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Italienische Verführung

Italienische Verführung

Titel: Italienische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Ihrem Herrn Vater sagen?“
    Diana schlüpfte aus Anthonys Umarmung und legte der Gouvernante die Hand auf die Schulter. „Vater wird es verstehen, Miss Wood. Wenn er erst einmal erkannt hat, dass wir uns lieben und …“
    „Liebe, Mylady“, erwiderte Miss Wood bitter. „Wie viel Leid, wie viel Unglück, wie viel Zerstörung ist nicht im Namen der Liebe geschehen?“
    Anthony trat einen Schritt näher an Diana heran. Sie sollte wissen, dass er dies hier gemeinsam mit ihr durchstehen würde. „Ich weiß, das kommt alles sehr überraschend, Miss Wood. Aber was Lady Dianas Wohlergehen und ihre Zukunft betrifft, habe ich die ehrenvollsten Absichten, und ich …“
    „Verzeihen Sie, Mylord, aber ich habe genug gehört.“ Miss Wood nahm Diana beim Arm. „Kommen Sie, Mylady, wir werden die Herren allein lassen, damit ich mit Ihnen unter vier Augen sprechen kann.“
    Mit einem flüchtigen Knicks vor ihm und den anderen beiden Männern geleitete Miss Wood Diana mit festem Griff in den angrenzenden Raum. Als Diana über die Schulter zu Anthony zurückblickte, erhaschte er noch einen letzten Blick auf ihr liebliches Gesicht. Dann schloss sich die Tür. Flehendlich und voller Angst hatte sie ihn angeblickt, doch auch voller Liebe.
    „Mylord, ich bitte Sie, uns ebenfalls zu entschuldigen.“ Reverend Lord Pattersons Verbeugung war gerade noch höflich, während Warwick offensichtlich vor Zorn regelrecht kochte. Wütend trat er von einem Fuß auf den anderen, während seine Hände noch immer zu Fäusten geballt waren.
    „Sie verdienen sie nicht, Randolph“, platzte er schließlich heraus. „Sie … Sie sind ihrer überhaupt nicht würdig.“
    Anthony lächelte nur und weigerte sich, die Kränkung zur Kenntnis zu nehmen. „Es ist Sache der Dame, das zu entscheiden, nicht wahr?“ Er wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber noch einmal um.
    „Oh, noch etwas, Warwick“, sagte er bewusst nonchalant. „Heute Morgen erhielt ich Neuigkeiten, die Sie interessieren dürften. Wie es scheint, hat Ihre Ladyschaft sich geirrt. Dieser andere Bursche in den Katakomben war wahrscheinlich gar nicht William Carney. Er wurde tags zuvor wegen Fahnenflucht festgenommen, nachdem ein Informant Ihre britische Marine informiert hatte.“
    Unverhüllte Angst stand nun auf Warwicks Gesicht. „Carney wurde … äh … festgenommen? Nun, dann war es irgendein anderer Bastard, der mich niederschlug, als ich versuchte, Ihre Ladyschaft zu retten.“
    „Vielleicht.“ Anthony lächelte. „Wäre doch schade, wenn Sie Ihre Tapferkeit im Finstern so völlig verschwendet hätten, was? Arrivederci, signore. Arrivederci.“
    Diana saß in der Mitte des Zimmers auf dem Stuhl mit der steifen Lehne, hatte die Hände im Schoß gefaltet und gab sich alle Mühe, zerknirscht auszusehen. Zerknirschung hatte bei Miss Wood schon immer gewirkt, genauso wie Entschuldigungen und ein gewisses Maß an Unterwürfigkeit. Doch noch nie zuvor hatte sie sich so geirrt. Allerdings hatte sie Miss Wood auch noch nie so verzweifelt gesehen.
    „Sie sind ruiniert, Mylady“, sagte sie gerade und betonte dabei jedes Wort. „Das ist Ihnen doch bewusst, oder? Sie sind ruiniert, und das ganz allein durch Ihre Schuld.“
    „Wenn ich immer noch an der Londoner Saison interessiert wäre, dann wäre ich vermutlich ruiniert“, gab sie zu. „Doch da ich nicht länger den Wunsch habe …“
    „Sie wünschen, Mylady!“, rief Miss Wood aus, und ging mit solch hastigen kleinen Schritten vor Diana auf und ab, dass immer wieder ihr grauer Unterrock hervorschaute. „Was ist mit den Wünschen derer, die besser wissen, was für Sie richtig und anständig ist? Was ist mit den Wünschen derer, die sie wahrhaft lieben und für sie sorgen und wünschen, dass Sie ein bleibendes Glück fürs Leben finden?“
    Diana hob den Kopf. „Aber mit Lord Anthony werde ich ein bleibendes Glück finden.“
    „Bah!“ Mit einer Handbewegung wischte Miss Wood ihren Protest beiseite. „Das redet er Ihnen nur ein, dieser listige, ausländische Gentleman ohne Respekt vor Ihrer Stellung oder Ihrer Person. Und Sie, Mylady, waren dumm genug, dass Sie sich vom ihm verführen ließen.“
    „Wenn er sagt, dass er mich liebt, dann glaube ich es ihm, denn es ist die Wahrheit“, verteidigte sich Diana. „Und er ist weder listig noch ist er Ausländer. Sein Vater ist ebenso Engländer wie der meine.“
    „Oh, was würde nur Seine Gnaden Ihr Herr Vater zu solch einer Ehrenkränkung sagen?“ Miss Wood

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