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Italien zum Verlieben (German Edition)

Italien zum Verlieben (German Edition)

Titel: Italien zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Heimann
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dort oder in der Hotellobby!"
    Marco gab sich geschlagen und hob ergeben die Hände.
"Ok, ok, du hast gewonnen, ich hoffe nur für dich, dass die
hier weiche Teppiche haben!"

    Der restliche Tag verging rasend schnell. Sie sahen sich
zunächst die Vatikanstadt jenseits des Tiber an, der ruhig und
grün unter den zahlreichen Steinbrücken hindurch, an den
alten Mauern der Stadt vorbei floss. Die Brücken waren wie so
vieles andere in Rom gesäumt von barocken Figuren. Nachdem sie
sich den Petersplatz mit dem Dom angesehen hatten, führte Marco
Anna noch in den herrlich angelegten Vatikanpark mit all seinen
Brunnen, Palmen und einer wunderschönen Blütenpracht. Der
Himmel hatte sich etwas zugezogen und bald sorgte ein angenehmer
kurzer Regenschauer für Abkühlung in der Schwüle des
Nachmittags, der jedoch so schnell wieder vorbei war, wie er begonnen
hatte und die Luft frisch und angenehm warm hinterließ. Anna
und Marco hatten sich in dieser Zeit in einen hübschen, kleinen
Pavillon verzogen, von wo aus man das Naturschauspiel gut beobachten
konnte. Beide waren gefangen von der zauberhaften Atmosphäre,
die bei diesem Wetter in dem Park herrschte. Das Rauschen der dicken
Tropfen, die auf den Blättern der Bäume abperlten; alle
Besucher schienen plötzlich verschwunden zu sein und der Garten
wirkte mit seinen verwinkelten Wegen und verspielten Brunnen wie der
eines verwunschenen Königsschlosses.
    Als sie sich alles angesehen hatten, schlenderten sie
kreuz und quer durch die Straßen Roms, holten sich ein Eis,
aßen irgendwo eine Pizza und redeten. Irgendwie schien ihnen
nie der Gesprächsstoff auszugehen und Anna merkte, dass sie über
viele Dinge die gleichen Ansichten hatten. Es war angenehm, mit
jemandem einer Meinung zu sein und sei es nur darüber, Regen
genauso schön zu finden wie Sonnenschein. Anna hatte den Schock
über die unliebsame Nachricht inzwischen recht gut verkraftet
und wenn Marco auf dem Boden schlief, würde es wohl schon einmal
eine Nacht lang gehen, mit ihm im selben Zimmer zu verbringen. Ganz
recht war ihr das ganze aber nicht, doch es schien wohl die
einfachste Lösung zu sein. Es war inzwischen dunkel geworden,
Anna hatte das Zeitgefühl verloren. Als sie um eine Hausecke
bogen, läutete gerade eine Kirchturmglocke halb elf Uhr.
    "Was? Schon halb Elf? Wahnsinn, wie schnell der Tag
vorbei gegangen ist!" Anna wandte sich zu Marco um, der ruhig
neben ihr her ging. Auch er schien den Tag sehr zu genießen.
    "Siehst du, normalerweise wären wir um diese
Zeit längst wieder zu Hause. Und was heißt da überhaupt
'vorbei gegangen'? Magst du denn jetzt schon ins Hotel zum kuscheln?"
Marco grinste.
    "Sehr witzig!" Anna grinste ebenfalls. "Hast
du denn schon Sehnsucht nach deinem Teppichboden?"
    "Nein, das kann ich eigentlich nicht behaupten!
Ehrlich gesagt finde ich das auch fast schon menschenverachtend von
dir, Anna! Ich hätte nicht gedacht, dass du fähig bist,
andere derart zu quälen!"
    "Aber keinesfalls! Glaub mir, du hast mein volles
Mitgefühl! Wenn ich dich quälen wollen würde, hätte
ich dir befohlen, draußen auf der Straße zu schlafen,
stattdessen darfst du sogar ein Kissen und eine Decke haben."
    "Na ja, die Lobby hast du mir ja schon angedroht,
also hätte nicht mehr viel gefehlt. Aber du hast recht, der
Fußboden ist wirklich mehr als man erwarten kann, ich nehme
also alles, was ich gesagt habe zurück und ergebe mich in deine
wohlwollenden Hände." Damit legte er eine Hand auf die
Brust, deutete eine kleine Verbeugung an und beide mussten lachen.
    "Komm!" sagte er dann. "Gleich um die
Ecke ist noch etwas, dass du unbedingt sehen musst!"
    Sie liefen durch eine schmale Gasse, die sich zu einem
kleineren Platz hin öffnete, der völlig von dem Becken
eines gewaltigen Brunnens dominiert wurde. An der hinteren Seite sah
Anna eine riesige Statue - Neptun, herrisch auf einem Muschelwagen
stehend, von Seepferden und anderen mystischen Figuren gezogen. Er
war umgeben von vier hohen Säulen und zu seinen Füßen
floss ein breiter Wasserfall über mehrere Stufen in das
gewaltige, von vielen Unterwasserscheinwerfern erleuchtete Becken
hinab. Die Szenerie war zu beiden Seiten von großen Felsen
umgeben und so geschickt beleuchtet, dass alles einfach märchenhaft
aussah.
    "Der Trevibrunnen!" entfuhr es Anna
überrascht. "Den hätte ich ja beinahe vergessen, den
wollte ich doch auch unbedingt sehen! Wow, der ist ja viel größer
als er auf den Bildern aussieht!" Vor Freude erregt lief sie

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