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Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Titel: Ivy - Steinerne Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Beth Durst
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vermeiden (ebenfalls nicht schwierig, da ohnehin nur die wenigsten Leute versuchten, sich mit Steinfiguren zu unterhalten). Und drittens konnte sie vermeiden, von wild gewordenen Affen-Dingern attackiert zu werden (immer ein vernünftiger Gedanke).
    Sie bogen in die Prospect Avenue ein. Lily bemerkte, wie sich ein Summen unter das permanente statische Rauschen in ihrem Kopf mischte und das Geschnatter der Ehemaligen um sie herum in den Hintergrund drängte. Doch ehe sie seine Quelle ausmachen konnte, wurde sie mit der Menge den Gehweg hinunter Richtung Vineyard Club geschwemmt.
    »Da warten eine Menge Leute auf dich, die dir gratulieren wollen«, sagte Grandpa. »Du bist weit wichtiger, als dir bewusst ist. Wir haben nämlich schon seit vielen Jahren keinen verlässlichen Zugang mehr zur magischen Welt.« Er deutete auf den Club. Mr Mayfair und sein Enkel, Jake, standen wie eine Ehrenwache zu beiden Seiten der Eingangstür und hielten die Türflügel offen. Das letzte Mal, als sie Jake gesehen hatte, hatte er sie rüde weggestoßen, während sie blutend am Boden lag. Es sah so aus, als hätte er inzwischen ein neues, blutfreies T-Shirt gefunden. Grandpa flüsterte ihr leise ins Ohr: »Sei nachsichtig mit Jake. Der Angekettete Drache hat seine Eltern getötet. Zu sehen, wie du überlebst, war ein großer Schock für ihn.«
    Lily blieb auf halbem Wege zur Tür stehen. »Oh Gott, wie furchtbar.«
    »Ist alles schon Jahre her«, fuhr ihr Großvater fort. »Trotzdem, es war eine schreckliche Tragödie. Jakes Eltern … sie hatten eine üble Scheidung hinter sich und waren gerade dabei, ihren Frieden miteinander zu machen.« So viel zu ihrem Bild von Jakes perfekter Familie. Ihr wurde klar, dass auch Tye davon gesprochen hatte. Er hatte ihr erzählt, wie der Drache einen Schlüssel getötet hatte und von der Kirchentür entkommen war. Und sie war nicht mal auf die Idee gekommen, sich zu fragen, wer wohl seine anderen Opfer gewesen sein mochten. »Wenn Jake mich nicht weggezogen hätte … «
    »Ja, dann hätten wir vielleicht die nächste Tragödie am FitzRandolph Gate erlebt«, beendete Grandpa ihren Gedanken. »Aber das ist ja zum Glück nicht passiert, also wollen wir das vorerst ruhen lassen. Wenn du erst mal richtig mit deiner Ausbildung anfängst, werden wir besonderes Augenmerk darauf legen, wie man solche unnötigen Gefahren vermeidet.«
    Lily bekam keine Gelegenheit zu einer Antwort. Umringt von einem halben Dutzend Ehemaliger wurde sie Richtung Jake und Eingangstür geschoben. Als sie bei ihm ankam, errötete er über und über. Dann murmelte er: »Glückwunsch, Lily.«
    Sie suchte fieberhaft nach Worten, nach irgendetwas, das sie erwidern könnte. Kein Wunder, dass er vor der Kirche so aufgebracht gewesen war – in Gegenwart des Mörders seiner Eltern.
    Jake sah aus, als wollte er noch etwas sagen, blickte stattdessen aber hinüber zu seinem Großvater.
    Mr Mayfair lächelte Lily voller Wärme an und sagte: »Gut gemacht, Lily Carter. Und herzlich willkommen.« Er schüttelte Grandpa die Hand. »Glückwunsch, Richard. Du hattest recht.«
    »Natürlich hatte ich recht«, erwiderte ihr Großvater. »Ich kenn doch meine Tigerlily.« Und mit einem Lächeln, das womöglich noch breiter war als vorher, schob er sie durch die Tür.
    Drinnen wurde das merkwürdige statische Rauschen in ihrem Kopf von halblautem Gemurmel überlagert. Der Club war brechend voll mit Ehemaligen. Dicht gedrängt saßen sie auf den Ledersofas oder lehnten an den mahagonigetäfelten Wänden. Zögernd blieb Lily auf der Schwelle stehen.
    »Du brauchst nicht nervös zu sein«, flüsterte Grandpa ihr ins Ohr. »Du hast bestanden! Du bist jetzt eine von uns!«
    Direkt neben der großen Treppe war ein Tisch aufgebaut, auf dem Platten mit Käsestückchen standen, daneben ein sprudelndes Schokoladenfondue mit Fruchtspießen. Bei dem Anblick begann ihr Magen vernehmlich zu knurren. An einem Ort, wo es Schokoladenfondue gibt, kann man gar nicht nervös sein, flüsterte ihre innere Stimme ihr zu.
    Grandpa legte seiner Enkelin die Hände auf die Schultern und verkündete dröhnend: »Gestatten Sie mir, Ihnen unser neuestes Mitglied vorzustellen: meine Enkeltochter, Lily, zukünftige Studentin in Princeton und unser neuer Schlüssel!«
    Alle im Raum applaudierten. Einige der jüngeren Old Boys pfiffen und riefen Bravo . Andere klatschten höflich, schwenkten ihren Whisky und wandten sich wieder ihren Gesprächen zu.
    Als sie mit Grandpa zusammen weiter

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