Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
klar. Sie denken, wir wären woanders.» Alex klappte einen Werkzeugkasten auf und nahm ein Funkgerät heraus. Der Agent hatte es gesehen und keine Fragen gestellt. Er hatte nicht sehen können, daß der Frequenzbereich geändert worden war. In dem Transporter waren selbstverständlich keine Waffen, aber Funkgeräte konnten ebenso gefährlich sein. Er funkte, was er gesehen hatte, und bekam eine Bestätigung. Dann lächelte er. Die Agenten hatten nicht mal etwas über die beiden Alu-Ausziehleitern auf dem Dach gesagt. Er blickte auf die Uhr. In neunzig Minuten würde es losgehen.
     
    «Das Problem ist, daß es wirklich keine zivilisierte Art gibt, Maiskolben zu essen», sagte Cathy. «Und dann noch gebutterte.»
    «Aber sie waren ganz ausgezeichnet», stellte der Prinz fest. «Von einer Farm hier in der Nähe, Jack?»
    «Ja, ich hab' sie heute nachmittag selbst gepflückt», bestätigte Jack. «So kriegt man die besten.»
    Sally war in letzter Zeit eine langsame Esserin geworden. Sie mühte sich immer noch mit ihrem Hamburger ab, aber niemand hatte es eilig, den Tisch zu verlassen.
    «Jack, Cathy, das war ein fabelhaftes Essen, vielen Dank», erklärte Seine Hoheit.
    Seine Frau stimmte zu. «Und keine langen Tischreden!»
    «Ich nehme an, all das offizielle Brimborium geht einem auf die Dauer auf den Wecker», bemerkte Robby, den seit einiger Zeit eine Frage bewegte, die er nicht laut stellen konnte: Wie ist es eigentlich, wenn man ein Prinz ist?
    «Wenn die Reden gut und originell wären, wäre es ja nicht so schlimm, aber ich muß mir seit Jahren immer wieder dieselben anhören», erklärte der Prinz. «Ich bitte um Verzeihung, ich darf so etwas nicht sagen, nicht einmal vor Freunden.»
    «Bei den Feiern des Fachbereichs Geschichte ist es nicht viel anders», bemerkte Jack.
    In Quantico, Bundesstaat Virginia, klingelte das Telefon. Die Geiselrettungstruppe des FBI hatte am Ende der langen Reihe von Schießständen, die für das Ausbildungszentrum der Bundespolizei bestimmt waren, ihr eigenes kleines Gebäude. Dahinter stand eine DC-4 ohne Triebwerke, die zur Demonstration von Kampfmethoden in entführten Flugzeugen benutzt wurde. Weiter unten am Hang standen Einrichtungen wie das «Geiselhaus», in denen die Mitglieder der Sonderabteilung täglich ihre Fertigkeiten trainierten. Sonderagent Gus Werner nahm ab.
    «Hallo, Gus», sagte Bill Shaw.
    «Habt ihr sie schon?» fragte Werner. Er war klein, drahtig und fünfunddreißig Jahre alt, hatte rote Haare und einen struppigen Schnurrbart.
    «Nein, aber ich möchte, daß Sie auf alle Fälle ein Kommando zusammenstellen und hochschicken. Wir müssen unter Umständen schnell handeln, falls was passiert.»
    «Ich verstehe. Wohin sollen wir genau?»
    «Zur Kaserne der Staatspolizei in Hagerstown. Der Leiter der Außenstelle wird auf Sie warten.»
    «Okay, ich nehme sechs Männer mit. Wir werden in dreißig oder vierzig Minuten starten können, je nachdem, wann der Hubschrauber hier ist. Melden Sie sich über Sprechfunk, wenn etwas passiert.»
    «Das tue ich. Bye.» Shaw legte auf.
    Werner drückte auf einige Telefonknöpfe und alarmierte die Hubschrauberbesatzung. Dann ging er zum Unterrichtszimmer an der anderen Seite des Gebäudes. Die fünf Männer vom Bereitschaftsdienst lasen oder dösten vor sich hin. Sie hatten alle beim Militär gedient, und jeder von ihnen war ein Meisterschütze.
    «Hört mal her, Jungs», sagte Werner. «Sie brauchen in Hagerstown ein Team. Der Hubschrauber ist in einer halben Stunde hier.»
    «Es ist ein schweres Gewitter im Anzug», gab einer gelassen zu bedenken.
    «Dann nimm deine Pillen gegen Luftkrankheit», riet Werner ihm.
    «Haben sie sie schon gefunden?» fragte jemand anders.
    «Nein, und sie scheinen langsam nervös zu werden.»
     
    «Seht mal!» sagte Robby. «Da kommt es. Ganz schön dicke.» Die leichte Brise hatte sich binnen zehn Minuten in heftige Böen verwandelt, die das Haus erzittern ließen.
    «‹Es war eine dunkle und stürmische Nacht›», zitierte Jack schmunzelnd. Er ging in die Küche. Drei Agenten machten Sandwiches für die Männer auf der Straße. «Hoffentlich haben Sie Regenmäntel mitgebracht.»
    «Wir sind so was gewohnt», versicherte einer der drei.
    Es wird wenigstens ein warmer Regen sein, dachte sein britischer Kollege.
    «Stellen Sie sich nicht unter einen Baum», empfahl Jack. «Die Blitze könnten Ihnen den Abend verderben.» Er kehrte ins Eßzimmer zurück. Die Unterhaltung fand immer noch am Tisch

Weitere Kostenlose Bücher