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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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hatte, und versuchte es noch mal mit der Telefonnummer. Dasselbe Ergebnis. Dieselbe geduldige Stimme, die mir mitteilte, daß das Telefon ausgeschaltet war.
    »Verdammt«, sagte ich zu mir selbst. »Ist das zu glauben?«
    Ich mußte wissen, wo Hubble die letzten anderthalb Jahre verbracht hatte. Charlie konnte mir vielleicht einen Hinweis geben. Um welche Zeit er morgens das Haus verlassen hatte, wann er abends wiedergekommen war, Quittungen über Straßengebühren, Restaurantrechnungen, so was. Und ihr war womöglich doch etwas im Zusammenhang mit Sonntag oder mit Pluribus eingefallen. Es war möglich, daß sie etwas Brauchbares sagte. Und ich brauchte etwas Derartiges. Ich brauchte es ziemlich dringend. Und sie hatte das verdammte Telefon ausgeschaltet.
    »Reacher?« rief Roscoe. »Ich habe die Sachen über Sherman Stoller.«
    Sie hielt ein paar Faxseiten in der Hand. Dicht bedruckt.
    »Großartig«, sagte ich. »Werfen wir mal einen Blick drauf.«
    Finlay kam von seinem Apparat zu uns herüber.
    »Die Jungs von der Staatspolizei rufen zurück. Vielleicht haben sie was für uns.«
    »Großartig«, sagte ich noch einmal. »Vielleicht bringt uns das weiter.«
    Wir gingen zurück ins Rosenholzbüro. Breiteten das Zeug über Sherman Stoller auf dem Schreibtisch aus und beugten uns darüber. Es war ein Verhaftungsprotokoll aus einem Police Department in Jacksonville, Florida.
    »Blind Blake wurde in Jacksonville geboren«, sagte ich. »Wußtet ihr das?«
    »Wer ist Blind Blake?« fragte Roscoe.
    »Ein Sänger«, sagte Finlay.
    »Ein Gitarrenspieler, Finlay«, ergänzte ich.
    Sherman Stoller war wegen Geschwindigkeitsübertretung von einem Radarwagen auf einer Brücke zwischen Jacksonville und Jacksonville Beach in einer Septembernacht vor zwei Jahren um Viertel vor zwölf angehalten worden. Er war in einem kleinen Lieferwagen fünfzehn Meilen zu schnell gefahren. Er wurde extrem nervös und ausfallend gegenüber der Crew des Radarwagens. Deshalb wurde er wegen des Verdachts auf Fahren unter Alkoholeinfluß festgenommen. Im Hauptrevier von Jacksonville wurden Fotos gemacht und Fingerabdrücke genommen, und er und sein Wagen wurden durchsucht. Er nannte eine Adresse in Atlanta und gab als Beruf Lkw-Fahrer an.
    Die Durchsuchung seiner Person brachte kein Ergebnis. Sein Lieferwagen wurde mit Hunden durchsucht, ebenfalls ohne Ergebnis. Der Wagen enthielt nur eine Ladung mit zwanzig neuen Klimaanlagen, die für den Export von Jacksonville Beach aus verpackt worden waren. Die Kartons waren versiegelt und mit dem Logo des Herstellers versehen, und jeder Karton war mit einer Seriennummer beschriftet.
    Nachdem Stoller seine Rechte erklärt worden waren, hatte er einen Anruf gemacht. Zwanzig Minuten nach dem Anruf war ein Anwalt namens Perez von der angesehenen Kanzlei Zacarias Perez in Jacksonville da, und nach weiteren zehn Minuten war Stoller frei. Von dem Zeitpunkt, als er herausgewinkt worden war, bis zu dem, als er mit seinem Anwalt verschwand, waren fünfundfünfzig Minuten vergangen.
    »Interessant«, sagte Finlay. »Der Mann ist dreihundert Meilen von seiner Heimatstadt entfernt, es ist Mitternacht, und er kommt innerhalb von zwanzig Minuten mit Hilfe eines Anwalts raus. Aus einer angesehenen Kanzlei. Stoller muß ein ganz besonderer Lkw-Fahrer gewesen sein, soviel ist sicher.«
    »Kennst du seine Adresse?« fragte ich Roscoe.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Noch nicht. Aber ich kann sie herausfinden.«
    Die Tür ging auf, und Baker steckte wieder seinen Kopf herein.
    »Die Staatspolizei ist am Telefon«, sagte er. »Hört sich an, als hätten sie einen Wagen für Sie.«
    Finlay sah auf die Uhr. Entschied, daß noch Zeit war, bevor Teale zurückkam.
    »Okay, stellen Sie durch, Baker.«
    Finlay nahm den Hörer vom Telefon des großen Schreibtischs, machte sich ein paar Notizen und grunzte ein Danke. Hängte ein und stand auf.
    »Okay«, sagte er. »Sehen wir uns die Sache mal an.«
    Wir gingen rasch miteinander hinaus. Wir mußten die Sache klären, bevor Teale zurückkam und anfing, Fragen zu stellen. Baker sah uns gehen. Rief hinter uns her.
    »Was soll ich Teale sagen?« fragte er.
    »Sagen Sie ihm, wir haben den Wagen gefunden«, sagte Finlay. »Der, mit dem der verrückte Exsträfling zu Morrisons Haus gefahren ist. Sagen Sie ihm, wir machen wirklich Fortschritte, okay?«
    Dieses Mal fuhr Finlay. Er hatte einen Chevy, das gleiche Modell wie Roscoe. Er fuhr damit holpernd vom Parkplatz und bog nach Süden. Beschleunigte

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