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Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Titel: Ivy - Steinerne Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Beth Durst
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Superkraft«, erwiderte Lily und entflocht die Blütenstängel wieder.
    Er lachte. »Immerhin hast du diesen Kobold mit Efeuranken gefangen.«
    »Kann schon sein.« Sie war nicht sicher, wie. Das war gewesen, bevor sie die magische Welt besucht und ihre Magie in sich aufgenommen hatte. »Was ist eigentlich aus ihm geworden? Ist er entwischt? Hast du Kobold gesagt?«
    »Ich habe ihn nach Hause gebracht«, sagte Tye. »Er ist jetzt bei seiner Familie. Irgendwann wird er wieder gesund werden.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. »Du hast ihm geholfen ? Dieser Affe – Kobold , was auch immer, hat dich übel verletzt, weißt du nicht mehr?«
    »Er ist auch nur ein Opfer«, meinte Tye mit einem Ausdruck im Gesicht, den sie nicht deuten konnte. »Er ist ein Abhängiger, kein Mörder. Tief in seinem Inneren will er gar nicht töten. Ich habe ihm einen Weg gezeigt, wie er seine Sucht überwinden kann.«
    Wow. Das war … ziemlich heldenhaft. »Du rettest Feeder?«
    »Das kannst du auch tun«, sagte er. »Wir können es gemeinsam tun. Wir können den Feedern einen Ausweg zeigen, einen Weg nach Hause.«
    »Ich weiß nicht.« Sie hatte gerade erst herausgefunden, dass ihr Vater ein Baumgeist gewesen war und dass sie Blumen hypnotisieren konnte. Und jetzt wollte Tye, dass sie … was? Eine Art Superheldin wurde, die blutsaugende Monster rettete?
    »Lily, ich kann sie nicht alle alleine aufstöbern.«
    »Können die Ritter nicht helfen?« Lily wettete, die wären ganz aus dem Häuschen bei dem Gedanken, die Feeder in die magische Welt zurückzuschicken. Das wäre eine viel bessere Lösung als Messer und Schwerter.
    Er warf ihr ein kurzes, trockenes Grinsen zu, doch seine Augen blieben ernst. »Der oberste Ritter und ich … na ja, wir haben da ein paar philosophische Differenzen.«
    Lily hob fragend die Augenbrauen.
    »Ich finde, dass er ein Idiot ist, und er hält mich für bösartige Dämonenbrut.«
    »Oh«, meinte Lily. »Und, bist du das?«
    Er warf den Kopf zurück und ließ ein boshaftes, hämisches Gelächter ertönen. »Uah-ha-ha!«
    Lily versetzte ihm grinsend einen Klaps auf den Arm. »Sehr witzig. Ich meine es ernst. Warum bist du nicht der Schlüssel der Ritter?«
    »Neuester Grund? Ich habe sie beschuldigt, ein Gerät erfinden zu wollen, mit dem man den Feedern Magie abzapfen kann.« Er schnitt eine Grimasse. »Noch nicht mal die Gargoyles wollten diesmal Partei für mich ergreifen.«
    »Aber sie haben dieses Ding ja schon erfunden – sie nennen es einen ›Drainer‹«, sagte Lily. »Und gerade vorhin erst wollten sie ihn benutzen, um mir meine überschüssige Magie zu entziehen. Der Angriff auf Forbes kam dazwischen.«
    Tye starrte sie an, als wären ihr gerade am ganzen Körper Blätter gewachsen (was, wenn sie alles zusammennahm, nicht mal ganz so abwegig war). »Sag das noch mal!«
    »Er steht in diesem geheimen Raum. Ich kann ihn dir zeigen.«
    »Wirklich?« Ein Lächeln erhellte sein Gesicht. Er sah glücklich aus wie ein Kind, dem man gerade einen Berg Schokolade versprochen hatte. Sein Lächeln war beinahe (wenn auch nicht ganz) so strahlend wie das von Jake.
    Lily nickte. »Ich glaube, die Tür ist immer noch offen.«
    »Ich liebe dich so über alle Maßen«, sagte Tye.

Kapitel acht
    E iner der steinernen Affen am Torbogen von 1879 Hall huschte an der Ziegelwand hinunter. Tye fing ihn behutsam mit beiden Händen auf, und das Tier schlang die Arme um seinen Hals. Leise murmelnd sprach Tye auf ihn ein. Dann setzte er ihn zurück an die Wand, wo er sich wieder zu den anderen Affen und dem Tiger gesellte. Einen Augenblick später war er nur noch bewegungsloser Stein.
    »Ein Freund von dir?«, fragte Lily. Sie war froh, dass ihre Stimme so unbeschwert klang. Gestern noch hätte der Anblick einer Affenfigur aus Stein, die an einer Wand hinunterkletterte, dazu geführt, dass sie in Windeseile losgestürmt wäre, um ihre Medizin zu nehmen.
    »Ich kenne die Professoren schon mein ganzes Leben lang«, erwiderte Tye und winkte den Figuren noch einmal zu. Dann gingen sie beide durch den Torbogen Richtung Prospect Avenue. »Nach dem Tod meiner Mutter haben mich die Gargoyles regelrecht adoptiert.«
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich meine, das mit deiner Mutter.«
    Er zuckte mit den Schultern, vermied aber ihren Blick. »Es ist lange her.«
    Gerne hätte sie Tyes Hand genommen, aber sie traute sich nicht so richtig. Stattdessen lief sie schweigend neben ihm den Gehweg entlang. Gewisper tanzte in ihrem Kopf. Ab

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