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Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Titel: Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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American Mail nannte. Die vermeintliche Wohnungsnummer, die auf Lilly Quinlans Anmeldeformular gestanden hatte, war in Wirklichkeit die Nummer eines Postfachs. Pierce parkte am Straßenrand, aber er wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Wie es aussah, befand er sich in einer Sackgasse. Er dachte mehrere Minuten über sein weiteres Vorgehen nach und stieg schließlich aus.
    Er betrat die Agentur und ging sofort in den Bereich, in dem sich die Postfächer befanden. Er hoffte, die einzelnen Türen hätten Glasfenster, damit er sehen könnte, ob Lilly Quinlans Fach Post enthielt. Aber alle Fächer hatten Aluminiumtüren ohne Fenster. Auf dem Formular hatte sie ihre Adresse mit Apartment 333 angegeben. Pierce suchte Postfach 333 und sah es einen Moment an, als könnte es ihm irgendeine Art von Antwort geben. Das tat es aber nicht.
    Schließlich verließ Pierce den Bereich mit den Postfächern und ging an den Schalter. Ein junger Mann mit Scharen von Pickeln auf beiden Wangen und einem Namensschild mit der Aufschrift Curt fragte ihn, was er für ihn tun könne.
    »Es hört sich vielleicht ein bisschen seltsam an«, begann Pierce, »aber ich brauche ein Postfach und hätte gern eines mit einer ganz bestimmten Nummer. Sie würde sozusagen sehr gut zum Namen meiner Firma passen. Sie heißt Drei-hoch-drei-Productions.«
    Der Junge sah ihn etwas verloren an.
    »Und an welche Nummer hätten Sie dabei gedacht?«
    »Drei, drei, drei. Ich habe gesehen, Sie haben ein Fach mit dieser Nummer. Ist es frei?«
    Etwas Besseres war Pierce nicht eingefallen, als er in der Ecke gestanden hatte. Curt holte einen blauen Ordner hervor und blätterte zu den Seiten, auf denen die Fächer nach Nummer und Verfügbarkeit aufgeführt waren. Sein Finger fuhr eine Zahlenspalte hinunter und hielt an.
    »Ach, das.«
    Pierce versuchte zu lesen, was auf der Seite stand, aber sie stand auf dem Kopf und war zu weit entfernt.
    »Was?«
    »Also, im Moment ist es noch belegt, aber es wird vielleicht bald frei.«
    »Was heißt das genau?«
    »Es heißt, im Moment hat dieses Fach noch jemand, aber sie hat diesen Monat nicht bezahlt. Deshalb ist es im Moment noch eine Kulanzsache. Wenn sie auftaucht und zahlt, kann sie das Fach behalten. Taucht sie bis zum Monatsende nicht auf, fliegt sie raus, und Sie können es haben – falls Sie so lange warten können.«
    Pierce setzte eine nachdenkliche Miene auf.
    »Das ist eigentlich ein bisschen lange. Ich wollte eigentlich sofort ein Fach. Haben Sie vielleicht die Telefonnummer oder Adresse dieser Frau? Damit Sie sich mit ihr in Verbindung setzen können, ob sie das Postfach überhaupt noch will?«
    »Ich habe ihr zwei Zahlungsaufforderungen geschickt und eine ins Fach gelegt. Anrufen ist an sich nicht üblich.«
    Pierce versuchte, sich seine Aufregung nicht anmerken zu lassen. Was Curt eben gesagt hatte, deutete darauf hin, dass Lilly Quinlan eine zweite Adresse hatte. Seine Aufregung wurde jedoch sofort dadurch gedämpft, dass er keine Ahnung hatte, wie er sie aus dem jungen Mann, der sie hatte, herausbekommen könnte.
    »Aber haben Sie denn wenigstens ihre Telefonnummer? Wenn Sie diese Frau jetzt gleich anrufen und fragen könnten, was sie mit dem Fach vorhat, wäre ich bereit, es sofort zu mieten. Und ich würde ein Jahr im Voraus zahlen.«
    »Da müsste ich mal nachsehen. Das dauert aber einen Moment.«
    »Das macht nichts. Mir ist lieber, ich kann das alles jetzt gleich erledigen, als dass ich noch mal herkommen muss.«
    Curt ging zu einem Schreibtisch, der an der Wand hinter dem Schalter stand, und setzte sich. Er öffnete einen Schub und nahm einen dicken Hängeordner heraus. Er war immer noch zu weit von Pierce entfernt, als dass dieser auf einem der Dokumente, die er durchsah, etwas hätte lesen können. Curt fuhr mit dem Finger eine Seite hinunter und ließ ihn dann auf einer bestimmten Stelle stehen. Mit der anderen Hand griff er nach dem Telefon auf dem Schreibtisch, wurde aber, bevor er wählen konnte, von einer Kundin gestört, die in die Agentur kam.
    »Ich würde gern was nach New York faxen«, sagte sie.
    Curt stand auf und kam an den Schalter. Er zog ein Faxformular heraus und bat die Frau, es auszufüllen. Dann kehrte er an den Schreibtisch zurück. Er legte den Finger wieder auf die Liste und hob das Telefon.
    »Muss ich für das Faxen des Formulars auch was zahlen?«
    Die Frage kam von der Kundin.
    »Nein, Ma’am. Nur für die Seiten, die Sie faxen wollen.«
    Er sagte es, als hätte er es erst

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