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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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hielt ich mich zurück und ließ ihr die Wahl, was sie tun wollte. Was ich wollte, wusste ich schon. Sie trug etwas in Weiß, das eng an ihrem Körper anlag, hatte einige Silberkämme im Haar und war beunruhigend und anregend.
    »Du bist heute Nacht wunderschön.« Vielleicht nicht die brillanteste oder originellste Eröffnung; sie musste sie schon oft genug gehört haben, aber es war die reine Wahrheit.
    »Warum bist du hier?«
    Eine vernünftige Frage. Ich gab ihr keine Antwort.
    »Hat Slick dich geschickt?«
    »Nein. Ich dachte, du bist nicht neugierig.«
    »Ich glaube, dieses Mal habe ich das Recht dazu.«
    »Falls du dir seinetwegen Sorgen machst, er wird erst in einigen Stunden wieder hier sein, also entspanne dich. Ich möchte lieber über andere Dinge reden.« Vorsichtig trat ich näher, aber noch berührte ich sie nicht.
    »Zum Beispiel, wie du die Nacht neulich überlebt hast? Ich habe gesehen, wie wütend er war. Wie bist du da rausgekommen? Wenn er uns entdeckt, bringt er uns beide um.«
    »Ich sagte doch, wir haben eine Vereinbarung getroffen.«
    »Ist eine Nacht mit mir Teil dieser Abmachung?« Sie machte sich nichts über ihre Wirkung auf Männer vor. Sie nahm sie so gleichmütig hin wie andere Leute das Luftholen. Außerdem schockierte ihre Frage mich einigermaßen.
    »Großer Gott, zwingt er dich etwa ...«
    Sie hob den Kopf. Ihr Blick ließ mich verstummen.
    »Es tut mir Leid – ich – Slick weiß nicht, dass ich hier bin. Ich glaube, ich sollte vielleicht gehen.«
    »Du würdest wirklich gehen, oder?«
    »Sehr ungern. Ich bin hier, weil ich dich wiedersehen wollte. Ich wollte unten in der Diele warten, nachdem ich ...«
    »Und dort vom halben Personal entdeckt werden. Wirklich schlau durchdacht.«
    »Wer hat denn behauptet, dass ich bei Verstand bin?«
    »Aber wie bist du hier hergekommen? Er muss doch Bescheid wissen.«
    Ich schüttelte den Kopf und vergaß dabei, dass sie mich nicht sehen konnte.
    »Du machst das nur, um mich wieder zu sehen?«
    »Willst du, dass ich hier bleibe?«
    Sie dachte über die Frage nach. Auch das gefiel mir an ihr, wie sie zuhörte und Fakten gegeneinander abwog. Zweifellos war die Fähigkeit durch das Zusammenleben mit Leuten wie Morelli noch geschärft worden. »Nur wenn wir die Tür abschließen.«
    »Schon erledigt«, sagte ich und tat es.
    »Das wird uns auch eine Menge nützen. Slick ist nicht der einzige, der einen Schlüssel hat.«
    »Ich möchte wetten, er ist der einzige, der das Recht dazu hat ihn auch zu benutzen, aber er ist nicht hier, also sollten wir ihn vergessen. Was möchtest du sonst noch gerne?«
    »Bedeutet es dir etwas, was ich mag?«
    Den Männern in ihrer Vergangenheit und wahrscheinlich auch in ihrer Gegenwart war diese Frage vielleicht nicht besonders wichtig gewesen. »Ja ... es bedeutet mir sehr viel.«
    »Du bringst mich durcheinander.«
    »Tue ich das? Wie?«
    »Ich sollte nicht so empfinden, ich – es ist doch bloß etwas das die Körper tun.«
    »Für mich ist es das nicht.«
    »Du bist anders?«
    Dazu fielen mir ein oder zwei mehrdeutige Antworten ein, auf die ich verzichtete. »Ja.«
    Vorsichtig streckten sich mir die Arme entgegen, ihre Hände strichen sacht über meine nackte Brust. Wie sie so nahe vor mir stand und nach Rosen, Angst und nun auch nach Verlangen roch, war sie wie eine weiße Kerze, deren sanfte Hitze ich zu spüren begann. Ihr Herzschlag dröhnte so laut in meinem Kopf, dass ich nichts anderes hörte. Wenn sie mir jetzt gesagt hätte, dass ich gehen sollte, zweifle ich daran, dass ich es gekonnt oder auch nur verstanden hätte. Etwas Primitives, so alt wie die Zeit, überwand alle bewussten Gedanken und alle Vorsicht, sie war in meinen Armen, und die Natur bahnte sich ihren Weg.
    Eine Minute später trat sie zurück. »Nicht hier, nicht in seinem Zimmer – hier entlang.« Wir gingen in ihr Zimmer, und sie verschloss die Tür, drehte mir den Rücken zu und hob die Haare aus dem Weg. Ich löste ein paar strategisch wichtige Knöpfe, und die weiße Seide fiel ihr in einem ringförmigen Haufen um die Knöchel. Freudig überrascht stellte ich fest, dass sie wie Jean Harlow das Tragen von Unterwäsche verabscheute. Eine Sekunde später fielen wir auf das Bett.
    Meine Hauptart des Liebesaktes war die gleiche wie damals, als ich noch gelebt hatte, und niemand hatte sich bei mir beschwert. Diesmal wusste ich jedoch durch die Signale meines Körpers, dass der Ausdruck der höchsten Form sich beträchtlich gewandelt hatte.

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