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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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bietet, werde ich schon versuchen, ihn wegzuschicken, bevor er das ganze Geld ausgegeben hat.«
    »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Ihnen das gelingen würde, meine Liebe. Aber jetzt muß ich mich wieder beeilen. Der Salat ist nicht besonders — bei dem trockenen Wetter, aber die Erbsen sind doch schön und frisch, nicht wahr?«
    »Wunderbar sind sie. Das war sehr nett von Ihnen. Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn Lance erst einmal in Australien ist, nimmt er sich bestimmt zusammen, das weiß ich genau.«
    »Ich glaube es auch. Seine Freunde, zu denen er ziehen will, sind wirklich nette Leute und bestimmt keine Verschwender. Wenn er doch nur erst einmal dort wäre.«
    Margaret blieb zu Hause. Später arbeitete sie mit Lance im Garten und unterhielt sich mit ihm über die Aussichten in Australien. Sie hatte nicht das Gefühl, bei ihm sehr viel erreicht zu haben, aber zumindest war er an diesem Tag nicht in der Stadt. Ihr Zimmer konnte noch warten. Eigentlich durfte sie sich die Ausgabe sowieso noch nicht erlauben.
    Ein paar Tage später erwähnte David beiläufig, daß er Lance in der Stadt getroffen und mit nach Hause genommen hätte. Margaret sagte: »Mrs. Thornton macht sich Sorgen. Trinkt Lance zuviel?«
    David versuchte auszuweichen, aber Margaret verstand auch so. Ihr Verdacht wurde auf einer Versammlung bestärkt, wo sie Mrs. Sharpe hämisch sagen hörte: »Der arme Mr. Shaw. Der hatte mit diesem verkommenen Neffen von Mrs. Thornton auch seine Last. Man hat sie Arm in Arm gesehen, und Mr. Shaw bemühte sich, ihn zu seinem Wagen zu schleppen und am Singen zu hindern. Wirklich eine Schande, anders kann man das nicht mehr nennen.«
    Margaret dachte, eine Schande war es höchstens, daß Mrs. Sharpe die beiden gesehen hatte, denn sie war ja nur darauf aus, Mrs. Thornton eins auszuwischen. Wirklich, sie benahm sich wie ein Elefant im Porzellanladen, aber ein roter, kein grauer. Wenn sie sich weiter so über jeden Tratsch aufregt, trifft sie sicher eines Tages der Schlag, und keiner wird das sehr bedauern.
    An diese Gedanken mußte sich Margaret am Montag beschämt erinnern, als morgens das Telefon klingelte. Eine Nachbarin fragte sie, ob sie ein paar Blumen entbehren könne.
    »Natürlich, kommen Sie und pflücken Sie, was Sie brauchen.«
    »Aber erst, wenn Sie Ihre eigenen haben.«
    »Ich brauche heute keine.«
    »Aber Sie werden doch auch einen Kranz binden wollen, oder? Haben Sie denn noch nichts gehört? Die arme Mrs. Sharpe ist vorletzte Nacht ganz plötzlich gestorben.«
    Margaret erschrak. Sie rief bei Mrs. Thornton an, und die bestätigte die Nachricht. Lance war im Dorf gewesen und hatte die Neuigkeit mitgebracht. Mrs. Thornton hatte es dann den anderen Nachbarn weitergesagt.
    Margaret flocht ihren Kranz mit um so größerer Sorgfalt, da sie keine persönliche Trauer vortäuschen konnte. Die Nachbarn kamen vorbei, pflückten Blumen ab, und einer von ihnen brachte die Kränze dann an die Veranda der Sharpes. An einem solchen Tag durfte man schließlich nicht stören.
    Der zweite Akt begann am Nachmittag, als David unerwartet auftauchte.
    »Kann ich vielleicht bis zum Abendessen hierbleiben? Was bei Sharpes vorgeht, ist einfach schrecklich.«
    »Die Ärmsten, es kam ja so plötzlich.«
    Er sah sie verwundert an und brach dann herzlos in lautes Gelächter aus. »Was? Du hast es auch geglaubt? Du willst doch nicht etwa behaupten, daß einer von den Kränzen deiner ist?«
    Ihr dämmerte ein schrecklicher Verdacht. »Wie meinst du das? Natürlich habe ich einen Kranz hingeschickt.«
    »Aber sie ist doch gar nicht tot! Sie war nur für zwei Tage verreist. Sie ist entsetzlich lebendig und außer sich vor Wut. Wie in aller Welt bist du nur auf diese Idee gekommen?«
    »Mrs. Thornton hat es mir gesagt. David, war das vielleicht... nichts als ein Schabernack?«
    Er nickte, weil er kein Wort herausbrachte. Margaret ging es ebenso. Die Stille war beklemmend, aber dann brach es aus ihr heraus, sie mußte laut lachen.
    Er berichtete, wie alles gekommen war: »Ihr fehlte gar nichts. Sie ist nur für zwei Tage in die Stadt gefahren. Als sie wieder zurückkam, fand sie auf ihrer Veranda eine Menge Kränze. Wie sie es auf genommen hat? Mit abwechselnden Anfällen von Wut und Hysterie. Mr. Sharpe hatte sie in die Stadt begleitet. Die Szene, als sie zurückkamen, war unbeschreiblich. Beide haben blutige Rache geschworen. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Deshalb hielt ich es für das beste, für eine Weile zu

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