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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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öfter ausschimpfen.« Sie lachte und schickte ihn energisch nach Hause.
    Die Weihnachtstage vergingen ruhig und fast unbemerkt. Ihre drei jungen Leute — so nannte Margaret sie bei sich — waren ihre einzigen Besucher, und gleich nach den Feiertagen fuhr David seinen Vater und seine Tante besuchen. Sie vermißte ihn kaum. Die langen heißen Tage machten die Arbeit im Garten zu einer Qual, und so vertiefte sie sich immer mehr in die letzten Kapitel ihres Buches. Dieses Leben gefiel ihr. Sie schrieb, wann sie wollte; sie aß, wenn sie Hunger hatte; sie brauchte sich nach niemandem zu richten, denn ihre Nichten waren mit den Familien in die Ferien gefahren. Cecily genoß das Leben auf der Südinsel. Das Schönste aber war: Niemand kommandierte sie herum.
     
     

10
     
    Es fiel Margaret viel leichter als erwartet, das Buch in der von David gewünschten Weise zu beenden. Als sie am Ende noch einmal alles durchlas, wurde ihr klar, wie vieles sie noch einmal umschreiben mußte. Sie hatte zu viele Adjektive gebraucht und auch zu viele Fußnoten angefügt. Am schlimmsten fiel ihr jedoch auf, daß sie gewisse Wörter, die ihr gut gefielen, zu sehr strapaziert hatte. Sie fuhr in die Stadt, kaufte einen dicken Packen Schreibpapier und machte sich an die Arbeit. Noch bevor sie mit ihrer zweiten Fassung fertig war, kehrte David aus dem Urlaub zurück, früher als erwartet. Er sah sie erschrocken an, als er erfuhr, daß sie ihre Geschichten umarbeitete.
    »Bist du sicher, daß du sie damit nicht verdorben hast?«
    »Aber so konnte man das unmöglich stehenlassen. Ein paar Wörter habe ich geradezu zu Tode geritten.«
    »Aber die Figuren hast du doch unangetastet gelassen?«
    »Ich habe nichts geändert von dem, was sie tun oder sagen, denn schließlich kann man das nicht. Ich meine, entweder tun sie etwas oder sie tun es nicht.«
    Er lachte. Sie drückte sich so unlogisch aus wie eh und je. »Wann kann ich das Manuskript haben?«
    »Jetzt kommt bei dir schon wieder der Manager zum Vorschein. Und ich hatte gehofft, Tante Edith würde dir den Kopf endlich zurecht setzen.«
    Ein paar Tage später nahm er das fertige Manuskript mit und kam am nächsten Tag hocherfreut wieder. »Gott sei Dank, du hast nichts daran verdorben. Jetzt wird sofort alles abgeschrieben.«
    Er weigerte sich, das Manuskript zurückzugeben, denn er fürchtete, sie könnte sich noch anders besinnen und ihre Zustimmung zum Abtippen zurückziehen.
    Einen Tag lang kam sie sich leer und verlassen vor, da sie nicht mehr an dem Buch zu arbeiten hatte, aber dann ging sie in den Garten und begann, Unkraut zu jäten. Abends plante sie die Renovierung ihres Schlafzimmers, prüfte ihren letzten Bankauszug und stellte fest, daß sie es sich schon bald leisten konnte.
    So beschloß sie, am nächsten Tag in die Stadt zu fahren und sich die Tapeten auszusuchen.
    Doch da brach im Dorf unversehens ein Sturm los, der ihre Pläne in alle Winde verwehte.
    Natürlich war Lance daran schuld. Erstaunlich war nur, daß nicht schon längst etwas geschehen war. In einer so kleinen Gemeinde, in der so viel getratscht wurde, mußte Lance wie ein Pulverfaß mit brennender Lunte wirken.
    Als Margaret gerade in die Stadt fahren wollte, erschien Mrs. Thornton und machte ein sehr bekümmertes Gesicht. Margaret erwähnte nichts von ihrem Vorhaben, beschloß aber insgeheim, den Einkauf auf den nächsten Tag zu verschieben.
    »Ich weiß, daß ich Sie nicht mit unseren Sorgen belästigen sollte, aber Sie sind der einzige Mensch, mit dem ich über Lance sprechen kann. Er hat jetzt sein Geld bekommen, und es wird eigentlich höchste Zeit, daß er verschwindet und irgendwo neu anfängt. Aber ich kann ihn doch nicht einfach vor die Tür setzen oder deutlich werden, was meinen Sie?«
    »Wahrscheinlich nicht, aber warum geht er denn nicht? Er war doch so scharf auf Australien?«
    »Ich weiß auch nicht, was ihn gepackt hat. Wenn Sie nicht einen so guten Einfluß auf ihn ausübten, dann wäre es zum Verzweifeln.«
    »Ich? Aber er lacht doch über alles, was ich sage.«
    »Schon möglich. Aber ich bin eigentlich nur beruhigt, wenn er hier bei Ihnen ist. Er will später noch einmal herkommen und etwas im Garten tun.«
    Einkauf findet nicht statt, dachte Margaret. »Arbeitet er denn auf der Farm?«
    »Jetzt nicht. Er treibt sich immer in der Stadt herum und gibt sein Geld aus.«
    »Das tut mir leid. Ich glaube, ich bin im Umgang mit anderen Leuten nicht sehr geschickt, aber wenn sich die Gelegenheit

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