Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
Konflikte. Man sitzt mittendrin in etwas, was eindeutig gerade die Realität ist, und lehnt genau diese Realität ab.
Oft wird gesagt: »Dann verändere deine Realität. Suche dir etwas Neues, wo du glücklicher werden kannst.« Das kann man natürlich tun, wenn es möglich ist, und manchmal wird es auch eine Verbesserung. Doch oft wird das Neue irgendwann wieder das Alte sein und das innere Leiden beginnt von vorn. Dann spürt man, dass die Lösung, die man lernen sollte, nicht der Wechsel, sondern zuerst etwas anderes war.
Aber wenn mein Beruf mir keine Freude macht, kann ich mir das doch nicht schönreden?
Schönreden und inneren Widerstand transformieren ist nicht dasselbe. Schönreden hält nicht lange, weil es nicht die Wahrheit ist. Auf Dauer hat nur die Wahrheit Bestand, alles Unwahre wird irgendwann aufbrechen.
Es geht nicht darum, in einer wirklich leidvollen Situation zu bleiben, sondern darum, die Situation zu nutzen, um in sich selbst die Ablehnung aufzuspüren und sie zu transformieren. Dann war die Situation sehr wertvoll, selbst wenn sie vielleicht leidvoll war. Dann kann man sie verlassen und weiß, dass man die Lehre, die in ihr lag, verstanden und genutzt hat. Dann war es eine positive Wachstumssituation auf dem Weg.
Oft wird eine Situation gewechselt, um weniger zu leiden. Und anfangs, am neuen Ort, mit neuen Menschen und einem neuen Selbstempfinden, erscheint dieser Wechsel als die beste Entscheidung der Welt. Das gilt im Beruf genauso wie in einer Beziehung. Später folgt dann oft eine Ernüchterung. Statt Glück kommt das alte Unglück zurück. Denn ganz gleich, wohin man wechselt, das Leid wird einem folgen, solange es nicht transformiert wurde.
Was bedeutet das für einen Beruf, in dem man unglücklich ist?
Als Erstes haben Sie zwei Situationen gleichzeitig: Sie haben einen Beruf. Und Sie sind unglücklich. Dass Sie einen Beruf haben, ist einfach nur die Wahrheit. Dem können Sie ein bedingungsloses Ja geben. Immer wenn Sie an Ihren Beruf denken, wissen Sie eines ganz sicher: Der Beruf selbst beinhaltet keinen Fehler, es ist einfach nur der Beruf.
Dass Sie unglücklich sind, ist ebenfalls eine Sache, der Sie ein Ja geben können, denn es ist die Wahrheit.
Wo genau das Unglück liegt, also wo das innere Nein erzeugt wird, können Sie jetzt näher erforschen. Untersuchen Sie, wo in den drei Ebenen des Unterbewusstseins ein Nein abläuft und Ihren inneren Schalter auf Ablehnung der beruflichen Situation stellt.
Untersuchen Sie den Ort, die Situation und sich selbst.
»Ein Thema, das man ablehnt, wird einen so lange begleiten, bis man es erkannt, angesehen und das Ja gefunden hat. Dann lässt es einen los.«
Der Beruf und das Ja zur Anwesenheit an diesem Ort
Sie selbst bestehen nicht nur aus einem Körper und aus Gedanken. Sie bestehen auch aus Gefühlen. Einige dieser Gefühle sind an so etwas wie einen unsichtbaren Sensor gekoppelt, der Ihre Umgebung, den Ort, ständig untersucht. Diese Untersuchung geschieht unterbewusst, doch das Ergebnis bekommen Sie ganz bewusst in Form von Gefühlen mit. Sie werden ganz einfach das Gefühl haben, gerne an einem Ort zu sein, oder es wird vielleicht ein unerklärliches mulmiges oder unstimmiges Gefühl sein.
Wenn Sie sich zum ersten Mal an einen möglichen beruflichen Ort begeben, haben Sie noch keine Ablehnung von Situationen in sich, denn die gab es ja noch nicht. Dann können Sie gut auf Ihre ersten Gefühle an diesem Ort achten. Falls es irgendwie möglich ist, hören Sie darauf, wenn Sie gerade eine neue Stelle suchen. Das Wohlfühlen oder Unwohlfühlen an einem neuen Ort ist kein Zufall. Es hat damit zu tun, ob Sie und der Ort zusammenpassen.
»Kann ich diesem Platz hier an sich ein Ja geben? Oder stimme ich gerade vor allem dem Arbeitsplatz zu, weil ich ihn brauche oder gerne haben möchte?«
Die Stadt, das Gebäude, das Bürozimmer … Wenn Sie schon zu Ihrer Anwesenheit an dem Ort des Berufs kein Ja finden können, kann die Aufgabe selbst Sie nur schwer glücklich machen. Dann wird ein Teil von Ihnen jeden Morgen an einem anderen Ort sein wollen als an dem, den Sie aufsuchen müssen. Dann wird der Beruf schon bezüglich des Ortes zu einer Last.
Entweder geht man zum Ort seiner beruflichen Aufgabe und gibt dem ein Ja oder man geht nicht dorthin. Aber hinzugehen und gleichzeitig immer Nein zu sagen ist die selbst gemachte innere Hölle. Dieses Nein zu einer vorhandenen Realität erzeugt ein inneres Ausbrennen.
Wenn ich eigentlich
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