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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Gebäude«, erwiderte ich. »Seit zehn Minuten. In einer unauffälligen, braunen Limousine. Sie waren gestern bei Hubbles Haus, und heute morgen haben sie in der ganzen Stadt nach mir gefragt.«
    Er schüttelte wieder den Kopf.
    »Das sind nicht Picards Leute«, versicherte er mir. »Er hätte es mir gesagt.«
    Roscoe kam herein und schloß die Tür. Hielt ihre Hand dagegen, als könnte Teale hinter ihr hereinplatzen.
    »Ich habe in Detroit angerufen. Es war ein Pontiac. Vor vier Monaten ausgeliefert. Er gehörte zu einer großen Bestellung für den Wagenpark einer Mietwagenfirma. Die DMV kümmert sich um die Registrierung. Ich habe gesagt, sie sollen Picard in Atlanta anrufen. Die Leute von der Mietwagenfirma können ihm vielleicht erzählen, an wen der Wagen verliehen wurde. Das könnte uns weiterbringen.«
    Ich fühlte, daß ich Joe näher kam. Als hörte ich ein schwaches Echo.
    »Großartig«, sagte ich zu ihr. »Gute Arbeit, Roscoe. Ich bin weg. Hole dich um sechs hier ab. Ihr zwei bleibt zusammen, klar? Haltet euch den Rücken frei.«
    »Wo gehen Sie hin?« fragte Finlay.
    »Ich mache eine Fahrt aufs Land.«
    Ich ließ sie im Büro zurück und ging zum Eingang. Stieß die Tür auf und trat hinaus. Sah nach Norden. Die Limousine stand immer noch da, fünfundsiebzig Meter entfernt. Die beiden Typen saßen immer noch drin. Immer noch auf Beobachtungsposten. Ich ging zum Bentley. Schloß die Tür auf und stieg ein. Fuhr vom Parkplatz herunter auf die Landstraße. In einem langsamen, weiten Bogen. Fuhr langsam an den beiden Typen vorbei und weiter in Richtung Norden. Im Spiegel sah ich, daß die Limousine startete. Sah, wie sie auf die Straße zog. Sie beschleunigte in Richtung Norden und setzte sich hinter mich. Als würde ich an einem langen, unsichtbaren Seil ziehen. Wenn ich langsamer wurde, wurde sie langsamer. Wenn ich schneller wurde, wurde auch sie schneller. Wie bei einem Spiel.

KAPITEL 18

    Ich fuhr an Eno's Diner vorbei und entfernte mich Richtung Norden aus der Stadt. Die Limousine folgte mir. In vierzig Meter Entfernung. Ganz offensichtlich. Die beiden Typen fuhren einfach hinter mir her. Mit Blick nach vorn. Ich bog nach Westen auf die Straße nach Warburton ein. Verlangsamte auf gemütliche Reisegeschwindigkeit. Die Limousine folgte. Immer noch in vierzig Meter Entfernung. Wir fuhren nach Westen. In der riesigen Landschaft waren wir das einzige, was sich bewegte. Ich konnte die zwei Männer im Rückspiegel sehen. Wie sie zu mir blickten. Sie wurden durch die tiefstehende Nachmittagssonne angestrahlt. Das gedämpfte, messingfarbene Licht machte sie lebendig. Junge Männer. Latinos mit grellen Hemden und schwarzen Haaren, sehr gepflegt, sehr ähnlich. Ihr Wagen stetig in meinem Kielwasser.
    Ich fuhr sieben oder acht Meilen in diesem Tempo. Ich suchte nach einem ganz bestimmten Platz. Ungefähr jede halbe Meile gab es holperige Schotterwege, die nach rechts oder links in die Felder führten. Die ohne Ziel in einer Schleife verliefen. Ich wußte nicht, wozu sie dienten. Vielleicht führten sie zu Sammelpunkten, wo die Farmer ihre Maschinen für die Ernte abstellten. Wann auch immer die war. Ich suchte nach einem speziellen Weg, den ich vorher schon einmal gesehen hatte. Er führte rechts von der Straße um ein kleines Wäldchen herum. Die einzige Deckung weit und breit. Ich hatte es am Freitag vom Gefängnisbus aus gesehen. Und auf der Rückfahrt von Alabama. Ein ganz anständiges Wäldchen. Am Morgen hatte es im Nebel geschwommen. Ein kleines, ovales Wäldchen auf der rechten Seite in der Nähe der Straße, um das ein Schotterweg herumlief und dann wieder in die Straße mündete.
    Ich entdeckte es ein paar Meilen vor mir. Die Bäume waren ein Fleck am Horizont. Ich fuhr darauf zu. Ließ das Handschuhfach aufspringen und holte die große Automatik heraus. Klemmte sie zwischen die Polster des Beifahrersitzes. Die beiden Männer folgten mir. Immer noch vierzig Meter entfernt. Eine Viertelmeile vor den Bäumen rammte ich die Schaltung in den zweiten Gang und drückte das Gaspedal zu Boden. Der alte Wagen gurgelte und schoß vorwärts. An dem Weg riß ich das Steuer herum und zog den Bentley von der Straße, daß er sprang und schleuderte. Scheuchte ihn zur Rückseite des Wäldchens. Brachte ihn abrupt zum Stehen. Nahm die Waffe und sprang hinaus. Ließ die Fahrertür weit offen, als wäre ich herausgestolpert und direkt nach links zwischen die Bäume gestürzt.
    Aber ich ging zur anderen Seite. Ich ging

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