Italien zum Verlieben (German Edition)
mit seiner schwarzen Unterhose
bekleidet auf sie zu und Anna merkte, wie ihr leichte Röte in
die Wangen stieg. Sie starrte ihm ins Gesicht um auch ja zu
vermeiden, aus Versehen irgendwo anders hin zu sehen. Marco bog ganz
ruhig auf die dem Bad zugewandte Seite des Bettes ab, schlug die
Decke zurück und legte sich darunter. Mit einem Arm unter seinem
Hinterkopf sah er sie ohne eine Miene zu verziehen an. Erst jetzt
merkte Anna, dass sie immernoch wie angewurzelt dastand und ihn
anstarrte. Erschrocken wandte sie ihren Blick von ihm ab und eilte
ins Bad.
Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte,
atmete sie auf. Sie ging zum Waschbecken und goss sich mit beiden
Händen Wasser ins Gesicht. Die Erfrischung tat sehr gut. Sie
betrachtete ihr tropfendes Gesicht im Spiegel. Sie würde das
schon durchstehen. Sie musste einfach. Am liebsten würde sie
jetzt das Hotel auf dem schnellsten Weg verlassen, sich ein Taxi
nehmen und nach Vaiano zurück fahren, egal wie viel es kosten
würde. Doch wenn sie so etwas täte, dann würde sie
damit Marco nur signalisieren, dass sie dermaßen in ihn
verliebt sei, dass sie es nicht einmal schaffte, neben ihm zu
schlafen, ohne über ihn herzufallen und dass sie sich deshalb
aus seiner Reichweite in Sicherheit bringen müsste. Nein, sie
würde jetzt keine Zicken machen, sie war schließlich kein
pubertierender Teenager mehr. Sie streifte die Träger ihres
Kleides von den Schultern und ließ es zu Boden fallen. Eine
kurze Dusche würde ihr jetzt sicher auch gut tun, überlegte
sie, während sie ihren BH öffnete. Kurze Zeit später
ließ sie das kühle Wasser über ihren Körper
laufen und spürte, wie sie dadurch neue Energie bekam. Nachdem
sie sich abgetrocknet hatte, schlüpfte sie in ihre weiße
Spitzenunterwäsche. Wenn sie in ihrem Kleid schlafen würde,
wäre es morgen so verknittert, dass sie sich damit nicht auf die
Straße trauen könnte und deshalb blieb ihr keine andere
Wahl als es Marco gleich zu tun. Sie öffnete vorsichtig die Tür
und streckte den Kopf hindurch.
"Mach das Licht aus!" befahl sie, ohne Marco
sehen zu können. Folgsam hörte sie einige Sekunden später
ein Klicken und das Zimmer lag im Dunkeln. Anna merkte, dass durch
das offene Fenster der schwache Schein einer Laterne in den Raum
drang und so huschte sie schnell auf die andere Seite des Bettes und
kroch unter ihre Decke.
"Warum stellst du dich denn so an, ich hab dich
doch auch schon im Bikini gesehen?" drang es von der anderen
Seite her.
"Das ist aber etwas anderes!" Anna drehte sich
auf die linke Seite und kroch so nah wie möglich an den Rand der
Matratze. Sie zog die Decke so weit sie es aufgrund der Wärme
ertragen konnte hoch und schloss krampfhaft die Augen in der
Hoffnung, schnell einschlafen zu können. "Gute Nacht!"
"Gute Nacht, Anna! Träum' was Schönes!"
Marcos Stimme klang ganz ruhig und warm und Anna lief bei ihrem Klang
ein Schauer über den Rücken.
"Danke. Du auch." Sie merkte, wie sich Marco
scheinbar auch auf die Seite drehte. Kurz darauf war alles still.
Trotz aller Mühe gelang es Anna nicht, einzuschlafen und so
harrte sie steif an der Bettkante aus. Es mussten Stunden vergangen
sein, bis sie endlich von ihrer Müdigkeit übermannt wurde
und in einen unruhigen Schlaf fiel.
Der Morgen dämmerte bereits, als Anna erwachte. Sie
brauchte einen Moment, um sich zu erinnern, wo sie war. Sie lag
immernoch auf ihrer linken Seite, so wie sie eingeschlafen war. Ihr
erster Blick fiel auf ein Blumenaquarell in rot und gelb. Dann sah
sie das offen stehende Fenster und spürte den kühlen
Luftzug auf ihrer Haut. Sie war nur bis zur Hüfte zugedeckt und
doch merkte sie plötzlich, wie warm ihr war. Ihre Haut war von
einem feuchten Film bedeckt, sie hatte wohl wieder einen Albtraum
gehabt. Als sie einigermaßen zu sich gekommen war und versuchte
sich etwas zu bewegen, spürte sie, woher diese ungewohnte Wärme
kam. Marco lag eng an ihren Rücken geschmiegt und hatte seinen
Arm um sie gelegt. Seine Hand hielt ihren rechten Unterarm fest. Sie
konnte seinen regelmäßigen Atem in ihrem Nacken spüren.
Im ersten Moment erschrak sie, doch etwas in ihr wollte diese
ungewollte Nähe noch eine Weile genießen. Sie spürte
seinen Ellbogen schwer auf ihrer Taille liegen, spürte die
Konturen seines muskulösen Körpers an ihrem Rücken.
Sie bemerkte, dass sie auf seiner Seite des Bettes lagen. Ihr Kissen
und ihre Decke lagen verlassen neben ihr. Sie musste nachts zu ihm
hinüber gerutscht sein, ohne es
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