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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Mrs. Jacob gebracht hat, und liquidierst dann sie und ihn gemeinsam. Wir verkaufen das Boot, verkaufen die Autos, hauen ab und verschwinden spurlos. Das dauert höchstens eine Woche. Nur eine Woche. So viel Zeit haben wir noch, stimmt’s?«
    Tony nickte. Beugte sich nach vorn, war bei der Aussicht, dass sich etwas bewegte, erleichtert.
    »Was ist mit diesem Reacher? Der kann uns noch Schwierigkeiten machen.«
    Hobie zuckte mit den Schultern. »Für ihn habe ich einen eigenen Plan.«
    »Den Kerl finden wir nicht«, sagte Tony. »Nicht in einer Woche. Wir haben einfach nicht die Zeit, ihn lange zu suchen.«
    »Wir brauchen ihn nicht zu finden.«
    Tony starrte ihn an. »Doch, das müssen wir, Boss. Sonst macht er uns später Schwierigkeiten.«
    Hobie schüttelte den Kopf. Dann nahm er die Hand vom Kinn und legte seinen Haken wieder auf die Schreibtischplatte. »Ich weiß eine bessere Methode. Kein Grund, Energie für die Suche nach ihm zu vergeuden. Ich lasse mich von ihm finden. Und das tut er. Ich weiß, wie Militärpolizisten sind.«
    »Und was passiert dann?«
    Hobie grinste.
    »Dann lebt er weiter glücklich und zufrieden«, sagte er. »Noch mindestens dreißig Jahre.«

    »Was machen wir jetzt?«, fragte Reacher,
    Sie standen noch immer auf dem Parkplatz vor McBannermans Praxis, der Motor lief im Leerlauf, und die Klimaanlage kämpfte gegen die Hitze an. Im Augenblick war Reacher ein glücklicher Mann, für den sich ein alter Wunsch erfüllte. In der Vergangenheit hatte er sich oft ausgemalt, wie es sein würde, sie wieder zu treffen, wenn sie erwachsen war. Er hatte nicht damit gerechnet, sie wiederzusehen, und geglaubt, seine Gefühle für sie würden im Lauf der Zeit erkalten. Aber jetzt saß er neben Jodie, atmete ihren Duft ein und bewunderte heimlich ihre ausgestreckten langen Beine. »Da gibt’s ein Problem«, sagte sie. »Ich kann morgen unmöglich zu den Hobies fahren und schon wieder einen Tag blaumachen. Wir haben dringende Termine, und ich muss meine Stunden ableisten.«
    Fünfzehn Jahre. War das eine lange oder eine kurze Zeit? Konnte sie einen Menschen verändern? Reacher kam diese Zeit kurz vor. Er fühlte sich nicht viel anders als vor fünfzehn Jahren. Er war derselbe Mensch, hatte die gleichen Gedanken, besaß dieselben Fähigkeiten wie früher. In diesen Jahren hatte er sich einen Schatz an Erfahrungen angeeignet, war älter, abgeklärter, aber noch immer derselbe Mann. Aber Jodie musste sich verändert haben. Ihre fünfzehn Jahre bedeuteten einen größeren Sprung, hatten mehr Veränderungen mit sich gebracht. Highschool, College, Law School, Heirat, Scheidung, Karriere. Deshalb hatte er das Gefühl, sich auf unbekanntem Terrain zu bewegen, und wusste nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. In seinem Kopf konkurrierten drei verschiedene Vorstellungen von ihr miteinander: die von dem Mädchen Jodie, das er vor fünfzehn Jahren gekannt hatte, dann von der Frau, zu der sie sich seiner Meinung nach entwickeln würde, und zuletzt von der Person, die sie tatsächlich geworden war. Er kannte das Mädchen. Er kannte die Erwachsene, die er in seiner Phantasie erfunden hatte. Aber die Realität kannte er nicht, und das machte ihn unsicher, weil er plötzlich das Bedürfnis hatte, im Umgang mit ihr dumme Fehler zu vermeiden.
    »Du wirst allein rausfahren müssen«, sagte sie. »Ist das okay?«
    »Klar«, entgegnete er. »Aber darum geht’s hier nicht. Du musst dich in Acht nehmen.«
    Sie nickte. Steckte die Hände in die Ärmel ihres Sweatshirts und drückte sie an den Oberkörper. Er wusste nicht, warum.
    »Ich komme schon zurecht, denke ich.«
    »Wo ist dein Büro?«
    »Wall Street und Lower Broadway«
    »Dort wohnst du, stimmt’s? Lower Broadway?«
    Sie nickte. »Dreizehn Blocks. Ich gehe meist zu Fuß.«
    »Morgen nicht«, sagte er. »Ich fahre dich hin.«
    Sie wirkte überrascht. »Das tust du?«
    »Unbedingt!«, sagte er. »Dreizehn Blocks zu Fuß? Kommt nicht in Frage, Jodie. Zu Hause kann dir nicht viel passieren, aber sie könnten dich auf der Straße entführen. Was ist mit deinem Büro? Ist es sicher?«
    Sie nickte wieder. »Dort kommt niemand ohne Anmeldung und ohne sich auszuweisen hinein.«
    »Okay«, sagte er. »Ich übernachte also bei dir, und morgen früh fahre ich dich von Tür zu Tür. Dann komme ich hierher zurück, um mit dem Ehepaar Hobie zu reden, und du kannst im Büro bleiben, bis ich dich wieder abhole und nach Hause bringe, okay?«
    Sie äußerte sich nicht

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