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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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dazu. Er ließ sich durch den Kopf gehen, was er eben gesagt hatte.
    »Ich meine, du hast doch bestimmt ein Gästezimmer, oder nicht?«
    »Klar«, sagte sie.
    »Dann kann ich also bei dir übernachten?«
    Sie nickte wortlos.
    »Okay, was machen wir jetzt?«, wollte er wissen. Jodie wandte sich ihm auf dem Beifahrersitz zu und musterte ihn von oben bis unten. Dann lächelte sie.
    »Wir sollten einkaufen gehen.«
    »Einkaufen? Was denn? Was brauchst du?«
    »Nichts«, sagte sie. »Aber du brauchst was.«
    Er runzelte besorgt die Stirn. »Was denn?«
    »Klamotten«, erklärte Jodie. »Du kannst diese alten Leute doch nicht in diesem Aufzug besuchen.«
    Sie beugte sich vor und berührte die Schmauchspur an seinem Hemd mit einer Fingerspitze.
    »Und wir sollten eine Apotheke suchen. Du brauchst etwas für deine Brandwunde.«

    »Was, zum Teufel, machen Sie?«, brüllte der Finanzdirektor.
    Er stand an der Tür zu Chester Stones Büro, zwei Etagen über seinem, hielt sich mit beiden Händen am Türrahmen fest und keuchte vor Zorn und Anstrengung. Er hatte nicht erst auf den Aufzug gewartet, sondern war die Feuertreppe hinaufgerannt. Stone starrte ihn verständnislos an.
    »Sie Idiot!«, kreischte der andere. »Ich habe Sie davor gewarnt, das zu tun.«
    »Wovor gewarnt?«, fragte Stone.
    »Aktien zu verkaufen!«, rief der Finanzdirektor, »Davor habe ich Sie ausdrücklich gewarnt.«
    »Ich habe nichts dergleichen getan«, erwiderte Stone. »Von uns sind keine Aktien auf dem Markt.«
    »Doch, verdammt noch mal«, fluchte der andere. »Ein Riesenpaket, das einfach nur daliegt. Die Leute machen einen weiten Bogen darum, als sei es radioaktiv verseucht oder sonst was.«
    »Was?«
    Der Finanzmensch holte tief Luft. Starrte seinen Arbeitgeber an. Sah einen kleinen Mann in einem lächerlichen englischen Anzug zusammengesunken an einem Schreibtisch sitzen, der jetzt allein um einiges mehr wert war als das gesamte Unternehmen.
    »Sie Arschloch, ich habe Sie davor gewarnt, das zu tun! Warum schalten Sie nicht einfach eine Anzeige im Wall Street Journal und geben bekannt: He, Leute, mein Unternehmen ist bloß noch Scheiße wert?«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«, fragte Stone.
    »Bei mir ruft eine Bank nach der anderen an«, schimpfte der Finanzdirektor. »Sie verfolgen, was an der Börse passiert. Vor einer Stunde ist ein großes Paket Stone-Aktien auf den Markt geworfen worden, und der Kurs fällt schneller, als die verdammten Computer mithalten können. Die Aktien sind unverkäuflich. Sie haben diesen Leuten eine klare Botschaft übermittelt, verdammt noch mal. Sie haben ihnen gesagt, dass Sie pleite sind. Sie haben ihnen gesagt, dass Sie ihnen sechzehn Millionen Dollar gegen Sicherheiten schulden, die keine verdammten sechzehn Cent wert sind.«
    »Ich habe keine Aktien auf den Markt geworfen«, beteuerte Stone.
    Der Finanzdirektor nickte sarkastisch.
    »Natürlich nicht. Aber wer, zum Teufel, sonst? Die böse Fee aus dem Märchen?«
    »Hobie«, sagte Stone. »Der muss es gewesen sein. Gott, warum nur?«
    »Hobie?«, wiederholte der andere.
    Stone nickte.
    »Hobie?«, fragte der Finanzmensch ungläubig. »Scheiße, Sie haben ihm Aktien gegeben?«
    »Das musste ich«, sagte Stone. »Sonst hätte ich das Darlehen nicht bekommen.«
    »Scheiße«, sagte der andere wieder. »Merken Sie, worauf er’s anlegt?«
    Stone machte ein verständnisloses Gesicht, dann nickte er besorgt. »Was können wir dagegen tun?«
    Der Finanzdirektor nahm die Hände vom Türrahmen und kehrte Stone den Rücken zu.
    »Wir tun überhaupt nichts. Mit wir ist Schluss. Ich kündige fristlos. Ich bin ab sofort nicht mehr da. Sie können selbst sehen, wie Sie zurechtkommen.«
    »Aber Sie haben mir den Kerl empfohlen!«, rief Stone.
    »Ich habe Ihnen nicht empfohlen, ihm Aktien zu geben, Sie Arschloch!«, brüllte der Finanzmensch. »Was sind Sie eigentlich? Unzurechnungsfähig? Hätte ich Ihnen einen Besuch im Aquarium bei den Piranhas empfohlen, würden Sie dann Ihren verdammten Finger ins Becken halten?«
    »Sie müssen mir helfen«, flehte Stone ihn an.
    Der andere schüttelte den Kopf. »Damit müssen Sie allein fertig werden. Ich kündige fristlos. Ich rate Ihnen, in mein ehemaliges Büro runterzugehen. Auf meinem ehemaligen Schreibtisch stehen mehrere Telefone, die alle klingeln. Ich rate Ihnen, mit dem anzufangen, das am lautesten läutet.«
    »Warten Sie!«, rief Stone. »Ich brauche Ihre Hilfe!«
    »Gegen Hobie?«, fragte der Finanzdirektor. »Ich bin

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