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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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geschickter als die meisten und hielt sich vermutlich einen kleinen handverlesenen Zirkel aus Bekehrten. Ich fragte mich, wo sie wohl ihre wöchentlichen Seancen abhielten.
    »Ja, ich vermute ebenfalls, dass man Missbrauch damit treiben könnte«, meinte ich ungerührt.
    Er war erleichtert, dass ich nicht gelacht hatte, und stellte das Buch zurück. »Einige von den anderen hier könnten Ihnen bei Ihren Forschungen nützlich sein. Falls Sie wollen, dürfen Sie sie gerne durchsehen.«
    »Vielen Dank, aber ich fürchte, dass die meisten nicht in mein gegenwärtiges Forschungsgebiet fallen.«
    »Sie forschen ausschließlich über Vampire?«
    »Für dieses Buch, ja. Sie sind gerade en vogue .«
    »Das waren sie immer schon. Es vergeht kaum eine Woche, in der mich nicht ein Kunde nach einer Dracula -Ausgabe fragt. Im vorigen Monat, als der Film in die Kinos kam, ging das Geschäft besonders gut. Er ist zweifellos das letzte Wort zu diesem Thema.«
    Ich wusste es besser, sagte jedoch nichts dazu. »Ja, ich versuche Stokers Quellen ausfindig zu machen. Da ich nicht auf das Britische Museum zurückgreifen kann, suche ich jetzt sämtliche Bibliotheken und Bücherläden der Stadt ab.«
    »Warum sind Sie an seinen Quellen interessiert?«
    »Um zu sehen, ob sich darin authentische Berichte über Vampirismus befinden.«
    »Glauben Sie an Vampire?«
    Die Art, wie er mich anstarrte, gefiel mir nicht. »In gewisser Hinsicht ... Ich habe von Leuten wie Elizabeth Bathory und anderen gelesen. Es gibt wohl immer ein paar Verrückte, aber was den Dracula -Vampirtyp angeht, nein, daran glaube ich nicht.« Und das meinte ich in vollem Ernst, doch sein nachdrücklicher, forschender Blick bereitete mir Unbehagen.
    »Sie glauben nicht an übernatürliche Vampire?«, hakte er nach.
    »Nein.«
    »Aber wenn sie trotz Ihres Zweifels nun doch existieren?«
    »Das tun sie nicht.«
    Er lächelte gezwungen.
    »Glauben denn Sie daran?«, fragte ich.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Er deutete auf die Bücher. »Ich habe sie alle gelesen, und es gibt eine Menge Indizien. Das meiste davon ist natürlich recht absurd, aber wenn man sich ernstlich damit befasst hat, lässt sich nicht alles so einfach abtun. Ich halte mich allen Möglichkeiten offen.«
    »Jedem das seine«, äußerte ich, um irgendetwas zu sagen, und suchte zugleich nach einer höflichen Art, diese Unterhaltung zu einem Ende zu bringen. Irgendwann wollte ich vielleicht wieder hierher kommen; allerdings wirkte diese Option im Augenblick nicht besonders verlockend.
    Sein Gesichtsausdruck machte mich noch immer nervös. »Aber sagen Sie mir, Mister Fleming, ganz offen und ehrlich, was bedeutete es, wenn diese Wesen existierten? Was würde es für Sie bedeuten?«
    »Darüber müsste ich erst einmal nachdenken.«
    »Ich habe bereits darüber nachgedacht. Sehr lange schon. Wir leben in der Welt des Tageslichts, die uns berechenbar und bequem erscheint. Ganz normal. Aber was tun wir, wenn etwas geschieht, das einfach nicht in diese Welt passt und uns auf eine ganz andere Welt aufmerksam macht, die neben der unsrigen existiert und sich mit ihr vermischt? Eine Welt, auf die wir nur einen kurzen Blick erhaschen können und sie anschließend als Hirngespinst abtun, eine Welt, die wir nicht bei klarem Verstand akzeptieren können, weil das unserer selbstgefälligen Zufriedenheit den Todesstoß versetzen würde. Die Bewohner jener Welt sind wunderschöne Ungeheuer, die man wie in einem Traum fürchtet oder verlacht. Aber wenn Sie den Beweis Ihrer tatsächlichen Existenz hätten, wie würden Sie reagieren? Sie könnten sie leugnen oder die Wahrheit akzeptieren. Die eine Möglichkeit erhält Ihre Illusion Ihrer Welt aufrecht, und die andere ... nun, vielleicht zögern Sie heute Nacht, ehe Sie das Licht löschen. Wie können Sie friedlich schlafen, wenn Sie nicht sehen können, was die Dunkelheit verbirgt? Unsere Augen versuchen sie blinzelnd zu durchdringen, unsere Ohren hören Dinge, die sich vielleicht bewegen, unsere Haut erschauert und kräuselt sich vor kriechenden Wesen unter der Decke. In dieser Finsternis, die für sie wie Sonnenlicht ist, beobachten sie Sie, warten, bis die Zeit gekommen ist und sie eingeschlafen sind; das spüren sie so sicher, wie wir Hitze oder Kälte empfinden. Sie kommen näher, drücken Ihnen ihr Zeichen auf, stehlen Ihnen Ihr Herzblut, um ihren untoten Körpern Kraft zu verleihen, und mit Anbruch des neuen Tages sind sie verschwunden ... und ein weiterer Teil Ihrer Seele

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