Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
Vom Netzwerk:
Schatten keine unangenehmen Überraschungen lauerten. Mit Ausnahme einiger geparkter Autos mit kalten Motoren war der Ort verlassen und schlief den Schlaf der Gerechten.
    In dem Haus, das mein Ziel war, drang Licht aus einem Fenster im ersten Stock. Rollos hingen hinter den Scheiben herab. Von der Straße aus konnte ich nichts erkennen.
    Drinnen versuchte ich die Stufen so leise wie möglich zu erklimmen, die Vorsicht war jedoch verschwendet. Die Knarrgeräusche der einen oder anderen losen Bodendiele und meiner Schuhe waren für mich ohrenbetäubend laut. Zwei Türen führten auf den Treppenabsatz. Auf den Milchglasscheiben waren Nummern aufgemalt, und die linke war von innen erleuchtet. Ich blieb stehen und lauschte; in dem Zimmer dahinter arbeitete ein Lungenpaar.
    Ich drückte mich an die Wand, um ein schmaleres Ziel abzugeben, drehte den Türknauf und versetzte ihm einen Stoß. Die Tür schwang leicht und ohne Knarren auf. Jetzt konnte ich ein Herz hören, das seine Schlagzahl erhöhte. Die Lungen arbeiteten schneller, um mit dem Herzen Schritt zu halten. Unter den Umständen hätten das meine auch getan, wenn sie noch normal funktioniert hätten.
    Die Stimme des Mannes klang trügerisch ruhig. »Ich vermute, Sie haben meine Nachricht gefunden. Guten Abend, Sir. Würden Sie bitte ins Licht treten, damit wir uns gegenseitig besser sehen können?« Er sprach mit einem deutlichen britischen Akzent.
    Mir fiel auch nichts Besseres ein, also löste ich mich langsam von der Wand. Ich erblickte ein kleines einfaches Zimmer mit einem hölzernen Schreibtisch, der zur Tür ausgerichtet stand. Hinter ihm stand ein Mann, der etwa Mitte Dreißig war, hochaufgeschossen und eher mager, mit einem knochigen Gesicht und einer schnabelkrummen Nase. Seine munteren grauen Augen sahen mich an und funkelten vor Erregung.
    Auf dem Boden neben dem Schreibtisch standen meine beiden Erdsäcke. Er folgte meinem Blick und legte einen entschuldigenden Tonfall in seine Stimme: »Ich hoffe, dass meine Theatralik Sie nicht gekränkt hat, aber das war das Einzige, was mir einfiel, um Ihr Herkommen zu garantieren.«
    Ich war wütend und verbarg es nicht. Er versteifte sich und griff nach einem Gegenstand auf seinem Schreibtisch. Ich konnte nicht sehen, was es war; er lag unter einer aufgeschlagenen Zeitung. Für eine Knarre war das Ding zu groß, und für ein Gewehr hatte es nicht die richtige Form. Ich zwang mich zur Ruhe. Er hatte beträchtlichen Aufwand und Gefahren auf sich genommen, um mich hierher zu locken, also wollte ich zumindest hören, was er zu sagen hatte. Einige Augenblicke verstrichen, in denen wir beide darauf warteten, dass der andere sich rührte. Sein Atem wurde wieder ruhiger, und ich entspannte mich.
    »Sie scheinen zu wissen, wer ich bin«, wagte ich einen Vorstoß.
    »Ich kenne nur den Namen, den Sie im Gästebuch des Hotels angegeben haben. Allerdings weiß ich, was Sie sind.«
    »Und was wollen Sie diesbezüglich unternehmen?«
    »Das hängt allein von Ihnen ab.« Mit der freien Hand deutete er auf einen Sessel in der Nähe des Schreibtisches. »Vielleicht möchten Sie es sich etwas bequemer machen, Mister ... sagen Sie, heißen Sie wirklich Robinson?«
    »Für den Augenblick reicht Jack völlig aus, und hier, wo ich stehe, gefällt es mir ganz gut.« Der durchdringende Blick des Mannes wurde mir bewusst, als ob er auf eine bestimmte Handlung meinerseits warte.
    »Dann stimmt es also?«
    »Was soll stimmen?«
    »Dass Sie eine Behausung nicht ohne Einladung betreten können. Ich wohne hier nämlich ab und zu, wissen Sie.«
    Allmählich gefiel mir die Sache immer weniger. »Sagen Sie mir einfach, was Sie von mir wollen.«
    »Nun ja, ich sehe ein, dass es etwas unfair von mir ist, aber ich kenne Sie nicht und habe keinen Anlass, Ihnen zu vertrauen.«
    »Ich könnte wohl dasselbe behaupten.« Es war keine unsichtbare Gewalt wie eine fehlende Einladung, die mich zurückhielt, nur natürliche Vorsicht. Ich wollte zuerst erfahren, was er unter der Zeitung versteckt hatte, und es konnte nicht schaden, wenn er meine Fähigkeiten unterschätzte.
    »In der Tat, aber Sie sind eine weitaus gefährlichere Person, als ich es bin, wenn die Geschichten alle zutreffen.«
    Na prima, der Knabe war tatsächlich verrückt. »Und wie gefährlich sind Sie?«
    »Für Sie könnte ich mich zumindest tagsüber als tödlich erweisen.«
    Da hatte er vollkommen recht. Er kannte mein Hotel und verfügte vielleicht über Mittel und Wege, um

Weitere Kostenlose Bücher