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Italienische Verführung

Italienische Verführung

Titel: Italienische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Schultern ruhen.
    „Ich danke dir.“ Sie wusste nicht, warum ihre Augen sich wieder mit Tränen füllten, während sie zu ihm aufblickte. Sie war in Sicherheit, an einem der schönsten Orte, den sie je gesehen hatte, und sie war bei ihm. Weshalb nur musste sie jetzt weinen? „Ich danke dir für … für alles, Anthony.“
    „Für nichts, meinst du wohl“, sagte er zärtlich. „Nichts weniger hätte ich für dich tun können und so viel mehr. Jetzt komm und lass dich hineinführen.“
    Er geleitete sie die geschwungene Treppe hinauf und verjagte dabei die beiden faulen Katzen, die davonhuschten. Zwei Lakaien warteten bereits, um die beiden Flügeltüren weit vor ihnen aufzuhalten. Sobald sie eingetreten waren, eilte auch schon die grauhaarige Haushälterin mit ausgestreckten Händen herbei.
    „Buon pomeriggio, il mio signore, buon pomeriggio!“, stieß sie in atemlosem Italienisch hervor. Ihr Lächeln war sonnig wie der helle Tag und ihre Wangen so rund, dass die dunklen Augen dahinter fast verschwanden. „Ma perché non avete trasmesso lo parola che stesse venendo? Perché mi non avete avvertito, in modo da io potrebbe fare aspettare tutto appena mantre grad ite?“
    Diana, die neben Anthony stand, ließen angesichts solch komplizierten Schwalls fremder Worte ihre wenigen Italienischkenntnisse im Stich. Doch das war noch nicht alles. Die meisten Bediensteten hatten einen guten Blick für die kleinen Details, die einen Rang vom anderen unterschieden. Auch wenn Diana sich einredete, es brauchte sie, schon Anthonys wegen, nicht kümmern, so kümmerte es sie doch. Wie sollte ihr hier in seinem schönen Heim nicht qualvoll bewusst werden, wie schäbig und schmutzig und wenig damenhaft sie aussehen musste?
    Aber Anthony hatte das längst verstanden. Und noch mehr.
    „Auf Englisch, Teresa“, sagte er freundlich zu der Haushälterin und legte schützend den Arm um Diana. „Mein heutiger Gast ist eine englische Dame – die Tochter eines Duke! Und ich möchte sie nicht verwirren mit unserem italienischen Geschnatter.“
    „Verzeihen Sie mir, Mylady“, sagte Teresa in tadellosem Englisch, und ihr Lächeln war noch herzlicher, als sie jetzt vor Diana einen Knicks machte. „Mit den meisten Gästen Seiner Lordschaft sprechen wir italienisch. Ich wünschte Seiner Lordschaft nur einen guten Tag, nicht mehr. Und dann fragte ich ihn noch, warum er mir nicht gesagt hat, dass er kommt. Dann hätte ich alle nötigen Vorbereitungen treffen können.“
    „Du kennst meine Gewohnheiten gut genug, Teresa“, meinte Anthony leichthin. „Du brauchst nie irgendwelche Ankündigungen.“
    „Oh, ich kenne Ihre Gewohnheiten keineswegs, Mylord!“ Die Frau warf den Kopf zurück und drehte die Augen gen Himmel. „Sie kommen und gehen, Mylord, mit einem Dutzend Freunden oder mit nur einem und erwarten von mir, dass ich alles errate.“
    „Gerade so, wie meine Eltern es früher auch taten, Teresa“, sagte Anthony unbeeindruckt. „Und du möchtest doch auch gar nicht, dass es anders ist. Jetzt zeige Lady Diana bitte das Zimmer, wo sie sich waschen und ausruhen kann, und suche passende saubere Kleidung für sie. Ich hatte das Glück, Ihre Ladyschaft heute Morgen retten zu können, als sie in den Katakomben überfallen wurde.“
    Entsetzt schnappte Teresa nach Luft und griff nach dem silbernen Kruzifix, das sie an einer Kette um den Hals trug. „Wie schrecklich für Sie, Mylady! Das ist ein übler Ort, gehört fast schon dem Teufel selbst. Sicher haben die Heiligen selbst Seine Lordschaft geschickt, um Sie zu beschützen. Doch kommen Sie, Mylady. Wir werden dafür sorgen, dass Sie wieder in Ordnung kommen.“
    Ihre Miene war voller Mitgefühl, als Teresa zur Seite trat und mit der Hand zur Treppe zeigte.
    Doch Diana zögerte. Nicht einmal die verlockende Aussicht auf saubere Kleidung konnte in ihr den Wunsch wecken, von Anthonys Seite zu weichen.
    „Danke, ich glaube, so wie ich jetzt bin, ist es ganz in Ordnung.“ Ängstlich sah sie zu Anthony hin. „Das heißt, falls es dich nicht kränkt, wenn ich, so wie ich bin, bei dir bleibe?“
    „Nichts, was du tust, würde mich kränken, cara“, sagte er, und Diana merkte sofort an seinem besorgten Blick, dass er wusste, wie verstört sie war. „Wir sind im hinteren Salon, Teresa.“
    „Es tut mir leid“, flüsterte Diana unglücklich, während sie fest seine Hand umklammerte und ihm durch die Villa folgte. „Ich hätte mit ihr gehen sollen, ich weiß. Aber ich möchte dich nicht

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