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Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Titel: Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Jahr war. Ich dachte, ich könnte dich halten und trotzdem arbeiten wie –«
    Ihre Hände wanderten in seinen Nacken, und sie zog ihn zu einem Kuss herab. Er drehte sie herum und drückte sie behutsam auf die Bettkante nieder, sodass sie darauf zu sitzen kam. Dann kniete er vor ihr nieder. Mit den Händen schob er behutsam ihre Knie auseinander und rutschte zwischen ihnen nach vorn. Dann beugte er sich zu ihr vor, und sie küssten sich wieder. Diesmal länger und heftiger. Es schien ihm sehr lange her, dass er die Konturen ihrer Lippen mit den seinen gespürt hatte.
    Er fasste an ihre Hüften hinab und zog sie zu sich heran. Er tat es nicht behutsam. Bald spürte er eine ihrer Hände in seinem Nacken, die andere machte sich an den Knöpfen seines Hemds zu schaffen. Jeder schlug sich mit den Kleidern des anderen herum, bis sie schließlich voneinander ließen und jeder sich seinen eigenen zuwandte. So ging es schneller.
    Sie waren mit zunehmender Hast zugange. Als er sein Hemd über den Kopf streifte, verzog sie beim Anblick der blauen Flecken auf seiner Brust und auf seinen Rippen das Gesicht. Doch dann beugte sie sich vor und küsste ihn dort. Und als sie endlich nackt waren, fanden sie sich auf dem Bett in einer Umarmung wieder, die zu gleichen Teilen von sexueller Gier und Zärtlichkeit angeheizt war. Er merkte, dass sie ihm die ganze Zeit gefehlt hatte, dass ihm ihre Besonnenheit und die Emotionalität ihrer Beziehung und auch ihr Körper gefehlt hatten. Er verspürte wahren Heißhunger nach ihrem Körper, nach der Art, wie er schmeckte und sich anfühlte.
    Er presste sein Gesicht auf ihre Brüste und glitt dann langsam weiter nach unten, drückte seine Nase in ihre Haut, hielt den Goldring, der ihre Haut durchbohrte, einen Moment zwischen den Zähnen und zog daran, rutschte dann noch tiefer. Sie hatte den Kopf zurückgeworfen und ihre Kehle war bloß und verletzlich. Ihre Augen waren geschlossen, und der Rücken einer Hand war auf ihren Mund gepresst, der Knöchel eines Fingers zwischen ihren Zähnen.
    Als sie so weit war und er so weit war, schob er sich über ihren Körper und ergriff ihre Hand und brachte sie in seine Mitte, damit sie ihn führen konnte. So hatten sie es immer gemacht. Sie bewegte sich langsam, brachte ihn zu ihrer Stelle, und dann kamen ihre Beine an seinen Seiten hoch und kreuzten sich in seinem Rücken. Er öffnete die Augen, um auf ihr Gesicht hinabzuschauen. Einmal hatte er die Wärmebrille mit nach Hause genommen, und sie hatten sie abwechselnd aufgesetzt. Jetzt wäre ihr Gesicht in einem wundervoll samtigen Violett darin zu sehen.
    Sie hielt inne und öffnete die Augen. Er spürte, wie sie ihn losließ.
    »Was ist?«, fragte er.
    Sie seufzte.
    »Was ist?«, fragte er noch einmal.
    »Ich kann nicht.«
    »Was kannst du nicht?«
    »Henry, so Leid es mir tut, aber ich kann das nicht tun.«
    Sie nahm die Beine auseinander und ließ sie aufs Bett fallen. Dann hob sie beide Hände an seine Brust und begann ihn von sich zu schieben. Er widersetzte sich.
    »Geh bitte von mir runter.«
    »Du machst doch Witze, oder?«
    »Nein. Geh runter!«
    Er rollte auf die Seite, neben sie. Sofort setzte sie sich mit dem Rücken zu ihm auf die Bettkante. Sie verschränkte die Arme und beugte sich vor, als umarmte sie sich selbst. Die Vorsprünge ihrer Wirbel bildeten einen schönen Grat auf ihrem nackten Rücken. Pierce hob die Hand und berührte zart ihren Nacken, dann fuhr er mit dem Daumen ihre Wirbelsäule hinab, als striche er damit über die Tasten eines Klaviers.
    »Was ist, Nicki? Was ist los?«
    »Nach dem, worüber wir eben unten gesprochen haben, dachte ich, es wäre gut, das zu tun. Dass es etwas wäre, was wir brauchen. Aber so ist es nicht. Wir dürfen das nicht tun, Henry. Es ist nicht richtig. Wir sind nicht mehr zusammen, und wenn wir es tun … ich weiß nicht. Ich kann einfach nicht. Es tut mir Leid.«
    Pierce lächelte, obwohl sie es nicht sehen konnte, weil sie ihm den Rücken zugewandt hatte. Er streckte die Hand aus und berührte das Tattoo auf ihrer rechten Hüfte. Es war so klein, dass es meistens unbemerkt blieb. Er hatte es erst an dem Abend entdeckt, als sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten. Er fand es reizvoll, und es machte ihn auf dieselbe Art an wie der Nabelring. Sie hatte es ein Kanji genannt. Es war Fu , das chinesische Zeichen für Glück. Sie hatte ihm erzählt, dass es sie daran erinnern sollte, dass Glück von innen kam, nicht von materiellen Dingen.
    Sie

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