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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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abnehmen?«
    »Das ist furchtbar lieb von dir. Ich weiß, du hast sie gern um dich, und wir wollen ins Gebirge fahren. Ist es dir auch wirklich recht? Ich meine, auf diese Weise hast du doch wenigstens etwas vor.«
    »O ja, das schon«, pflichtete ihr Margaret mit einem schmerzlichen Lächeln bei.
    Sie wurde auch sofort dafür belohnt, als ihre Nichte mit ungewöhnlicher Wärme erklärte: »Du bist ein Schatz. Wir bringen sie am Freitagnachmittag ’raus, dann kann Peter sich gleich das Haus ansehen. Er stirbt vor Neugier.«
    Freitag. Also stand ihr ein langes Wochenende bevor. Margaret legte seufzend den Hörer auf. Natürlich hatte sie die Kinder gern und freute sich darüber, daß sie Elinor zu einem verlängerten Wochenende verhelfen konnte. Peter und sie waren begeisterte Bergsteiger, aber der dreijährige John und die einjährige Felicity waren dabei natürlich im Wege. Margaret wünschte sich insgeheim, ein begeisterter Kinderfreund zu sein. Von kinderlosen Witwen erwartet man, daß sie kinderlieb sind. Aber auch hierin versagte sie wieder und fürchtete, daß Cecily verärgert sein würde.
    Sie behielt recht damit. Als Cecily anrief und von der bevorstehenden Invasion erfuhr, explodierte sie. »Zum Teufel, doch nicht schon wieder. Sie waren doch erst...«
    »Hör mal, Liebling, das ist doch schon einen Monat her. Außerdem ist es nett, wenn Peter und Elinor einmal zusammen wegfahren können.«
    »Wahrscheinlich fährt die ganze feine Clique los, mit der die beiden herumziehen. Da hat Elinor Angst, etwas zu versäumen. Dieser gesellschaftliche Ehrgeiz kann einem schon auf die Nerven gehen.«
    Insgeheim mußte Margaret ihr zustimmen. Elinor war ehrgeizig und darauf bedacht, mit Leuten zu verkehren, die sie für die »bessere Gesellschaft hielt — koste es, was es wolle. Hierin gleicht sie völlig ihrem Onkel Hervey, dachte Margaret bedauernd.
    »Und ich habe mich schon so auf ein friedliches Wochenende gefreut. Diese Kinder sind aber auch furchtbar. Ein Segen, daß Philippa nur eines hat. Ist doch für etwas gut, daß die beiden nicht ganz miteinander zurechtkommen, sonst hätten sie auch mindestens zwei.«
    Margaret überhörte diese Bemerkung. »Ich werde darauf achten, daß dich die Kinder nicht stören, Liebling. Das Haus ist groß, und sie werden wahrscheinlich ohnehin im Garten spielen wollen.«
    Cecily blieb brummig. »Was die Berge betrifft, die habe ich auch sehr gern. Ich habe für das Wochenende einen Ausflug abgesagt, weil ich bei dir sein wollte.«
    »Das ist sehr nett von dir, mein Liebes. Ich freue mich, wenn du herkommst.«
    Margaret meinte das ganz ehrlich, aber dieser böse kleine Teufel, der sich jetzt immer häufiger im Hintergrund ihres Verstandes regte, flüsterte ihr zu, daß es für Cecilys Absage einer Bergpartie andere Gründe geben müsse. Der Teufel hatte recht.
    »Wenn die Kinder kommen, dann komme ich nicht. Nur ärgerlich, daß ich im Augenblick ein bißchen knapp bin und mir nichts leisten möchte, weil mein Monatsgeld noch nicht fällig ist. Aber vielleicht könntest du...«
    Margaret lächelte. Wie einfach es doch war, diese schlauen jungen Dinger zu durchschauen. Sie sagte sofort ja und wurde durch Cecilys Versprechen belohnt, daß sie am nächsten Wochenende wirklich viel Zeit füreinander haben würden. Später überlegte Margaret, daß sie Cecily das Geld eigentlich gern gab — das Gerede von borgen war natürlich Unsinn — denn jetzt konnte sie mit vollem Recht nein sagen, wenn Elinor sie wieder mit ihren Wünschen nach einem neuen Kostüm oder Hut quälte.
    Cecily fuhr also fröhlich ins Wochenende, und um vier Uhr erschienen Elinor und Peter mit den Kindern. Peter war ein freundlicher, angenehmer Mensch. Margaret mochte ihn sehr gern. Er war begeistert von dem Haus und entschuldigte sich wie üblich wortreich dafür, daß er Margaret >die Kinder aufhängte<.
    »Es ist furchtbar lieb von dir, daß du dich um die kleinen Rangen kümmerst. Ich sehe nur nicht ein, warum Elinor sie nicht bei Mrs. Brent läßt.«
    »Wirklich nicht? Wenn ich das täte, wären wir Mrs. Brent bald los.«
    »Und Margaret kann nicht kündigen.«
    Sie lachten.
    »Ich will auch gar nicht. Es ist für mich ganz gut, wenn ich die Kinder ab und zu hierhabe, und sie werden sich hier auf dem Lande austoben können.«
    Elinor stimmte begeistert zu. »Natürlich leisten sie dir auch Gesellschaft. Wenn Cecily schon egoistisch genug ist, dich übers Wochenende so schnöde im Stich zu lassen! Aber wir

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