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Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Titel: Ivy - Steinerne Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Beth Durst
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wieder in die Senkrechte. »Sie haben einen erstklassigen Geschmack.«
    Lily sprang auf die Füße. »Tye! Was machst du denn hier?«
    »Dich verfolgen, was sonst«, erwiderte er und lächelte sein unwiderstehliches, schiefes Lächeln. »Und außerdem habe ich mitbekommen, dass die Ritter in oranger Rüstung mobilmachen, und da wollte ich nachsehen, was der Grund für die ganze Aufregung ist.«
    Oh, nein. Sie wirbelte herum. Wo waren Jake und seine Freunde? Weit und breit niemand zu sehen. »Feeder greifen Forbes an«, erklärte sie Tye. »Ich soll den anderen folgen und alles beobachten!«
    Tyes Grinsen verschwand. Er nahm ihre Hand. Wieder lief ihr dieses wohlbekannte, statische Prickeln den Arm hinauf und hinunter. Als ob ihr jemand Mineralwasser auf die Haut schüttete. Allerdings wusste sie jetzt, da sie das andere Princeton erlebt hatte, was es in Wirklichkeit war: Magie, seine Magie, die sie berührte. »Du solltest nicht dorthin gehen«, wandte Tye ein. »Du könntest verletzt werden. Es sei denn, du verfügst neben deiner Fähigkeit, Blumen für dich zu begeistern, auch über geheimes Können in den asiatischen Kampfsportarten.«
    »Pflanzen haben sich vorher noch nie benommen, als würden sie magnetisch von mir angezogen«, erwiderte Lily und versuchte, die Tatsache zu ignorieren, dass er ihre Hand hielt. »Wir haben einen Blumenladen – das wäre mir bestimmt aufgefallen.«
    »Wahrscheinlich hattest du nie genug Magie in dir«, meinte er. Dann ließ er ihre Hand los, und sofort vermisste sie das Gefühl. Sie widerstand der Versuchung, ihn anzufassen und beugte sich stattdessen über das Blumenbeet. Als sie noch einmal sanft über die Blüten strich, begannen sie wieder, unter ihren Händen zu tanzen.
    »Das ist ziemlich abgedreht.« Auf der Skala all der absurden Dinge, die sie heute schon gesehen und erlebt hatte, stand es zwar nicht gerade ganz oben, aber dennoch …
    »Zumindest wissen wir jetzt, was du bist«, sagte Tye.
    Sie blickte ihn durchdringend an.
    »Du warst diejenige, die diese Pflanzenranken aufgeweckt und damit unseren schrumpligen grünen Freund gefangen hat. Du bist eine Dryade.« Dann korrigierte er sich: »Halbdryade.«
    Die Tulpen summten. »Ich bin … was?«
    »Baumgeist«, erklärte er.
    Sie starrte ihn fassungslos an. »Ich bin also zur Hälfte ein Baum.«
    »Ja, so könnte man es sagen«, stimmte er glücklich zu.
    »Du verwandelst dich in einen Tiger, und ich bin zum Teil ein Baum ?« Sie versuchte, flapsig zu klingen, aber die Pflanzen verrieten sie. Als sie ihre Hand fester um einen der Tulpenstängel legte, schoss die Blüte hoch empor und streckte sich auf die doppelte Länge. Dann begann sie, sich gespannt vor- und zurückzuwiegen wie eine Kobra, die zubeißen will. »Whoa!«, entfuhr es Lily. Sie ließ den Stängel los und stolperte rückwärts.
    Tye fing sie auf, als sie an den Gehwegplatten hängen blieb und strauchelte. Er schlang die Arme um ihre Taille und gab ihr Halt. Wieder überflutete sie sein Regenwaldduft. S eelengefährten , wisperte eine Stimme in ihrer Erinnerung. Die Pflanzen flüsterten auch, ein wortloses Gemurmel in ihrem Kopf.
    »Sieht so aus, als würden Pflanzen auf deine Gefühle reagieren«, bemerkte Tye. Sie sah in seine goldbraunen Augen. »Kannst du sie auch lenken?« Einen Moment lang, ganz versunken in seinen Blick, hatte Lily nicht die geringste Ahnung, wovon er redete. »Die Blumen«, stellte er klar.
    Die Tulpe wand sich immer noch wie eine Schlange.
    Lily streckte zaghaft die Hand aus und berührte die Blüte. Die Blütenblätter ringelten sich um ihre Finger. »Schrumpfe bitte«, sagte sie. Die Blüte erschauerte, und Lily vernahm einen zitternden Akkord. Sie strich beruhigend über die Blütenblätter. »Alles in Ordnung. Es geht mir gut.«
    Die Tulpe schrumpfte auf ihre normale Größe.
    Tye stieß einen Pfiff aus. »Cool.«
    Lily kniete sich noch einmal vor das Blumenbeet und spreizte ihre Finger, um mehrere Tulpen gleichzeitig berühren zu können. »Hoch«, wies sie die Pflanzen an. Gehorsam hoben sich Blätter in die Luft. »Zur Seite«, sagte sie und deutete mit der Hand nach rechts. Alle Tulpen schwenkten die Blütenköpfe in die angegebene Richtung. »Zur anderen Seite.« Sie schwenkten nach links. »Verflechten.« Sie schlang ihre Finger um die Stängel und stellte sich vor, was sie tun sollten. Die Blumen wickelten sich umeinander herum.
    Tye kniete sich neben sie. »Wie fühlst du dich?«
    »Als hätte ich eine echt lahme

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