Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming
Ich befand mich in der beneidenswerten Lage, meine Jungfräulichkeit zweimal verlieren zu können. Früher hatte ich den unglaublichen sinnlichen Genuss erlebt, der mit Maureens speziellen Küssen einherging. Jetzt verstand ich auch, warum sie mir ihre eigenen Gefühle nicht hatte beschreiben können.
Meine Lungen arbeiteten regelmäßig, aber nicht um zu atmen, sondern um zu riechen. Der dunkle Duft des roten Blutes, das unter ihre Haut dahinrauschte, war aufreizend. Ich ging zu schnell vor und musste innehalten; meine Lippen hatten bereits ihre warme straffe Kehle gesucht. Ich verlagerte mich leicht und erkundete die anderen Genüsse, die ihr Körper bot, erforschte ihren weichen Mund und erspürte die festen Muskeln unter ihrer weichen Haut. Der Akt war ihr nicht fremd, und sie tat alles, um mich glücklich zu machen, aber wie ich vor langer Zeit erfahren hatte, kam meine größte Befriedigung aus der Lust meiner Partnerin. Ich tat mein Bestes, und das stete Wummern ihres Herzschlages regte mich eher an, statt mich abzulenken. Sie bedeutete mir, dass sie bereit sei für mich, aber ich hielt mich so lange zurück, wie es nur ging, hielt mich zurück ...
Für sie war der Kuss schmerzlos, aber nicht ohne seine eigene, einzigartige Intensität, und ihr Körper bebte, solange ich sie festhielt und meinem ausgehungerten Körper die heiße salzige Essenz ihres Lebens zuführte.
Nach vielen langen, langen Momenten zog ich mich allmählich zurück. Ihre Hände legten sich um meinen Kopf, um mich festzuhalten, damit ich weitermachte, aber ich fürchtete mich davor, zu weit zu gehen und ihr zu viel abzunehmen. Mir war meine Unerfahrenheit wohl bewusst, und ich wollte nicht, dass sie darunter litt. Schließlich seufzte sie auf, nahm es hin, und bog den Rücken durch, dass ihr Kopf sich in die Kissen bohrte. Sie lächelte mit halb geschlossenen Augen, ihre Lider senkten sich, und sie döste etwas, während ihr Herzschlag sich wieder beruhigte. Ich hatte ein Ohr an eine weiche Brust gelegt und lauschte dem Rhythmus, während nachlassende warme Wellen mich durchströmten.
Vorher am Abend hatte ich das erste schwache Hungergefühl ignoriert und mir vorgenommen, später die Schlachthöfe aufzusuchen, aber das wäre bloße Nahrungsaufnahme gewesen. Diese Art der Blutaufnahme war ein Liebesakt, und für einen Vampir war der Unterschied abgrundtief.
Ich löste mich von ihr, legte mich auf die Seite und strich ihr mit der freien Hand über das Haar. Es war viel zu lange her, dass ich jemanden wirklich berührt hatte. So lange, dass ich fast vergessen hatte, wie gut es ist, jemanden zu halten und gehalten zu werden. Durch die Wände hörte ich, wie die Band etwas Langsames, Sentimentales spielte, dann begann in ihrem Zimmer das Telefon zu klingeln.
»Verdammt«, sagte sie. »Ich muss rangehen.«
Ich fragte nicht nach dem Grund, sondern machte Platz, damit sie an mir vorbei konnte. Eine Minute später kam sie zurück und kuschelte sich wieder an.
»Das war der Showmanager. Ich hatte einen Auftritt anstehen und hab ihn verpasst.«
»Und du sagtest ihm, dass dir übel ist. Ist dir übel?«
»Ich glaube, das weißt du besser. Ich habe noch nie etwas Ähnliches empfunden, das so lange dauerte.«
»Aber dir tut nichts weh, dir ist auch nicht schwindlig, oder?«
»Mir geht es gut. Mir geht es fabelhaft.«
Mit einem Finger schob ich ihr Kinn sanft zur Seite und musterte ihren Hals. Die Wundmale waren überraschend klein, und ich sah keine Verfärbungen. Ihre Hand legte sich in meine; sie hob sie an und küsste sie.
»Ich glaube, du bist wirklich anders. Was hast du mit mir gemacht?«
»Wenn es gut war, ist es dann wichtig?«
»Ich will nur nicht, dass ich es mir bloß eingebildet habe.«
»Es war wirklich. Also machte es dir nichts aus, dass wir es nicht ganz auf die traditionelle Weise getan haben?«
»Nein, das war ganz ähnlich, aber viel ...« Sie zuckte die Achseln. »Ich kann es nicht beschreiben. Ich weiß nur, das ich es wieder fühlen möchte.«
»Das ist vielleicht nicht gut für dich. Ich komme morgen Nacht wieder.«
Ihre Miene verdüsterte sich. »Was ist mit Slick?«
»Ich kann ihn loswerden.«
»Was meinst du damit? Ihn umbringen?«
»Wieso denkst du das?«
»Das gehört zu den Dingen, die man nach einer Weile erwartet. Ich mache mir nichts vor über das, was er ist oder was ich für ihn bin. Wir haben uns gegenseitig benutzt, um zu bekommen, was wir wollen. Eine alte Geschichte.«
»Sie klingt sehr
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