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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Treppenaufgänge sind vergittert. Sehr merkwürdig für ein Krankenhaus. Ich fand die Information jedenfalls ganz interessant. Vielleicht ist sie für jemand anderen nützlich.»
    Cantor nickte. Er hatte von der Klinik gehört, aber daß zwei Etagen nicht zugänglich waren, war ihm neu. Erstaunlich, daß neue Fakten so beiläufig bekannt werden, dachte er. Er fragte sich auch, warum ein Chirurgenteam vom Johns Hopkins Zutritt zum Institut gefunden hatte. Er nahm sich vor, der Sache nachzugehen.
    «Cathy sagt, der plastischen Chirurgie geht es gar nicht um ‹neue Gesichter» und all den Mumpitz. Sie bemüht sich in erster Linie, Verletzungen durch Unfälle und dergleichen zu beheben. Sie will also nicht ändern, sondern wiederherstellen. Es gibt alle möglichen kosmetischen Operationen, ich meine, abgesehen von Nasenveränderungen und Straffungen, aber mit einer neuen Frisur oder einem Bart kann man fast den gleichen Effekt erzielen. Annette sagt, daß die Klinik in Moskau sehr gut ist, fast so gut wie das Johns Hopkins oder UCLA in Los Angeles. Einige der besten plastischen Chirurgen sitzen in Kalifornien», erläuterte Jack. «Wie dem auch sei, wir reden hier nicht von einer neuen Nase oder so. Ein umfassender Gesichtsjob erfordert alle möglichen Operationen und Eingriffe und dauert mehrere Monate. Wenn O'Donnell zwei Jahre verschwunden war, hat er einen großen Teil der Zeit im Krankenhaus verbracht.»
    «Oh.» Cantor begriff. «Dann ist er wirklich ein schneller Arbeiter.»
    Jack schmunzelte. «Das ist es, worum es mir in Wahrheit ging. Er war zwei Jahre abgetaucht. Er muß wenigstens sechs Monate von der Zeit in einer Klinik oder so verbracht haben. Das heißt, daß er in den restlichen achtzehn Monaten seine Leute rekrutierte, eine Operationsbasis einrichtete, anfing, operationale Erkenntnisse zu sammeln, und seine erste Operation durchführte.»
    «Nicht schlecht», sagte Cantor nachdenklich.
    «Ja. Er mußte also Männer von der IRA anwerben. Und die müssen ihm etwas mitgebracht haben. Ich wette, seine ersten Operationen waren Sachen, die die IRA bereits geprüft und aus irgendeinem Grund verworfen hatte. Das war der Hauptgrund, warum die Briten die ULA für einen IRA-Ableger hielten.»
    «Sie sagten eben, Sie hätten nichts Wichtiges gefunden», bemerkte Cantor. «Aber das scheint mir eine sehr lohnende Analyse zu sein.»
    «Vielleicht. Ich habe nur die Sachen, die Sie hatten, voneinander getrennt und neu geordnet. Es ist nichts eigentlich Neues, und ich habe meine eigene Frage immer noch nicht beantwortet. Ich habe praktisch keine Ahnung, was sie wirklich vorhaben.» Ryan blätterte in seinem Manuskript. Seine Stimme verriet, wie frustriert er war. Er war es nicht gewohnt, daß er etwas nicht schaffte. «Wir wissen immer noch nicht, woher diese Halunken kommen. Sie führen etwas im Schilde, aber ich will verdammt sein, wenn ich es wüßte.»
    «Amerikanische Verbindungen?»
    «Keine. Das heißt, keine, von denen wir wüßten. Das beruhigt mich schon mal sehr. Nichts läßt auf Kontakte zu amerikanischen Organisationen schließen, und eine Menge Gründe spricht dafür, daß sie keine haben. O'Donnell ist zu schlau, um mit seinen alten IRA-Kontakten zu spielen.»
    «Aber die Männer, die er von der IRA geholt hat ...» wandte Cantor ein. Jack unterbrach ihn.
    «Ich meine, hier drüben. Als Leiter der inneren Sicherheit konnte er wissen, wer in Belfast und Londonderry was machte. Aber die US- Verbindungen zur IRA laufen alle über die Sinn Fein, den politischen Arm der Provisorischen. Es wäre doch für ihn Wahnsinn, ihnen zu trauen. Bedenken Sie, daß er sich alle Mühe gab, den Verein politisch neu auszurichten, und es nicht schaffte.»
    «Okay. Ich sehe, was Sie meinen. Verbindungen zu anderen Gruppen?»
    Ryan schüttelte den Kopf. «Kein Hinweis. Ich würde nicht wetten, daß er keine Kontakte zu irgendwelchen europäischen Gruppen hat, vielleicht sogar zu den islamischen, aber nicht hier bei uns. O'Donnell ist ausgebufft. Hierher zu kommen brächte zu viele Komplikationen. Mir ist natürlich klar, daß sie mich nicht mögen, aber die gute Nachricht ist, daß das FBI recht hat. Wir haben es mit Profis zu tun. Ich bin kein wichtiges politisches Ziel, im Gegenteil. Mich abzuknallen, hätte keinen politischen Wert, und die Burschen sind politische Tiere», sagte Jack zuversichtlich. «Gott sei Dank.»
    «Wissen Sie, daß eine Abordnung der IRA oder vielmehr der Sinn Fein übermorgen hier

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