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Italienische Verführung

Italienische Verführung

Titel: Italienische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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nicht“, gestand sie und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Miss Wood bekäme jetzt mindestens siebzehn Anfälle, weil sie keinen Hut trug und die Sonne an ihr Gesicht ließ. Doch die Heiterkeit, die sie erfüllte, war die undamenhaft roten Wangen wert. „Ich weiß nur, dass ich wieder an der Oberfläche und bei dir bin.“
    Er lachte. „Wie überaus schmeichelhaft, in einem Zug mit den Katakomben genannt zu werden.“
    „Du weißt genau, dass ich es so nicht gemeint habe!“ Sie gab ihm einen Klaps auf den Arm, und er lachte erneut. „Aber wenn ich daran denke, was hätte …“
    „Denk nicht mehr daran“, bat er sanft. „Es ist besser, nach vorne zu schauen statt zurück.“
    Seufzend zog Diana die Schultern hoch. „Dann solltest du mir vielleicht doch sagen, wohin es geht. Wir sind in die entgegengesetzte Richtung deines Palazzo gefahren, nicht wahr?“
    „Richtig“, sagte er. „Wir sind auf dem Weg zu meiner Villa. Dort bist du sicherer als irgendwo sonst.“
    „Bis jetzt haben wir noch keine Villen besucht“, erwiderte Diana, froh über die Ablenkung. Anthony hatte recht. Es war besser, an schöne Dinge zu denken, als an hässliche. „Ich weiß, dass wir für einige der Familien, die welche besitzen, Empfehlungsschreiben haben. Doch das Einzige, das wir bisher von Rom gesehen haben, sind baufällige Ruinen, denn die mag Miss Wood am liebsten.“
    „Villa Prosperi ist sicher vieles, aber nicht baufällig. Und sie ist auch nicht alt“, sagte er. „Das Hauptgebäude wurde erst vor ungefähr zweihundert Jahren errichtet. Doch jede Generation hat dem Haus ihr Zeichen aufgeprägt, besonders mit den casini.“
    „ Casini?“
    „Kleine Räume“, übersetzte er. „Unsere sind alle wie kleine offene Tempel gebaut und können auf jede Weise genutzt werden, die du dir vorstellen kannst. Meine Brüder und ich verwandelten die casini in Festungen, die erobert werden mussten, während meine Mutter gerne darin das Abendessen einnahm, wenn es im Hauptgebäude zu heiß war. Und in sein bevorzugtes Tempelchen nahm Vater immer seine Freunde mit, wo sie dann in Ruhe ihre Pfeifen rauchen konnten. Du kannst praktisch durch keinen Garten einer Villa gehen, ohne über casi ni zu stolpern. Ich weiß, ihr Engländer neigt nicht zu solchen Formlosigkeiten.“
    „Ihr Engländer“, wiederholte sie neckend. „Du bist auch Engländer.“
    Er zwinkerte ihr zu. „Nicht der beste Teil von mir.“
    „An mir ist alles englisch“, sagte sie. „Ob es dir gefällt oder nicht.“
    „Es gefällt mir, Diana.“ Er senkte die Stimme. „Wie alles an dir, denn ich liebe dich.“
    Sie errötete und senkte verlegen den Kopf. Als sie ihm unten in den Katakomben gesagt hatte, dass sie ihn liebte, hatte sie aus tiefstem Herzen gesprochen. Doch sie war sich nicht sicher gewesen, dass er ebenso empfand. Männer waren in dieser Hinsicht anders.
    Doch wenn Anthony ihr gegenüber auch nicht immer aufrichtig gewesen war, , glaubte sie ihm jetzt. Und da war noch etwas: Männer, die nur einen Kuss stehlen wollten, riskierten üblicherweise nicht ihr Leben, nur um die Chance dazu zu erhalten.
    Außerdem war Anthony anders. Er würde ihr tausend kleine Nettigkeiten sagen, aber nie würde er fälschlicherweise behaupten, dass er sie liebte.
    „Ich wollte dich nicht beunruhigen“, sagte er, da er ihr Schweigen missverstand.
    „Oh nein“, antwortete sie rasch und errötete wieder. „Ich dachte nur daran, wie gerne … wie gerne ich solche Worte von dir höre.“
    Sein Gesicht entspannte sich sichtbar. „Dann werde ich sie wohl so oft wie möglich sagen müssen. Aber nur, wenn du versprichst, sie zu erwidern.“
    Sie reckte sich ein wenig und küsste ihn aufs Kinn. „Ich liebe dich, Antonio!“
    „Und ich liebe dich, Diana.“ Er lächelte vergnügt. „Obwohl es kaum fair ist, dass du mich küsst, während ich keine Hand frei habe. Und ich dachte, ihr Engländer wäret so furchtbar stolz auf euer fair play.“
    „In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt“, antwortete sie prompt.
    Inzwischen fuhr er langsamer und bog in die Auffahrt zu seiner Villa ab. Die hohe Mauer auf beiden Seiten war fast vollständig mit üppigen grünen Ranken bedeckt. Verzierte Eisentore standen bereits offen für sie, dennoch kam der Torwächter aus dem winzigen, stuckverzierten Torhaus gelaufen und verbeugte sich, als sie hindurchfuhren.
    Diana sah zurück und wunderte sich, dass der Mann die Tore nicht wieder schloss. Ihr Vater war immer wegen

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