Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming
überhaupt noch mit dem Derby hier auf? Du hättest den Jungs doch sagen können, wer du bist. Wie geht es Dir?«
»Ich erfreue mich guter Gesundheit und wollte nur sehen, ob es noch funktioniert. Ich hätte angerufen, aber du warst umgezogen und hattest keine für mich feststellbare Nummer oder Adresse hinterlassen.«
»Daran bist du bloß selbst schuld. Du solltest mich öfter besuchen. Du hast meine Männer mit dieser alten Hutgeschichte ganz schön durcheinander gebracht.«
»Wie es auch in meiner Absicht lag – so etwas hält sie munter.«
»Nun ja, jedenfalls passt er nicht zum Anzug, also wirf ihn weg. Hast du schon gegessen? Nachtisch; wir haben noch etwas Kaffee und Kuchen.«
»Das wäre nett, aber darf ich euch erst einander vorstellen? Das ist ein Freund von mir, Jack Fleming. Jack, Sie haben die Ehre, dem besten Othello zu begegnen, mit dem ich je das Vergnügen einer Zusammenarbeit hatte: Shoe Coldfield.«
Coldfield streckte die Hand aus. »Ein Freund von Charles ist auch ein Freund von mir. Und das ist ein Kürzel für Shoe Box. Ich stehe dazu, dass ich damals mit Schuhe putzen angefangen habe. Passen Sie bloß auf, eines Tages werde ich Bürgermeister dieser Stadt sein.«
»Aber wirklich, das wäre unter deiner Würde«, sagte Escott trocken.
»In Ordnung, dann eben Gouverneur, aber nur, wenn das Gehalt aufgebessert wird. Wie habt ihr hierher gefunden?«
»Wir begegneten Cal, oder besser gesagt, er begegnete uns.«
»Schlaues Kerlchen, der Kleine.«
»Er ist groß geworden.«
»Er kriegt regelmäßig zu essen.«
Wir setzten uns an den Tisch, und ein Junge in Kellnerjacke, der auch im Nachtclub arbeitete, brachte uns Kaffee. Durch die Wände konnte ich immer noch Musik hören, die sich ein wenig mit dem Radio biss.
»Was führt dich hierher, Charles? Arbeitest du an deinem Comeback?«
»Das wäre ein Herzenswunsch. Sollte ich je auf die Bretter zurückkehren, wirst du gewiss der Erste sein, der es erfährt. Tatsächlich möchte ich dich um einen Gefallen bitten.«
»Wer möchte das nicht? Was liegt dir auf der Seele?«
»Ich arbeite an einem kleinen Problem für Mr. Fleming und seit gestern auch für mich, an dem Frank Paco beteiligt ist.«
Unser Gastgeber wurde ernst und schlug einen vorsichtigen Ton an. »Wie beteiligt ist er genau?«
»Gestern versuchten zwei seiner Männer mich umzubringen, und wenn Mr. Fleming nicht rechtzeitig eingegriffen hätte, wäre ihnen das auch sicherlich gelungen. Erst letzte Woche hat er aus der gleichen Richtung einen Anschlag auf sein Leben überstanden und hält sich seither bedeckt.«
»Kann ich Ihnen nicht verdenken. Was braucht ihr? Soll ich euch aus der Stadt schmuggeln?«
»Nichts so Drastisches. Lass mich dich ins Bild setzen.« Escott tischte ihm im Wesentlichen die Wahrheit auf, sagte aber, dass ich ihn aufgesucht hatte, und unterschlug klugerweise alles, was meinen Zustand betraf. »... und solange Mr. Fleming nicht weiß, was während dieser ausgelöschten vier Tage geschehen ist, hat er ständig dieses unangenehme Problem am Hals.«
»Und wie soll ich ihm dabei helfen? Er braucht einen Hirnklempner.«
»Ich hoffte, dass du weißt, wie wir in Pacos Haus gelangen.«
Coldfield klappte den Mund zu. Wahrscheinlich aus schierer Fassungslosigkeit, weil ich das gleiche Gefühl hatte. »War wohl mein Fehler«, sagte er schließlich. »Du bist derjenige, der den Hirnklempner braucht.«
»Shoe, ich meine das ganz ernst.«
»Wenn Paco hinter dir her ist, solltest du auch ernst bleiben. Warum willst du bei ihm einsteigen?«
»Ich möchte mich gründlich umsehen und herausfinden, was er vorhat.«
»Das kann ich von hier aus erledigen. Was willst du wissen?«
»Informationen über International Freshwater Transport wären nützlich.«
»Das ist sein Schmuggelunternehmen, das weiß doch jeder.«
»Aber was schmuggelt er?«
»Früher war es Schnaps, und von dem ausländischen teuren Zeug holt er immer noch etwas darüber ein. Wenn der Preis stimmt, macht er so ziemlich alles, Leuteschmuggel rein oder raus aus dem Land mit eingeschlossen. In letzter Zeit kamen Maschinenteile und Chemikalien rein.«
»Ist es möglich, festzustellen, an wen sie gehen, und zu welchem Zweck?«
»Das kann ich morgen versuchen, aber ich garantiere für nichts. Im Allgemeinen halte ich meine Leute von seinem Territorium fern. Ich nehme mal an, dass Sie genaue Angaben über die Chemikalien haben wollen, Professor?«
»Sein Vorhaben würde dadurch vielleicht
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