Ivory 1 - Insel der Lust - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
vor ihm stehen.
Er starrte mir gequält in die Augen, sein weicher Ton in der Stimme veränderte sich jedoch nicht. »Näher!«
Ich zwang mich zu drei weiteren Schritten.
Er blieb konsequent unbewegt in seiner passiv lässigen Haltung. »Küss mich!«, forderte er.
Küssen? ... Ich ihn? ... Wie denn? ... Ohne Hände konnte ich das gar nicht gut ... Er wirkte so fremd und distanziert auf mich. Ungern löste ich meine schützende Selbstumarmung und noch bevor ich mich traute, ihm auch nur irgendwie näher zu kommen, ruderte ich hilflos mit meinen Händen in der Luft herum ... auf der Suche nach Halt. Was sollte ich tun? Wonach sollte ich greifen? Gott, war das peinlich! Schließlich bekam ich meine Haare an der Kopfhaut zu fassen und sah ihn verzweifelt an.
»Na komm schon ...«, motivierte er mich.
Er kam mir keinen Zentimeter entgegen. Als er seine Augen schloss, gab ich mir innerlich einen Ruck und versuchte, über meinen Schatten zu springen. Vorsichtig führte ich meine Lippen an seinen leicht geöffneten Mund. Der erste Kontakt war unbeschreiblich, ich fühlte seinen Atem und seine Wärme ... die Leidenschaft erfüllte meinen ganzen Körper. Nur schwer konnte ich meine Hände unter Kontrolle halten. Endlose Sekunden lang erwiderte er meinen Kuss nicht, ich berührte seine reglosen Lippen und versuchte, sanft daran zu saugen. Meine Zunge war zwischen Ober- und Unterlippe hin- und hergerissen, traute sich jedoch nicht, in ihn einzudringen, bis er endlich die Augen öffnete, meine hilflosen Hände ergriff und sie geschmeidig an meinen Rücken führte. Erleichtert und aus Dankbarkeit darüber liefen Tränen über meine Wangen. Er begann, mich aktiv zu küssen und ich ließ mich in seiner liebevollen Umarmung fallen. Seine zarten Lippen wanderten über meinen Hals an mein Dekolleté. Eine Hand legte sich in meine Kniekehlen und er nahm mich auf seine Arme, um mich zu tragen.
Auf dem Weg über die Treppe nach unten näherte sich plötzlich ein dumpfes Dröhnen dem Haus, als ob auf dem Dach ein Hubschrauber landen würde. Und er landete tatsächlich ... Aber nicht auf dem Dach, sondern vor der Villa. Ich konnte es gar nicht glauben. Edward half uns beim Einsteigen und Marcus, der ja schon die Yacht gesteuert hatte, verfügte offenbar auch über einen Pilotenschein.
»Wohin fliegen wir?«, fragte ich Santiago mit einem freudigen Leuchten in den Augen.
Wie immer machte er es spannend ...
***
Erst eine Stunde später, als wir nach einer zusätzlichen Taxifahrt in ein Stadion kamen, sah ich das riesige Madonna-Plakat am Eingang. Wir wurden in eine VIP-Lounge geleitet, von der aus wir beste Sicht zur Bühne hatten und wo ein exklusives Catering für uns bereitstand. Das Konzert war ein beeindruckendes Spektakel und aufwändiger als jedes Musical, das ich bis jetzt gesehen hatte. Madonna trug bei jedem Show-Act ein neues Kostüm und tanzte, als wäre sie zwanzig.
Nach dem Konzert hatten wir zwei Einladungskarten für die Aftershow-Party im »Hyatt Regency«. Eine Stretch-Limousine, in der ich mich noch mal schnell frisch machen konnte, brachte uns direkt zum Hoteleingang. Dort angekommen, gelangten wir über einen roten Teppich, gemeinsam mit einer erlesenen Auswahl an Prominenten, in die überschaubare Hotel-Diskothek. Als wir vor all den Fotografen standen und das Blitzlichtgewitter über uns hereinbrach, konnte ich endlich einmal mein von Santiago so geliebtes Lächeln einsetzen. Es war ein ehrliches Lächeln, er legte seinen Arm um mich und machte mich damit unendlich stolz an seiner Seite.
In der Hotelbar führte uns eine Hostess zu einer kuscheligen Loge mit direktem Blick auf die Tanzfläche. »Madonna wird angeblich auch kommen!«, verriet sie uns ganz aufgeregt.
Ich genoss es, mit Santiago allein sein zu können. Er bestellte Champagner und dazu gab es eine riesige Schüssel mit aufgeschnittenem frischen Obst. In der Mitte des Tisches türmten sich Swarovski-Kristalle zu einem kleinen dreistöckigen Schokobrunnen. Wir fütterten einander gegenseitig und hatten echt Spaß dabei. Santiago kleckerte ständig Schokolade in meinen Ausschnitt und küsste sie anschließend liebevoll weg. Einmal tauchte er seinen Finger in die heiße Masse und als ich ihn ablecken wollte, zog er ihn mehrmals zurück. Ich musste letztendlich meinen Kopf fast in seinen Schoß legen, um ihn zu erreichen ... aber dann saugte ich so langsam und genüsslich daran, dass die anderen Leute bestimmt schon große Augen bekamen. Danach
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