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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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unser Bestes tun», versicherte Avery, der sich immer noch umschaute. Da die Bäume an einer Stelle bis zur Zufahrt standen, konnte er seinen Funkwagen benutzen, um sie für Fahrzeuge aller Art zu sperren. Er rief sich ins Gedächtnis, daß seine Männer von seinem Amt hier sein würden, dazu sechs Briten, ein Verbindungsmann vom FBI und wahrscheinlich zwei oder drei Staatspolizisten zur Kontrolle des Verkehrs auf der Straße. Jeder seiner Leute würde seinen Dienstrevolver und eine Maschinenpistole haben. Sie übten mindestens einmal die Woche.
    Avery war immer noch nicht so recht froh - wie konnte er auch, wenn die Möglichkeit bestand, daß bewaffnete Terroristen die Besucher aufs Korn nehmen würden? Aber sämtliche Flughäfen wurden überwacht, und alle lokalen Polizeibehörden waren in Alarmbereitschaft versetzt. Selbst eine Abteilung Soldaten würde das umgebende Terrain kaum überwinden können, ohne alle möglichen Geräusche zu machen, und so gefährlich Terroristen auch sein mochten, sie hatten noch nie unter richtigen Kampfbedingungen ihren Mann gestanden. Dies war nicht London, und die potentiellen Ziele fuhren nicht sorglos mit einer einzigen bewaffneten Leibwache durch die Gegend.
    «Vielen Dank, Doktor Ryan. Wir werden den Steilhang vom Wasser aus überprüfen. Wenn Sie ein Küstenwachboot sehen, dann sind wir es.»
     
    Der Immobilienmakler kam kurz vor zehn Uhr aus dem Büro. Heute war die Reihe an ihm, alles dichtzumachen. In seiner Aktentasche steckte ein Umschlag für den Nachttresor der Bank und einige Verträge, die er sich morgen früh, ehe er zur Arbeit fahren würde, ansehen mußte. Er legte die Tasche auf den Beifahrersitz und ließ den Motor an. Zwei Scheinwerfer näherten sich von hinten.
    «Einen Moment, bitte», rief jemand in der Dunkelheit. Der Makler drehte sich um und sah eine Gestalt auf sich zu kommen.
    «Tut mir leid, aber das Büro ist geschlossen. Wir machen morgen früh ...» Er sah, daß er in eine Pistolenmündung blickte.
    «Her mit dem Geld, Mann. Ganz ruhig bleiben, dann passiert dir nichts», sagte der Mann. Es hatte keinen Sinn, ihn nervös zu machen. Er könnte etwas Verrücktes tun, und dann könnte es aus sein.
    «Aber ich habe kein ...»
    «Aktentasche und Portemonnaie. Tu, was ich dir sage, dann bist du in einer halben Stunde zu Hause.»
    Der Makler holte zuerst sein Portemonnaie heraus. Er fummelte zehn Sekunden an seiner Gesäßtasche herum, um den Knopf zu öffnen, und seine Hände zitterten, als er sie durchs Fenster reichte. Die Aktentasche wanderte als nächstes hinaus.
    «Es sind nur Schecks, kein Bargeld.»
    «Das behaupten sie alle. Jetzt leg dich auf die beiden Vordersitze und zähl bis hundert. Nicht den Kopf heben, ehe du fertig bist, dann ist alles okay. Laut zählen, damit ich dich höre.» Da, das Herz ist genau dort ... Er steckte die Pistole durchs Wagenfenster. Der Makler kam bis sieben. Als der andere abzog, war das Plopp der schallgedämpften Automatic draußen kaum zu hören. Der Körper zuckte ein paarmal, aber nicht genug, um eine zweite Kugel zu erfordern. Der Killer öffnete die Tür und kurbelte das Fenster hoch, stellte dann den Motor ab und schaltete die Scheinwerfer aus, ehe er wieder zu seinem Wagen ging. Er setzte auf die Straße zurück und fuhr nur mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Zehn Minuten später landeten die leere Aktentasche und das leere Portemonnaie im Müllcontainer eines Supermarkts. Er fuhr wieder auf den Highway und entfernte sich in der entgegengesetzten Richtung. Es war gefährlich, die Pistole noch bei sich zu haben, aber er brauchte einen besseren Platz, um sie loszuwerden. Der Killer brachte das Auto, wohin es gehörte - die Besitzer waren gerade in Urlaub -, und ging zwei Häuserblocks weiter zu seinem eigenen. Alex hatte wie immer recht, dachte er. Wenn man alles plant, alles durchdenkt und vor allem keine Indizien zurückläßt, kann man töten, soviel man will. Oh, fiel ihm ein, man darf auch nicht darüber reden.
     
    «Hallo, Ernie», sagte Jack leise. Der Hund zeichnete sich als dunkles Knäuel auf dem hellen Boden des Wohnzimmers ab. Es war vier Uhr morgens. Ernie hatte ein Geräusch gehört und war aus Sallys Zimmer gekommen, um nachzusehen, was es war. Hunde schliefen nie richtig, jedenfalls nicht «richtig» in dem Sinn, wie Menschen schliefen. Ernie sah einige Sekunden mit heftig wedelndem Schwanz zu ihm hoch, bis er ihn zwischen den Ohren kraulte, und tapste dann wieder zu Sally. Es ist kaum

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