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Italien zum Verlieben (German Edition)

Italien zum Verlieben (German Edition)

Titel: Italien zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Heimann
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sie, wie ihr Onkel gerade auf seinem alten Fendt-Traktor zwischen
den Olivenbäumen heraus fuhr. Er hatte das Gras gemäht. Als
er sie sah, hielt er an und kam zu ihr herunter.
    "Wahnsinn, du hast ja noch diesen alten Traktor!"
Anna staunte. "Ich habe noch ein Foto, das habe ich sogar dabei,
in meiner Tasche im Zimmer, auf dem wir beide da oben sitzen, und das
ist schon ewig her!"
    "Ehrlich? Das würde ich gerne einmal sehen!
Ja, ja, mein guter alter Fendt. Auf den bin ich besonders stolz und
er hat mich bisher auch noch nie im Stich gelassen."
    "Zwei Deutsche allein in Italien!" Anna lehnte
sich auf eines der Vorderräder. "Hast du eigentlich niemals
Heimweh?"
    "Hm, doch." Toni runzelte die Stirn. "Es
gibt schon einige Dinge, die ich vermisse und an die ich oft denken
muss; besonders die Landschaft und das Wetter. Es sind aber auch
einfach so viele Dinge anders in Deutschland, die zwanghafte
Korrektheit der Menschen, die gepflegten Straßen und alles,
weißt du? Das fällt einem erst so richtig auf, wenn man
mal eine Weile nicht dort ist. Aber das bedeutet alles nicht, dass es
mir in Deutschland besser gefällt als hier! Man gewöhnt
sich recht schnell an die neue Lebensweise; daran, dass halb vier
eigentlich halb fünf bedeutet und die Leute das Leben einfach
irgendwie entspannter angehen. Das hat schon auch seine Vorteile und
ich lebe jetzt hier schon so lange, es werden doch schon bald an die
fünfundzwanzig Jahre sein, oder? Da fühle ich mich hier
mindestens genauso daheim wie in Deutschland. Ich habe hier alles,
was ich brauche, was will man schon mehr. Und täglich sehe ich
diese herbe, atemberaubende Landschaft, kann Bauer sein, so wie ich
es immer wollte und wunderbare Weine produzieren, die einem das Leben
einfach schöner machen."
    "Verstehe!" Anna war fasziniert von der
lebensbejahenden Art ihres Onkels.
    "Komm! Setzen wir uns doch ein bisschen." Toni
deutete auf die Bank, die neben dem Schuppen an der Hauswand stand,
Anna folgte ihm dorthin und sie setzten sich.
    "Wie ist es eigentlich zu dem allen gekommen, ich
meine, wie hast du Maria kennengelernt?"
    Toni blickte in die Ferne. "Ich war mit einem
Freund hier in Urlaub. Damals habe ich noch Versicherungen verkauft,
keine Ahnung wie ich dazu gekommen bin, gefallen hat es mir
jedenfalls nie. Na ja, wir waren also schwimmen am Trasimener See und
plötzlich sehe ich diese wunderschöne Frau mit ihren langen
schwarzen Haaren, diesen funkelnden Augen und dieser Figur..."
Er zwinkerte Anna mit einem Lächeln zu. "Ich musste sie
einfach ansprechen und mir ist damals nichts Dümmeres
eingefallen als 'Ganz schön heiß heute, was?' Zum Glück
schien sie mich auch sympathisch zu finden, denn sie hat mich nicht
gleich wie einen Trottel stehen lassen, wie ich es verdient hätte,
sondern geantwortet, dass sie es lieber zu heiß mochte als zu
kalt. Plötzlich waren wir im Gespräch, sie erzählte
von ihrer Arbeit bei ihrer Familie auf dem Weingut, ich von meinen
Träumen, dass ich eigentlich immer in einer Landwirtschaft
arbeiten wollte, weißt du, irgendetwas mit meinen Händen
erzeugen eben. Ich habe sie für den nächsten Tag zum Essen
eingeladen, ich wusste gleich, dass sie die Richtige ist und als ich
am Ende meines Urlaubs merkte, dass sie mich genauso mochte, wie ich
sie, habe ich mir hier kurzerhand eine Wohnung und einen Job gesucht.
Ich fand einen etwas schlecht bezahlten als Kurierfahrer, konnte aber
in ihrer Nähe bleiben. Maria und ich waren so verliebt, wir
konnten die Hände nicht voneinander lassen - wenn ihr Vater
gewusst hätte! Weißt du, er war ein harter Brocken, dem
musste ich erst einmal beweisen, dass ich es wert war, seine einzige
Tochter zu bekommen, doch ich habe es ihm schon gezeigt. Ich habe
hart gearbeitet und nebenzu bei seinem Winzer alles über den
Weinbau gelernt. Ich versuchte mich in meiner Freizeit auf dem Gut
einzubringen und mich schließlich unentbehrlich zu machen.
Irgendwann habe ich ihn dann um ihre Hand gebeten und er hat
tatsächlich ja gesagt, stell dir vor! Das hat fast zwei Jahre
gedauert! Doch ich habe sie bekommen, meine Maria. Und auch heute
noch bin ich überzeugt, die schönste Frau der Welt zu
haben, ich meine, sieh' sie dir doch an!" Toni seufzte. "Damals
nicht locker zu lassen, war die beste Entscheidung meines Lebens.
Schau, jetzt habe ich all das, was ich immer wollte und das in dieser
Umgebung!" Er machte eine weite Handbewegung. Anna konnte ihn
gut verstehen.
    "Das klingt ja wirklich wie ein Märchen! Und
du

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