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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Sie sie um halb zwei an«, sagte Finlay, »Zur Mittagspause, wenn ihr Büro leer ist. Sie riskiert einiges, aber sie wird für Sie den Mund aufmachen. Das hat sie mir zugesagt.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Sie verriet eine kleine Sache. Joe hatte ein großes Informationstreffen geplant. Für nächsten Montag.«
    »Montag?«
    »Genau. Sieht aus, als hätte Hubble recht gehabt. Irgend etwas muß vor oder am Sonntag passieren. Was immer er auch gemacht hat, es sieht aus, als hätte Joe gewußt, daß er dann gewonnen oder verloren haben würde. Aber mehr wollte sie nicht sagen. Sie hatte schon die Vorschriften mißachtet, weil sie überhaupt mit mir sprach, und sie klang, als würde jemand mithören. Also rufen Sie sie an, aber richten Sie nicht Ihre ganze Hoffnung auf sie, Reacher. Sie weiß vielleicht nichts. Bei denen weiß die rechte Hand nicht, was die linke tut. Große Zeiten verlangen große Geheimnistuerei, nicht wahr?«
    »Bürokratie«, sagte ich. »Wer zum Teufel braucht das schon? Okay, wir müssen annehmen, daß wir hier ganz auf uns gestellt sind. Zumindest eine Zeitlang. Wir werden Picard noch mal brauchen.«
    Finlay nickte.
    »Er wird tun, was er kann«, sagte er. »Er rief mich letzte Nacht an. Die Hubbles sind in Sicherheit. Im Moment kümmert er sich um sie, aber er wird uns helfen, wenn wir ihn brauchen.«
    »Er sollte damit anfangen, Joes Spur zurückzuverfolgen«, sagte ich. »Joe muß einen Wagen gehabt haben. Wahrscheinlich ist er mit dem Flugzeug von Washington nach Atlanta gekommen, er muß ein Hotelzimmer gehabt und ein Auto gemietet haben, richtig? Wir sollten nach dem Auto suchen. Er muß damit am Donnerstag abend hergekommen sein. Es muß hier irgendwo in der Gegend abgestellt worden sein. Es könnte uns zurück zum Hotel führen. Vielleicht ist etwas in Joes Hotelzimmer. Akten möglicherweise.«
    »Picard kann das nicht übernehmen«, sagte Finlay. »Das FBI ist nicht dafür ausgerüstet, nach herrenlosen Mietwagen zu suchen. Und wir können es auch nicht machen, nicht mit Teale im Nacken.«
    Ich zuckte die Schultern.
    »Wir müssen«, beharrte ich. »Anders geht's nicht. Sie können Teale doch irgendeine Geschichte verkaufen. Sie können in seinen Bluff einsteigen. Sagen Sie ihm, Sie seien der Meinung, der Häftling, den er für die Sache mit den Morrisons verantwortlich macht, wäre in einem Mietwagen geflohen. Sagen Sie ihm, Sie müßten das überprüfen. Dazu muß er sein Okay geben, sonst untergräbt er seine eigene Geschichte, richtig?«
    »In Ordnung. Ich werde es versuchen. Schätze, das könnte klappen.«
    »Und Joe muß noch mehr Telefonnummern gehabt haben. Die Nummer, die Sie in seinem Schuh gefunden haben, war aus einem Computerausdruck herausgerissen. Wo ist also der Rest des Ausdrucks? Ich wette, in seinem Hotel. Wartet da mit all den Telefonnummern, nur Hubbles ist rausgerissen. Also finden Sie den Wagen, dann legen Sie Picard Daumenschrauben an, damit er das Hotel über die Mietwagenagentur findet, okay?«
    »Okay, ich tue mein Bestes.«
    In Yellow Springs bogen wir in den Zufahrtsweg zum Krankenhaus und fuhren langsam über die Bodenschwellen. Weiter zum Parkplatz im hinteren Bereich. Parkten in der Nähe des Eingangs zum Leichenschauhaus. Ich wollte nicht hineingehen. Joe war immer noch da. Ich fing an, vage über die Vorbereitungen zum Begräbnis nachzudenken. Ich hatte so etwas noch nie tun müssen. Die Marine hatte das Begräbnis meines Vaters arrangiert und Joe das meiner Mutter.
    Aber ich stieg mit den beiden aus, und wir gingen durch die kühle Luft zur Tür. Suchten unseren Weg ins schäbige Büro. Derselbe Gerichtsmediziner saß am Schreibtisch. Immer noch in einem weißen Kittel. Immer noch müde aussehend. Er winkte uns hinein, und wir setzten uns. Ich nahm einen der Stühle. Ich wollte nicht mehr neben dem Faxgerät sitzen. Der Pathologe blickte uns alle nacheinander an. Wir blickten zurück.
    »Was haben Sie für uns?« fragte Finlay.
    Der müde Mann am Schreibtisch bereitete sich auf seine Antwort vor. Als würde es ein längerer Vortrag werden. Er nahm drei Akten von seiner linken Seite und ließ sie auf die Schreibunterlage fallen. Öffnete die oberste. Zog die zweite heraus und öffnete sie auch.
    »Morrison«, sagte er. »Mr. und Mrs.«
    Er sah uns wieder an. Finlay nickte ihm zu.
    »Gefoltert und umgebracht«, sagte der Pathologe. »Die Abfolge ist ziemlich klar. Die Frau wurde festgehalten. Ich würde sagen, von zwei Männern, jeder hielt einen Arm fest

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