Italien zum Verlieben (German Edition)
und bis dahin hatte sie
einen gemütlichen Stadtbummel in einer der bedeutendsten Städte
der Welt vor sich.
"Rom an nur einem einzigen Tag vollständig zu
sehen, ist unmöglich", erklärte Marco, als sie sich
wenig später auf den Weg machten. "Gibt es etwas, das du
schon immer sehen wolltest?"
Anna überlegte kurz. "Ich möchte einfach
ein wenig von dieser Jahrtausendealten Geschichte erleben. Das Forum
Romanum interessiert mich zum Beispiel sehr, das Kolosseum, aber auch
die Vatikanstadt möchte ich unbedingt sehen."
"Na das kriegen wir unter einen Hut, denke ich.
Dann beginnen wir im alten Rom. Wir sind nicht weit vom Kapitolshügel
entfernt, von dort hat man einen fantastischen Blick auf das Forum.
Gleich dahinter liegt dann das Kolosseum. Heute Nachmittag können
wir dann rüber auf die andere Seite des Tiber und den Petersdom
ansehen, einverstanden?"
"Klingt prima!"
Bereits ein paar Ecken weiter erschien vor ihnen eine
große, breite Treppe, die zu einem imposanten, mit Marmorsäulen
verzierten Bau empor führte.
"Das ist das Monumento a Vittorio Emanuele II. Das
war der erste italienische König. Das Denkmal soll an die
Einigung Italiens erinnern", wusste Marco. "Komm, die
Aussicht von dort oben ist herrlich!" Marco griff nach Annas
Hand. Einen Moment lang wollte sie sie zurückziehen, ließ
sich dann aber von ihm die Treppe hinauf führen. Sie war einfach
zu gut gelaunt als dass sie sich jetzt auf Diskussionen einlassen
wollte. Außerdem war doch auch nichts schlimmes daran, Marcos
Hand zu halten, überlegte sie. Sie freute sich vielmehr über
diese Vertrautheit, die zwischen ihnen beiden zu entstehen begann. Am
Vorabend hatte er ihr einen Einblick in seine Gefühle gewährt
und sie spürte, wie sie beide auf einer Wellenlänge lagen.
Natürlich konnte sie nicht mehr leugnen, dass sie unter anderen
Umständen sicher inzwischen mehr für ihn empfunden hätte
als nur Freundschaft, doch er hatte versprochen, keinen weiteren
Annäherungsversuch zu unternehmen und unter diesen Umständen
fühlte sich Anna inzwischen durchaus in der Lage, mit ihm allein
zu sein, ohne irgendwelche Dummheiten zu machen. Jetzt wollte sie auf
jeden Fall erst einmal den Tag in dieser Stadt genießen und
dazu gehörte nun einmal auch, dass sie ihn mit Marco verbrachte.
Von den Terrassen des Monuments hatte man tatsächlich
eine herrliche Aussicht. Im Südosten lag das Forum Romanum mit
seinen verfallenen Säulen und Palästen, von denen oft kaum
mehr als ein paar von Wind und Wetter geschliffene Steine übrig
waren. Anna hatte es sich wesentlich kleiner vorgestellt, als es in
Wirklichkeit war, stellte sie fest. Ringsum sah man über die
Dächer der Altstadt und wo man hinblickte, so schien es, standen
Kirchen, Kathedralen und Paläste. Es war wirklich herrlich.
Auch Marco schien den Tag zu genießen, er
plauderte leichthin über die römischen Besonderheiten,
erklärte hier und da, wo sie sich gerade befanden und
überraschte Anna mit seinem enormen Schatz an geschichtlichem
Wissen über die Sehenswürdigkeiten Roms. Ihr Weg durch die
alte Stadt war mindestens so romantisch, wie Anna es sich vorgestellt
hatte. Überall wurde man vom Barock beinahe erschlagen, fast an
jeder Ecke gab es wunderschöne Brunnen.
Mittags lud Marco sie in ein gemütliches
Straßenrestaurant ein, dessen Vordach von Weinranken umhüllt
war. Rings um die Tische und Stühle standen als Begrenzung
kleine Steinblumenkästen mit Geranien und Begonien, dazwischen
gaben hübsch rund gestutzte Buchsbäumchen einen reizenden
Kontrast. Sie bestellten sich beide Pasta Verde, grüne Nudeln
mit Lachs-Sahnesoße.
"Magst du die etwa auch so gern?" fragte Marco
erstaunt?
"Das sind meine Liebsten!" gab Anna lachend
zurück. "Zuhause macht man sich die ja nicht so oft und
wenn ich schon Pasta essen gehe, dann muss es schon diese sein!"
"Ja, das denke ich auch. Vor allem kann man an
diesem Rezept immer gleich erkennen, welches Lokal gut ist, finde
ich. Da kann man nämlich schon einiges vermurksen."
Sie lächelten sich vielsagend an und als Anna
bemerkte, dass sie wieder dieses Bauchkribbeln bekam, sah sie schnell
zur Seite. "Das haben sie ja wirklich hübsch hergerichtet
hier, nicht wahr?" versuchte sie, die angespannte Situation zu
entschärfen.
"Ja, stimmt. Freut mich, dass es dir gefällt!"
er versuchte ihren Blick zurück zu gewinnen, doch Anna beließ
es von nun an bei flüchtigen, unverfänglichen
Blickkontakten.
Das Essen war hervorragend, noch besser als in
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