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Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Titel: Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Schache
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mussten lernen, Kommunikation als Selbstverteidigung zu üben.
    Das fast automatische Widersprechen, besonders in einer unerwarteten Situation, ist eine Art Urinstinkt in der Kommunikation. Es entspringt dem Unterbewusstsein, das immer versucht, kein Revier aufzugeben, keine Macht abzugeben und keinen Vorteil zu verlieren. Dagegen zu sein ist ein Schutzinstinkt.
    Im Licht der Bewusstheit kann sich dieser überflüssige und manchmal sogar zerstörerische Reflex transformieren. Untersuchen Sie in der Kommunikation bei sich oder bei anderen, wo die automatischen Neins ablaufen und wo Sie selbst ein Ja geben können.
    Wenn jemand eine ganz andere Meinung hat als ich und mich das betrifft, kann ich doch nicht Ja dazu sagen.
    Mit Ihrem inneren Ja in der Kommunikation antworten Sie nicht laut der anderen Person. Sie stimmen ihr nicht zu. Sie stimmen nur der Tatsache zu, dass ein Mensch dies oder das gesagt hat. Dagegen ist nichts einzuwenden. Sie haben nichts dagegen, dass ein anderer sagt, was er sagt. Sie bauen in sich keinen Widerstand gegen die Person selbst auf und damit ernten Sie auch weniger Widerstand gegen sich.
    Über den Inhalt machen Sie sich natürlich Ihre Gedanken. Wenn Ihre Gedanken nicht mit den Worten des anderen übereinstimmen, sagen Sie nicht »Nein, das stimmt nicht«, auch wenn Sie sicher sind, dass es so ist. Sagen Sie: »Ja, und ich habe noch weitere oder eine andere Information.« Mit Ihrem Ja am Anfang geben Sie Ihrem Gegenüber Respekt und seinen Platz als Mensch. Ja bedeutet dann: »Ja, ich höre dich und achte dich.«
    Das wäre eine wünschenswerte Grundhaltung. Sie entsteht, wenn man die Ebenen der Kommunikation genauer ansieht und dort die eine oder andere Einzelablehnung ins Licht der Bewusstheit rückt.
    Auch in der Kommunikation kann man die Vorgänge wieder auf den drei Grundebenen ansehen: Die Anwesenheit von jemandem oder etwas an diesem Ort. Die Situation selbst, wie sie gerade stattfindet. Und man selbst. Das gilt in Partnerschaften ebenso wie für alle anderen Arten von Beziehungskommunikation.
    Die Kommunikation und die Anwesenheit des anderen an diesem Ort
    Eine Gemeinsamkeit vieler langjährig als erfüllend empfundener Lebenspartnerschaften besteht darin, dass beide Partner eines nie verloren haben: das Ja zum Dasein des anderen im eigenen Leben. Manche geben ihrem Partner dieses innere Ja jeden Tag neu. Das ist das Ja in Beziehungen zur Anwesenheit an diesem Ort, so, wie alles ist.
    Oft wird in Partnerschaften um dieses oder jenes Detail gestritten, um dieses oder jenes Verhalten. Vieles Negative würde sich sofort auflösen, wenn sich zumindest einer der Partner daran erinnern würde, dem anderen innerlich das vollkommene Ja zur Anwesenheit zu geben. Denn damit würde eine verhängnisvolle innere Gedankenkette unterbrochen, die normalerweise etwa so beginnt:
    »Ich will nicht, dass er oder sie das immer tut.« Das ist es, worum sich der Konflikt dreht. Scheinbar. Der Verstand kann im Strudel von Emotionen nicht mehr genau differenzieren. Er bemerkt nur die Gefühle von Ablehnung und beurteilt die gesamte Situation als »schlecht«. Daraus folgert er: »Ich will nicht, dass er/sie so, wie er/sie sich gerade verhält, in meinem Leben anwesend ist. Wenn schon anwesend, dann zu meinen Bedingungen.«
    Der Verstand lehnt also nicht nur ein bestimmtes ungeliebtes Detail ab, er überträgt diese Ablehnung auf die gesamte Anwesenheit des anderen im eigenen Leben in diesem Moment. Und plötzlich geht es nicht mehr um eine Lösung. Es geht um einen Anwesenheitskampf. Um Selbstbehauptung.
    Selbst wenn gerade ein Beziehungskonflikt stattfindet, können Sie dem anderen ein Ja zu seinem Dasein geben. Damit geben Sie ihm eine Existenzberechtigung und Sie gestehen ihm Achtung und Würde zu. Das spürt Ihr Gegenüber und er muss zumindest nicht um sein Recht, anwesend zu sein, kämpfen.
    Mir fällt es schwer, die Anwesenheit zu trennen von dem, was der andere sagt oder wie er sich verhält. Ich erkenne den Sinn dabei noch nicht.
    Der Sinn liegt darin, dass Sie für sich selbst erkennen, ob Sie den anderen überhaupt in Ihrem Leben zulassen möchten oder nicht. Falls hier ein Nein ist, wären alle weiteren Worte eine Verschwendung von Kraft und Lebensfreude für alle Beteiligten. Dann kämen Sie nur zusammen, um ein Ablehnungsspiel oder ein Machtspiel zu spielen.
    Gut, wenn es meine freie Wahl ist, verstehe ich das. Aber oft habe ich keine Wahl. Im Beruf zum Beispiel kann ich mir die Kollegen

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