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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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wiederholte der Rezeptionist.
    »Überleg mal selbst«, sagte Hobie, »was passiert, wenn ich seine Aktien auf den Markt werfe?« '
    »Für die kriegst du nichts«, antwortete der andere. »Die sind völlig wertlos.«
    »Richtig, sie sind völlig wertlos. Aber das wissen seine Banker noch nicht wirklich. Er hat sie belogen. Er hat sie über seine finanziellen Probleme im Unklaren gelassen. Weshalb wäre er sonst zu mir gekommen? Seine Banker bekommen also unter die Nase gerieben, wie wertlos die als Sicherheit hinterlegten Aktien in Wirklichkeit sind. Eine Bewertung geradewegs vom Börsenparkett. So erfahren sie: Diese Aktien sind einen Dreck wert. Was dann?«
    »Sie geraten in Panik«, antwortete der Kerl.
    »Richtig«, sagte Hobie. »Sie geraten in Panik. Sie haben wertlose Sicherheiten in ihrem Portefeuille. Sie scheißen sich in die Hose, bis Hook Hobie aufkreuzt und ihnen anbietet, Stones Kredite für zwanzig Prozent des Nennwerts abzulösen.«
    »Darauf lassen die sich ein? Sie nehmen die zwanzig Prozent?«
    Hobie lächelte. Das Narbengewebe kräuselte sich.
    »Die nehmen sie«, erklärte er. »Sie beißen mir auch noch die linke Hand ab, um sie zu kriegen. Und als Teil des Deals bekomme ich sämtliche Aktien, die sie bisher gehalten haben.«
    »Okay, was passiert dann? Was ist mit den Häusern?«
    »Mit denen läuft’s ähnlich«, erklärte Hobie. »Mir gehört das Aktienkapital, mir gehört die Fabrik dort draußen, ich mache sie dicht. Keine Jobs mehr, aber fünfhundert Hypotheken, die nicht mehr bezahlt werden. Das versetzt die Brooklyner Bank in Angst und Schrecken. Ich kaufe die wertlosen Hypotheken für zehn Prozent ihres Werts auf, kündige sie und lasse die Häuser zwangsräumen. Dann ordere ich Planierraupen und habe wenig später zwölfhundert Hektar erstklassiges Bauland in Küstennähe auf Long Island. Und eine große Villa droben in Pound Ridge. Alles zusammen kostet mich rund acht Millionen Dollar. Allein die Villa ist zwei wert. Folglich habe ich sechs Millionen für Bauland ausgegeben, das ich für hundert Millionen verkaufen kann, wenn ich’s richtig anstelle.«
    Der Rezeptionist starrte ihn an.
    »Dafür brauche ich die sechs Wochen«, sagte Hobie.
    Aber der andere schüttelte den Kopf.
    »Das funktioniert nicht«, wandte er ein. »Die Firma ist ein altes Familienunternehmen. Das Aktienkapital befindet sich größtenteils noch in Stones Besitz. Nur der kleinste Teil wird an der Börse gehandelt. Auch seine Bank hält nur einen Bruchteil davon. Du wärst lediglich sein Juniorpartner. Er würde dich all das nie tun lassen.«
    Diesmal schüttelte Hobie den Kopf.
    »Er verkauft mir seine Aktien. Restlos. Seinen gesamten Besitz.«
    »Das tut er nicht.«
    »Doch, das tut er.«

    In der New York Public Library gab es eine gute und eine schlechte Nachricht. In den Telefonbüchern für Manhattan, die Bronx, Brooklyn, Queens, Staten Island, Long Island, Westchester, die Küste von New Jersey und Connecticut gab es massenhaft Einträge unter Jacob. Also grenzte Reacher den Radius ein. Leute, die eine Stunde entfernt leben, denken automatisch an die Stadt, wenn sie etwas brauchen. Weiter außerhalb tun sie’s vielleicht nicht mehr. Er schrieb die Telefonnummern in sein Notizbuch und zählte hundertneunundzwanzig potentielle Kandidaten für die geheimnisvolle Mrs. Jacob.
    Aber in den Gelben Seiten war kein Eintrag für einen Privatdetektiv namens Costello zu finden. Im normalen Telefonbuch gab es viele Costellos, aber keinen beruflichen Eintrag unter diesem Namen. Reacher seufzte. Er war enttäuscht, aber nicht überrascht. Es wäre zu schön gewesen, das Telefonbuch aufzuschlagen und einen Eintrag Costello Investigations-Spezialisten für die Aufspürung ehemaliger Militärpolizisten auf den Keys zu finden.
    Viele Detektivbüros hatten Phantasienamen und konkurrierten mit Namen, die mit einem großen A begannen, um eine Vorrangstellung. Ace, Acme, A-One, AA Investigations. Andere beschränkten sich auf geografische Hinweise wie Manhattan oder die Bronx. Manche strebten nach Höherem, indem sie »paralegale Dienste« anboten. Eine gab sich nostalgisch, indem sie sich Schlapphut nannte. Zwei beschäftigten ausschließlich Frauen, arbeiteten ausschließlich für Frauen.
    Reacher nahm erneut das normale Telefonbuch zur Hand, schlug in seinem Notizbuch eine neue Seite auf und schrieb sich fünfzehn Nummern des New York Police Department auf. Saß eine Zeit lang da und dachte über seine Optionen nach. Dann

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