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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Kühlschrank mit Milch und einem Sechserpack Bier sowie einer Tragetasche von Zabar’s. Er zog sie heraus. Sie enthielt etwas, das in Zeitungspapier eingeschlagen war. Etwas Schweres und Festes. Er wickelte den Gegenstand auf der Arbeitsplatte aus. Eine undurchsichtige Plastiktüte kam zum Vorschein. Als er sie an der Naht hochhob, fiel die abgetrennte Hand heraus. Die weißen Finger waren zusammengekrümmt, und Stone sah schwammiges, purpurrotes Fleisch, zersplitterte Knochen und blutleere blaue Adern, die aus dem Handgelenk hingen. Dann drehte der fahle Lichtschein der Deckenbeleuchtung sich um ihn, und er sackte ohnmächtig zusammen.

    Reacher stellte den Pizzakarton auf den Boden des Aufzugs, zog die Pistole aus dem Hosenbund und legte sie in die schwarze Sporttasche zu der Patronenschachtel. Dann hob er den Karton wieder auf, kurz bevor die Lifttüren sich im dritten Stock öffneten. Die Wohnungstür ging auf, als er in Sichtweite des Türspions kam. Jodie wartete schon auf ihn. Sie trug noch immer das Leinenkleid, das vom langen Sitzen im Büro leicht verknittert war.
    »Ich habe unser Abendessen mitgebracht«, sagte er.
    Sie betrachtete die Sporttasche.
    »Letzte Chance, Reacher. Wir sollten mit jemandem über diese ganze Sache reden.«
    »Nein«, sagte er.
    Er stellte die Sporttasche ab, und Jodie sperrte die Tür ab.
    »Okay«, sagte sie. »Falls dahinter irgendwie doch die Regierung steckt, hast du möglicherweise Recht. Dann ist’s vielleicht besser, nicht zu den Cops zu gehen.«
    »Richtig«, erwiderte er.
    »Also gut, ich mache mit.«
    »Komm, lass uns essen«, sagte er.
    Er ging mit dem Pizzakarton in die Küche. Jodie hatte den Tisch gedeckt. Teller, Bestecke, Papierservietten, Gläser mit Eiswasser. Als ob hier zwei Leute wohnten. Er stellte den Karton auf die Arbeitsplatte und klappte ihn auf.
    »Such dir eine aus«, sagte er.
    Sie stand dicht hinter ihm. Er konnte ihr Parfüm riechen und spürte, wie ihre Hand flach auf seinem Rücken lag. Die Berührung schien wie Feuer zu brennen. Sie ließ ihre Hand eine Sekunde dort ruhen, dann schob sie ihn damit zur Seite.
    »Wir teilen sie uns«, erklärte sie.
    Sie trug den Karton an den Tisch. Trennte die Stücke, verteilte sie auf die beiden Teller. Er setzte sich, nahm einen Schluck Wasser und beobachtete sie. Sie verstand es, selbst solche banalen Tätigkeiten voller Grazie auszuführen. Sie legte die fettige Schachtel auf die Arbeitsplatte und setzte sich an den Tisch. Er hörte das leise Rascheln des Kleides. Ihr Fuß stieß unter dem Tisch an seinen Knöchel.
    »Entschuldigung«, sagte sie.
    Sie wischte sich die Finger an der Serviette ab und warf ihr Haar mit Schwung nach hinten. Sie hielt das zusammengerollte Pizzastück in der linken Hand, biss heißhungrig hinein.
    »Kein Lunch«, sagte sie erklärend. »Du hast mir verboten, das Gebäude zu verlassen.«
    Sie streckte rasch die Zungenspitze heraus und erwischte damit einen Käsefaden. Lächelte verlegen. Nahm einen großen Schluck Wasser. »Ich liebe Anchovis. Woher hast du das gewusst? Aber man kriegt später Durst davon, nicht? So salzig.«
    Ihr Kleid war ärmellos. Ihre Arme waren schlank und braun. Sie sah hinreißend aus, und es verschlug ihm den Atem. Ihr Körper war ihm ein Rätsel. Er konnte sich nicht vorstellen, dass in ihm genug Platz für alle lebenswichtigen Organe war. Trotz seiner Schlankheit wirkte er kräftig, sportlich und dynamisch. Er erinnerte sich, wie sie fünfzehn Jahre zuvor ihren sehnigen Arm um ihn geschlungen hatte.
    »Ich kann heute nicht hier übernachten«, sagte er.
    Sie sah ihn an. »Warum nicht? Wenn du noch etwas zu erledigen hast, komme ich mit. Wie ich vorhin gesagt habe: Ich mache mit.«
    »Nein, ich kann einfach nicht bleiben«, erwiderte er.
    »Warum nicht?«, fragte sie erneut.
    Er holte tief Luft.
    »Es wäre unpassend, wenn ich hier bliebe«, sagte er.
    »Warum, um Himmels willen?«
    Er zuckte verlegen mit den Schultern. »Einfach darum, Jodie. Weil du mich wegen Leon wie einen Bruder oder Onkel oder so was betrachtest, was ich aber eigentlich nicht bin, stimmt’s?«
    Sie starrte ihn an.
    »Tut mir Leid«, sagte er.
    Ihre Augen waren groß geworden. »Was?«
    »Weil es nicht recht wäre«, erklärte er behutsam. »Du bist nicht meine Schwester oder meine Nichte. Das ist bloß eine Illusion, weil ich deinem Vater nahe gestanden habe. Für mich bist du eine schöne Frau, und ich kann nicht hier mit dir allein bleiben.«
    »Warum nicht?«, wiederholte

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