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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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vielleicht in die falsche Richtung schicken, weil die Zeit im Moment knapp ist. Sie könnten möglicherweise denken, daß dies die beste Möglichkeit für Sie sei, nicht wahr?«
    Er wartete auf irgendeinen Kommentar von mir. Er bekam keinen.
    »Also machen wir folgendes«, fuhr er fort. »Picard wird Sie begleiten, wenn Sie ihn holen. Wenn Sie ihn gefunden haben, ruft Picard mich an. Auf meinem Mobiltelefon. Er kennt die Nummer. Dann kommen Sie alle drei hierher zurück. Okay?«
    Ich antwortete nicht.
    »Wo ist er?« fragte Kliner plötzlich.
    Ich setzte zum Sprechen an, doch er hob seine Hand und hielt mich auf.
    »Wie ich schon sagte: Hören wir mit dem Unsinn auf. Zum Beispiel sitzen Sie hier und denken so scharf wie möglich nach. Zweifellos versuchen Sie einen Weg zu finden, wie man Picard ausschalten könnte. Aber dazu werden Sie nicht in der Lage sein.«
    Ich zuckte die Schultern. Sagte nichts.
    »Aus zwei Gründen«, fuhr Kliner fort. »Ich bezweifle, daß Sie Picard überhaupt ausschalten könnten. Ich bezweifle, daß irgend jemand das könnte. Bis jetzt hat das noch niemand geschafft. Und außerdem ist meine Nummer nirgendwo aufgeschrieben. Picard hat sie in seinem Kopf.«
    Ich zuckte wieder die Schultern. Kliner war ein schlauer Kerl. Von der übelsten Sorte.
    »Lassen Sie mich noch ein paar Dinge erwähnen«, sagte er. »Wir wissen nicht, wie weit entfernt Sie Hubble untergebracht haben. Und Sie werden uns sicher nicht die Wahrheit darüber sagen. Also sage ich Ihnen jetzt, was wir tun werden. Wir geben Ihnen ein Zeitlimit.«
    Er hielt inne und ging zu Finlay hinüber. Hob seine 22er und steckte die Spitze des Schalldämpfers in Finlays Ohr. Stieß hart hinein, bis Finlay auf seinem Stuhl zur Seite kippte.
    »Dieser Detective hier kommt in eine Zelle«, sagte er. »Er wird mit Handschellen an die Gitter gefesselt. Wenn Picard mich morgen nicht eine Stunde vor Morgengrauen angerufen hat, dann werde ich mein Gewehr in die Zelle des Detectives halten und ihn abknallen. Dann zwinge ich die reizende Miss Roscoe, seine Innereien mit einem Schwamm von der Rückwand zu schrubben. Danach gebe ich Ihnen eine weitere Stunde. Wenn Picard mich nicht angerufen hat, bis die Sonne aufgeht, werde ich mich der reizenden Miss Roscoe höchstpersönlich widmen. Sie wird unter großen Schmerzen sterben, Reacher. Aber zuerst wird es eine Menge sexuellen Mißbrauchs geben. Eine große Menge. Darauf haben Sie mein Wort, Reacher. Es wird sehr schmutzig werden. Äußerst schmutzig. Bürgermeister Teale und ich haben eine sehr angenehme Stunde damit verbracht, all das zu besprechen, was genau wir mit ihr anstellen werden.«
    Kliner stieß Finlay mit dem Druck der Automatik auf sein Ohr praktisch vom Stuhl. Finlay hatte die Lippen zusammengepreßt. Kliner grinste mich spöttisch an. Ich lächelte zurück. Kliner war ein toter Mann. Er war so tot wie jemand, der gerade aus einem Hochhaus gesprungen war. Noch war er nicht auf dem Boden aufgeschlagen. Aber er war gesprungen.
    »Verstanden?« fragte Kliner mich. »Sagen wir sechs Uhr morgen früh, um Mr. Finlays Leben zu retten, und sieben Uhr, um Officer Roscoes Leben zu retten. Und legen Sie sich nicht mit Picard an. Niemand sonst kennt meine Telefonnummer.«
    Ich zuckte wieder die Schultern.
    »Haben Sie das verstanden?« wiederholte er.
    »Ich denke, schon«, sagte ich. »Hubble ist abgehauen, und Sie wissen nicht, wo er ist, richtig? Wollten Sie mir das mitteilen?«
    Niemand sagte etwas.
    »Sie können ihn nicht finden, oder?« fragte ich. »Sie sind ein Versager, Kliner. Sie sind ein nutzloses Stück Scheiße. Sie denken, daß Sie besonders schlau sind, aber Sie sind nicht mal in der Lage, Hubble zu finden. Sie könnten nicht mal Ihr Arschloch finden, wenn ich Ihnen einen Spiegel an einem Stock geben würde.«
    Ich konnte hören, daß Finlay die Luft angehalten hatte. Er dachte, ich spielte mit seinem Leben. Aber der alte Kliner ließ ihn in Ruhe. Sah mich wieder an. Er war blaß geworden. Ich konnte seine Anspannung geradezu riechen. Ich gewöhnte mich gerade an den Gedanken, daß Hubble noch lebte. Er war die ganze Woche für mich tot gewesen, und jetzt lebte er plötzlich wieder. Er lebte und versteckte sich irgendwo. Er hatte sich die ganze Woche versteckt, während sie ihn suchten. Er war auf der Flucht. Am Montag morgen war er nicht aus seinem Haus geschleppt worden. Er hatte es selbst verlassen. Er hatte diesen Bleiben-Sie-zu-Hause-Anruf entgegengenommen, Lunte gerochen und

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