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Italien zum Verlieben (German Edition)

Italien zum Verlieben (German Edition)

Titel: Italien zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Heimann
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zu merken. So hatte sie es auch
schon oft bei Sebastian gemacht, deshalb schob sie ihr Verhalten auf
die Gewohnheit. Ihre Vernunft war inzwischen ebenfalls erwacht und
zwang sie dazu, sich aus Marcos Umarmung zu befreien. Vorsichtig
schob sie mit ihrer linken Hand seinen Arm von ihrem Körper, den
sie währenddessen versuchte, von ihm weg zu drehen. Doch Marco
schien einen leichten Schlaf zu haben, denn er bewegte sich, schlug
die Augen auf und stoppte Annas Befreiungsversuch, indem er sich
leicht aufrichtete, ihre rechte Schulter griff und sanft auf die
Matratze unter sich drückte. Sein Gesicht nun direkt über
ihrem, sah er sie einen Moment lang durchdringend an.
    "Ich hab dir doch gesagt, dass ich das nicht will",
brachte sie flüsternd heraus.
    "Ja, das hast du gesagt", war nur seine
Antwort und Anna vermochte nicht, sich zu wehren, als er ihr sanft
über die Wange streichelte und dann ihre Lippen mit einem so
zärtlichen Kuss berührte, dass sich in Annas Kopf alles zu
drehen begann und sie zu keinem klaren Gedanken mehr fähig war.
Seine rechte Hand wanderte seitlich ihren Körper entlang bis zu
ihrem Oberschenkel, sein Kuss wurde fordernder, sein Atem heftiger.
Anna spürte ein starkes Verlangen in sich aufsteigen, sie wollte
ihm so gerne geben, was er forderte, wollte seinen Körper
erkunden, seine Haut schmecken, ihn an sich ziehen.
    Doch wieder gelang es ihrem Verstand, die Oberhand zu
gewinnen und sie begann ihn sanft mit beiden Händen von sich zu
schieben. Sie konnte das einfach nicht zulassen. Widerstrebend ließ
er sie schließlich los und blieb neben ihr liegen. Den Kopf auf
seinem Oberarm ruhend sah er sie nur an und Anna hörte ein
leichtes Seufzen. Ohne etwas zu sagen, rollte sich Anna aus dem Bett
und holte ihr Kleid aus dem Bad. Marco beobachtete sie dabei, wie sie
es sich überstreifte, die Handtasche griff, die sie abends zuvor
auf den kleinen Schreibtisch gelegt hatte und ohne sich noch einmal
umzusehen das Zimmer verließ und die Tür leise hinter sich
schloss.
    Sie ging hinunter in die Hotellobby. Die Luft hier war
angenehm kühl und frisch und es war niemand zu sehen außer
dem Portier, der sich hinter der Rezeption zurückgelehnt hatte
und Zeitung las. Als er Anna bemerkte, sah er auf. "Buon giorno,
signorina!" begrüßte er sie mit einem Lächeln.
Sie nickte freundlich zurück und als er bemerkte, dass sie ihn
nicht benötigte, konzentrierte er sich wieder auf die
Nachrichten. Sie ging zu einer kleinen Sitzgruppe und nahm in einem
gemütlichen nietenbesetzten Ledersessel Platz. Durch eine große,
geöffnete Flügeltür sah sie in den Frühstücksraum
und hörte, wie dort bereits das Essen hergerichtet wurde. Der
verführerische Duft von frisch gebrühtem Kaffee stieg ihr
in die Nase. Sie nahm eine Zeitschrift von dem Stapel auf dem kleinen
Beistelltischchen und blätterte darin, ohne wirklich den Inhalt
wahrzunehmen. 'Das musste ja so kommen', dachte sie sich. Wie konnte
sie nur so naiv sein, zu glauben, dass Marco so eine Gelegenheit
nicht auszunutzen versuchte? Sie war einfach zu gutgläubig, das
sagte ihr Sebastian auch ständig. Vielleicht wäre es das
Beste, ihren Urlaub früher als geplant zu beenden. Damit würde
sie allen nur einen Gefallen tun. Sebastian hätte sie wieder,
Marco würde aufhören, sich falsche Hoffnungen zu machen und
sie selbst würde nicht Gefahr laufen, sich noch auf Schlimmeres
einzulassen, wobei ihr das bereits Geschehene schon schlimm genug
vorkam. Wie würde sie reagieren, wenn Sebastian sich in ihrer
Abwesenheit von einer anderen Frau küssen lassen würde? Sie
würde platzen vor Eifersucht. Wahrscheinlich würde sie sich
so verletzt fühlen, dass sie sich in dieser Beziehung nie wieder
geborgen fühlen könnte.
    Sie würde nun warten, bis Marco herunterkam, mit
ihm heimfahren und dann gleich ihre Sachen packen. Sie hatte wirklich
nicht damit gerechnet, dass sie einem Mann begegnen könnte, bei
dem sie derartig schwach wurde, wie bei Marco. Sie hatte inzwischen
so viel über ihn erfahren, hatte den Eindruck, ihn gut zu
kennen, ja sogar auf gewisse Weise mit ihm verbunden zu sein. Der Tag
gestern war einfach zu romantisch gewesen, sie hatte nicht ein
einziges Mal an Sebastian gedacht. Wie konnte ihr soetwas nur
passieren?
    Noch während sie ihren Gedanken nachhing, öffnete
sich die Eingangstür und ein älteres Pärchen kam
herein. Der Mann zog einen großen Koffer hinter sich her. Der
Portier legte die Zeitung zur Seite und begrüßte

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