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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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spezialisiert.«
    Margaret fragte tonlos: »Glaubst du denn, daß Desmond es weiß?«
    »Er muß es zumindest ahnen, denn diese Frau meinte, es würde einen Riesenkrach geben. Phil ist allerdings sehr geschickt. Diese netten kleinen Partys. Ich wette, davon weiß Desmond nichts. Mach kein so sorgenvolles Gesicht, Marge, du kannst doch nichts daran ändern.«
    Es bekümmerte Margaret, daß sie als >praktische Tante< eine Rolle dabei gespielt hatte. Aber sie sagte dumpf: »Nein, ändern kann man daran nichts.«
    »Schön, dann hat es auch keinen Zweck, darüber zu reden. Warten wir, bis der Luftballon platzt. Da kommt dein Freund. Er sieht ganz aufgeregt aus. Vielleicht hat er in der Lotterie gewonnen? Ich gehe schlafen.«
    David hatte eine Aktentasche unter dem Arm. »Bist du allein? Gut. Hier ist es.« Er zog drei Mappen aus der Tasche. Auf jeder der Mappen stand mit Tusche >Hinter den Vorhängen<. Sie war so hingerissen, daß sie für eine Weile ihre Sorgen vergaß.
    »David, das sieht prächtig aus, beinahe schon wie ein Buch.«
    »Nur etwas fehlt noch: der Name der Autorin auf der Titelseite.«
    »Unsinn, das wird doch nie veröffentlicht. Aber trotzdem hätte ich es gern.«
    »Du bekommst nur ein Exemplar, die anderen gehen an den Verlag. Das habe ich meinem Bekannten heute versprochen.«
    »Wie konntest du nur? Ohne mich zu fragen!«
    Sie beklagte sich, er würde genau wie die anderen, die sie gar nicht um ihre Meinung fragten. Darauf erwiderte er sehr vernünftig: »Aber was blieb mir denn anderes übrig? Du kannst das Buch doch nicht in der Schublade verschimmeln lassen. Aber mach dir keine Sorgen, die erfahren nichts von dir. Ich habe Jerry gesagt, der Autor wolle streng anonym bleiben.«
    Sie verzieh ihm sofort und sagte: »Es macht doch nichts, es will ja doch keiner das Buch haben.«
    »Wetten, daß?« rief er lachend und verabschiedete sich mit sehr zufriedener Miene.
     
    Ian Maclean machte sofort am Tage seiner Rückkehr einen Antrittsbesuch. Er gefiel Margaret auf Anhieb. Er war ganz anders als Cecilys bisherigen Freunde, nicht besonders hübsch, nicht übertrieben selbstsicher und ganz gewiß nicht bedrückend intellektuell. Er brachte es fertig, Margarets Schüchternheit zu zerstreuen und ihr das Gefühl zu geben, eine erfolgreiche Frau zu sein. Er war mittelgroß, hatte graue Augen und einen festen Mund. Ein schottisches Gesicht, dachte Margaret. Und er war eine wirkliche Persönlichkeit — älter als sie erwartet hatte, vielleicht Anfang dreißig, aber das spielte keine Rolle. Er war auch Hervey nicht ähnlich und versuchte gar nicht, seine junge Liebe zu kaschieren. Er würde es fertigbringen, Cecily lächelnd zu führen und zu beeinflussen. Sein nüchterner Verstand, seine Aufrichtigkeit waren genau das, was sie brauchte. Nach einer halben Stunde dachte sie schon, das ist endlich der richtige Mann für sie.
    Er sagte: »Ich bin einunddreißig, ziemlich alt für sie. Meinen Sie nicht auch?«
    Er fragte sie sogar um Rat! Sie fühlte sich geschmeichelt und sagte ehrlich überzeugt: »Nein. Ich freue mich, wirklich, ich freue mich über alles.« In diesem Augenblick wurde eine Freundschaft geboren, die im Laufe der Jahre immer enger werden sollte.
    Er legte die Gründe für die rasche Heirat dar. »Ich will auf eine wissenschaftliche Expedition gehen. Es war schon alles vorbereitet, als ich Cecily kennenlernte, und ich kann es nun nicht mehr absagen. Die Expedition findet in den nächsten großen Ferien statt, und ich werde drei Monate weg sein. Wir würden die Zeit vor meiner Abreise schrecklich gern gemeinsam verleben.«
    »Natürlich. Wann soll die Hochzeit denn sein?«
    »Wäre es möglich im Februar? Ich kann bis dahin eine Wohnung bekommen. Ein Freund von mir fährt nämlich nach England und will sein Haus für ein Jahr vermieten. Er fährt Anfang Februar ab, und wenn wir vorher noch vierzehn Tage auf Hochzeitsreise gehen, könnten wir Ende Februar in das Haus einziehen.«
    Cecily hatte die beiden taktvoll allein gelassen, aber jetzt kam sie hereingestürzt. »Marge, ich habe den letzten Satz mitbekommen. Ist dir das recht, ich meine diese überstürzte Hast? Du verstehst uns doch?«
    »Ja, Liebling, natürlich verstehe ich euch.« — Wie oft hatte sie diese Worte wohl schon gesagt?
    Ian Maclean beobachtete sie und dachte: Wie kam ich nur darauf, daß sie uninteressant sein könnte? Sie ist sehr hübsch und hat Sinn für Humor. Und nicht nur das. Sie besitzt auch viel Takt und

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