Ja, Liebling
Antwort: »Nun ja, zunächst sieht es ein wenig seltsam aus, aber sicherlich ist es in Ordnung und ich werde mich noch daran gewöhnen. Ich danke euch jedenfalls für die Mühe, die ihr euch gemacht habt. Es stimmt, das Bild verändert das ganze Zimmer.«
Das zumindest stimmte, aber sie hatte wieder einmal nachgegeben. Wenn Cecily sich auf ihre Seite schlug, dann konnte Margaret gegen die drei nichts mehr ausrichten. Sie waren Hervey mal drei. Dieser überraschende Gedanke jagte ihr einen Schauder über den Rücken, und dann unterdrückte sie ein Lächeln. Die drei deuteten es als Zustimmung, und Philippa ließ sich nun ebenfalls zu einem Lächeln herab; dann begannen sie eifrig, die übrige Einrichtung des Zimmers zu planen.
Margaret war über ihre Begeisterung erstaunt, dachte aber: was macht das schon, schließlich ist es nur ein Zimmer und sie meinen es ja gut. Sie hätte sich am liebsten hingesetzt und alles gleich niedergeschrieben. Es machte schon eine Menge Spaß, ein heimliches Leben zu führen, von dem niemand etwas wußte — dafür konnte man auch eine Frau mit einem grünen Gesicht in Kauf nehmen.
Sie verabschiedeten sich bald. Philippa gab ihr einen der seltenen Küsse und sagte: »Das wird ein herrliches Zimmer, Maggie. Wenn wir fertig sind, wirst du es nicht wiedererkennen.«
Das bezweifelte Margaret nicht im geringsten.
Cecily sagte später nachdenklich: »Ich weiß gar nicht, was in Philippa gefahren ist, daß sie auf dieses Zimmer so scharf ist. Ich wette, sie führt etwas im Schilde.«
»Ach, sie wollte doch nur nett sein, mein Liebling.«
Cecily lachte. »Du bist doch wirklich die Unschuld vom Lande. Aber macht nichts. Ich wollte eigentlich zum Essen bleiben, wenn es dir recht ist. Curtis kommt nachher und holt mich ab. Vielleicht kannst du für ihn auch einen Happen richten. Übrigens, magst du ihn eigentlich?«
Jetzt mußte sie vorsichtig sein. Wenn Margaret sich negativ äußerte, dann nahm Cecily ihn in Schutz. Sprach sie sich allzu begeistert aus, dann war das nicht nur unehrlich, sondern auch genug Veranlassung für Cecily, ihn gegen einen anderen jungen Mann auszutauschen. Deshalb sagte sie vorsichtig: »Liebling, ich kenne ihn ja kaum. Ich meine, ihr kommt ja immer nur zum Essen her und verschwindet dann wieder.«
»Du Arme, wie resigniert das klingt. Aber recht hast du. Ich schleppe dir immer wieder junge Männer an, die nur zum Essen kommen und wieder verschwinden. Eigentlich lernst du sie nicht recht kennen.«
Margaret sagte nicht offen, daß sie diese Männer gar nicht kennenlernen wollte, sondern erwiderte diplomatisch: »Nun, es waren ja auch ziemlich viele, nicht wahr?«
Wieder lachte Cecily. »Mein Schatz, du sagst manchmal Sachen... Ich weiß nicht, jedenfalls hast du nie so geredet, als Vater noch lebte. Jetzt bist du viel lustiger und manchmal sogar ein wenig hintergründig. Jedenfalls so ganz anders. Übrigens, hast du deinen Mann inzwischen wieder gesehen — ich meine den, der Elinors schreckliches Gör gerettet hat?«
»Ich glaube nicht, daß er dir gefallen wird. Er ist nicht sehr groß, trägt eine Brille und sieht ein wenig schmächtig aus. Außerdem ist er schüchtern.«
»Hilfe! Das klingt ja furchtbar. Aber ich habe gar nicht die Absicht, dich auszustechen. Das würde mir auch gar nicht gelingen — jetzt, wo du zum Leben erwacht bist. Hat er dir übrigens schon seine Lebensgeschichte erzählt? Du hast so etwas an dir, was Beichten förmlich herausfordert.«
»Das ist doch Unsinn. Wann wollt ihr denn essen?«
»Ich denke, sobald Curtis kommt. Ich will ihm das Bild zeigen, er versteht eine Menge davon.«
Curtis drückte sich zustimmend aus. Er sagte sehr ernst und feierlich: »Gut, sehr zufriedenstellend. Ein wenig herausfordernd.«
Cecily machte ein erfreutes Gesicht. »Genau der richtige Brennpunkt für das Zimmer, meinst du nicht?«
»Absolut richtig. Aber Vorsicht — keine Überbetonung, nur Andeutung, ganz subtil.«
Margaret mußte sich abwenden, um ihr belustigtes Lächeln zu verbergen. Wie ernst diese jungen Leute sich doch nahmen und wie überheblich er doch war! Aber Cecily war ganz hingerissen.
»Du hast vollkommen recht. Das Bild allein genügt schon.«
In diesem Punkt stimmte Margaret ihr zu. Das Bild war mehr als genug.
Sie blieben nur so lange, bis sie den Braten vertilgt hatten, den Margaret auf drei Tage berechnet hatte, dann verschwanden sie. Margaret reagierte den Ärger, den Curtis immer bei ihr hervorrief, ab, in dem sie
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