Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Titel: Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
Vom Netzwerk:
eine Million Mal gesagt.
    Schließlich tippte er eine Nummer in das Telefon ein. Pierce beobachtete seine Finger, um vielleicht so die Nummer herauszubekommen, aber es ging zu schnell. Curt wartete ziemlich lange, bevor er endlich in den Hörer sprach.
    »Hier ist eine Nachricht für Lilly Quinlan. Könnten Sie bitte bei All American Mail anrufen. Die Miete für Ihr Postfach ist fällig, und wenn wir nichts von Ihnen hören, vermieten wir es weiter. Mein Name ist Curt. Vielen Dank.«
    Er sagte die Nummer und legte auf, dann kam er zu Pierce an den Schalter zurück. Die Frau wedelte mit dem Fax in seiner Richtung.
    »Ich bin ziemlich in Eile«, sagte sie.
    »Ich komme gleich zu Ihnen, Ma’am«, sagte Curt.
    Er sah Pierce an und schüttelte den Kopf.
    »Es war nur ihr Anrufbeantworter. Solange ich nichts von ihr höre oder der Monat nicht um ist, kann ich Ihnen leider nicht helfen. Das ist bei uns so üblich.«
    »Klar, kann ich verstehen. Trotzdem danke, dass Sie es versucht haben.«
    Curt fuhr wieder mit dem Finger über die Spalten in dem Ordner.
    »Möchten Sie eine Nummer hinterlassen, unter der ich Sie erreichen kann, falls ich von ihr höre?«
    »Ich werde mich einfach morgen wieder bei Ihnen melden.«
    Pierce nahm ein Kärtchen aus einem Plastikhalter auf dem Schalter und ging in Richtung Ausgang. Curt rief ihm hinterher.
    »Wie wär’s mit siebenundzwanzig?«
    Pierce drehte sich um.
    »Wie bitte?«
    »Siebenundzwanzig. Ist das nicht, was drei hoch drei ergibt?«
    Pierce nickte langsam. Curt war cleverer, als er aussah.
    »Dieses Fach wäre frei, wenn Sie es wollen.«
    »Ich werde es mir überlegen.«
    Er winkte und wandte sich wieder in Richtung Tür. Hinter sich konnte er die Frau zu Curt sagen hören, er solle zahlende Kunden nicht warten lassen.
    Wieder im Auto, steckte Pierce die Karte in seine Hemdtasche und sah auf die Uhr. Es war fast Mittag. Er musste in seine Wohnung zurück, um sich dort mit seiner Assistentin Monica Purl zu treffen. Sie hatte sich bereit erklärt, in seiner Wohnung auf die Lieferung der bestellten Möbel zu warten. Die Firma hatte ihm mitgeteilt, die Lieferung könne zwischen zwölf und vier eintreffen, und Pierce hatte am Freitagmorgen beschlossen, jemand anderen fürs Warten zu bezahlen, damit er die Zeit dafür verwenden konnte, im Labor die Präsentation für Goddard vorzubereiten. Inzwischen bezweifelte er, dass er ins Labor fahren würde, aber er würde Monica trotzdem auf die Möbel warten lassen. Außerdem hatte er jetzt auch noch etwas anderes für sie zu tun.
    Als er im Sands eintraf, wartete sie bereits in der Eingangshalle. Ohne die Genehmigung des Hausbewohners, den sie besuchen wollte, hatte sie der Sicherheitsbeamte am Eingang nicht in den zwölften Stock hinauf gelassen.
    »Entschuldigung«, sagte Pierce. »Warten Sie schon lange?«
    Sie hatte einen Packen Zeitschriften dabei, die sie lesen wollte, während sie auf die Möbel wartete.
    »Nur ein paar Minuten«, sagte sie.
    Sie gingen zum Aufzug und mussten warten. Monica Purl war eine große, dünne Blondine mit einer Haut, die so blass war, dass schon eine Berührung einen Fleck darauf hätte hinterlassen können. Sie war Mitte zwanzig und arbeitete schon für Amedeo, seit sie zwanzig war. Pierces Chefsekretärin war sie jedoch erst seit sechs Monaten. Sie hatte die Stellung von Charlie Condon für fünf Jahre treue Dienste bekommen. In dieser kurzen Zeit hatte Pierce gelernt, dass der Eindruck der Zerbrechlichkeit, den ihr Körperbau und ihre Hautfarbe suggerierten, irreführend war. Monica war systematisch, rechthaberisch und effizient.
    Die Lifttür ging auf und sie stiegen ein. Pierce drückte auf den Knopf mit der Zwölf, und sie begannen rasch nach oben zu fahren.
    »Wollen Sie tatsächlich hier wohnen, wenn es mal richtig rumpelt?«, fragte Monica.
    »Das Haus ist so gebaut, dass es auch acht Komma null aushält«, antwortete er. »Ich habe mich erkundigt, bevor ich den Mietvertrag unterschrieben habe. Ich habe Vertrauen in die Wissenschaft.«
    »Weil Sie Wissenschaftler sind?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Aber trauen Sie auch der Baufirma, die die Wissenschaft umsetzt?«
    Das war ein berechtigter Einwand, auf den er nichts zu erwidern wusste. Im zwölften Stock glitt die Tür auf, und sie gingen den Flur hinunter zu seinem Apartment.
    »Wo soll ich die ganzen Sachen hinstellen lassen?«, fragte Monica. »Haben Sie schon eine Vorstellung, wie Sie die Wohnung einrichten wollen?«
    »Eigentlich nicht. Lassen Sie

Weitere Kostenlose Bücher