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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Schweigen. Hobie starrte Marilyn an. Sie erwiderte seinen Blick unerschrocken.
    »Nur zu«, sagte sie ruhig. »Brechen Sie ihm sein verdammtes Bein. Warum sollte mich das stören? Durch seine Schuld bin ich jetzt bettelarm. Er hat mein Leben ruiniert. Brechen Sie ihm meinetwegen beide Beine. Aber das nützt Ihnen nichts. Es gibt tatsächlich Komplikationen, und je eher wir uns mit ihnen befassen, desto schneller bekommen Sie, was Sie wollen. Und wir können uns erst mit ihnen befassen, wenn Sheryl im Krankenhaus ist.«
    Sie lehnte an der Fensterbank, ließ die Handflächen auf dem polierten Naturstein ruhen. Diese Haltung sollte entspannt und lässig wirken, aber tatsächlich stützte sie sich nur ab, um nicht zusammenzusacken.
    »Erst das Krankenhaus«, wiederholte Marilyn. Sie konzentrierte sich so sehr auf ihre Stimme, dass sie ganz fremd klang. Aber sie war damit zufrieden. Eine ruhige, feste Stimme, unaufgeregt und selbstbewusst.
    »Danach kommt das Geschäftliche«, sagte sie. »Sie haben die Wahl.«
    Der Outfielder sprang mit hochgereckter Fanghand hoch, und der Ball senkte sich steil. Der Handschuh war höher als der Zaun. Die Flugbahn des Balls ließ sich nicht genau abschätzen. Hobie klopfte mit seinem Haken auf den Schreibtisch. Das laute Geräusch ließ Stone zusammenzucken. Hobie ignorierte ihn und wandte sich an Tony
    »Bring das Weibsbild ins Krankenhaus«, sagte er mürrisch.
    »Chester fährt mit«, sagte Marilyn. »Damit sie wirklich ins Krankenhaus kommt. Er muss sehen, wie sie allein in die Notaufnahme geht. Ich bleibe als Sicherheit hier.«
    Hobie klopfte nicht mehr auf den Schreibtisch. Er sah sie an und lächelte. »Sie trauen mir wohl nicht?«
    »Nein, ich traue Ihnen nicht. Ohne diese Kontrolle würde Sheryl nur fortgeschafft und anderswo eingesperrt.«
    Er lächelte weiter. »Daran habe ich nicht mal im Traum gedacht. Ich wollte Tony den Auftrag geben, sie zu erschießen und ins Meer zu werfen.«
    Danach herrschte wieder Schweigen. Marilyn zitterte innerlich.
    »Wollen Sie wirklich darauf bestehen«, fragte er. »Sagt sie im Krankenhaus auch nur ein einziges falsches Wort, ist das Ihr Todesurteil, das wissen Sie, nicht wahr?«
    Marilyn nickte. »Sie wird nicht reden. Schließlich weiß sie, dass Sie mich noch hier haben.«
    »Beten Sie lieber, dass sie’s nicht tut.«
    »Sie tut’s bestimmt nicht. Hier geht’s nicht um uns, sondern um Sheryl. Sie braucht ärztliche Hilfe.«
    Sie starrte ihn an, stützte sich mit beiden Händen auf, fühlte sich erbärmlich. Sie forschte in seinem Gesicht nach einem Anzeichen von Mitleid. Nach einem Hinweis darauf, dass er seine Verantwortung anerkannte. Hobie starrte sie seinerseits an. Aber seine Miene verriet keine Spur von Mitleid. Er wirkte nur irritiert und verärgert. Sie schluckte trocken und holte tief Luft.
    »Und sie braucht einen Rock. Sie kann nicht ohne Rock in die Notaufnahme. Das sähe verdächtig aus. Das Krankenhaus würde die Polizei benachrichtigen. Das will keiner von uns. Deshalb muss Tony losgehen und ihr einen Rock besorgen.«
    »Leihen Sie ihr Ihr Kleid«, sagte Hobie. »Ziehen Sie’s aus und geben Sie’s ihr.«
    Eine lange Pause.
    »Es würde ihr nicht passen«, entgegnete Marilyn.
    »Das ist nicht der wahre Grund, oder?«
    Sie gab keine Antwort. Schweigen. Dann zuckte Hobie mit den Schultern.
    »Okay«, sagte er.
    Sie schluckte erneut. »Und Schuhe.«
    »Was?«
    »Sie braucht Schuhe«, erklärte Marilyn. »Sie kann nicht barfuß gehen.«
    »Mein Gott«, sagte Hobie. »Sonst noch was?«
    »Als Nächstes verhandeln wir. Sobald Chester wieder hier ist und mir bestätigt, dass er gesehen hat, wie sie allein in die Notaufnahme gegangen ist, verhandeln wir.«
    Hobie ließ die Finger seiner linken Hand über die Krümmung seines Hakens gleiten.
    »Sie sind eine kluge Frau«, stellte er fest.
    Ja, das bin ich, dachte Marilyn. Das ist die erste deiner Komplikationen.

    Reacher stellte die Sporttasche auf das weiße Sofa unter der Mondrian-Kopie. Er zog den Reißverschluss auf, drehte die Tasche um und kippte die gebündelten Fünfziger heraus. Insgesamt neununddreißigtausenddreihundert Dollar in bar. Er teilte den Gesamtbetrag, indem er die Bündel abwechselnd in die rechte und die linke Sofaecke warf. Als er fertig war, lag in beiden Ecken ein hübsches Sümmchen Geld.
    »Vier Besuche bei der Bank«, sagte Jodie. »Beträge unter zehntausend Dollar fallen nicht unter die Meldepflicht, und wir wollen keine Fragen nach der Herkunft

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