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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zusammenzuckte, aber dann wurde er von einem heftigen Schlag gegen einen Baum geschleudert. Er prallte von dem Stamm ab, wandte den Kopf zur Seite, und sah drei Meter weiter eine andere schwarze Gestalt, die eine Waffe hielt. Die Waffe blitzte noch einmal. Binnen Sekunden war an der Baumlinie alles still.
     
    «Großer Gott», murmelte der Scharfschütze. Er rannte gebückt an fünf liegenden Agenten vorbei, aber dafür war jetzt keine Zeit. Er und sein Späher warfen sich neben einem Gebüsch auf die Erde. Der Scharfschütze aktivierte sein Nachtteleskop und suchte die Baumlinie hundert Meter vor sich ab. Das grüne Bild, das er erhielt, zeigte dunkel gekleidete Männer, die zwischen den Bäumen verschwanden.
    «Ich zähle elf», sagte der Späher.
    «Ja», bekräftigte der Scharfschütze. Sein Schnellfeuergewehr war mit Kugeln vom Kaliber .308 geladen. Er konnte auf über zweihundert Meter Entfernung ein sieben Zentimeter kleines Ziel treffen, das sich bewegte, schon beim ersten Schuß, auch beim zweiten Schuß, bei jedem, aber im Moment war er auf einer Aufklärungsmission, er mußte Informationen sammeln und sie an den Teamführer weitergeben. Ehe das Team handeln konnte, mußten sie wissen, was hier eigentlich los war, und alles, was sie bis jetzt sahen, war das totale Chaos.
    «Werner, hier Paulson. Ich zähle elf Mann, offenbar Terroristen, die in das Gehölz zwischen uns und dem Haus laufen. Sie scheinen leichte automatische Waffen zu haben.» Er schwenkte das Gewehr herum. «Sechs andere liegen auf dem Rasen. Und jede Menge Sicherheitsleute. Jesus, hoffentlich sind Krankenwagen unterwegs.»
    «Können Sie irgendwelche Männer von uns sehen?»
    «Nein. Ich empfehle, daß Sie von der anderen Seite vorrücken. Können Sie mir einen Mann zur Verstärkung schicken?»
    «Mach' ich. Rücken Sie vorsichtig vor, sobald er da ist. Lassen Sie sich Zeit, Paulson.»
    «Okay.»
    Werner und zwei andere Männer gingen südlich an der Baumlinie entlang. Ihre Nachttarnuniform war ein vom Computer ausgetüfteltes hellgrünes Gesprenkel, und selbst auf der Lichtung waren sie fast unsichtbar.
     
    Eben war etwas passiert. Jack sah einen Feuerstreif und dann nichts mehr. Trotz all dem, was er Robby gesagt hatte, paßte es ihm nicht, einfach davonzulaufen. Aber was konnte er anderes tun? Da vorn war eine unbekannte Zahl von Terroristen. Sie waren nur drei bewaffnete Männer und mußten drei Frauen und ein Kind schützen, und sie hatten das Steilufer im Rücken. Er fluchte und kehrte zu den anderen zurück.
    «Los, Kleiner, zeig mir den Weg nach unten», sagte er und drückte dem Mann die Mündung der Uzi an die Brust.
    «Da.» Der Mann zeigte, und Ryan fluchte wieder.
    All die Zeit, die sie hier gewohnt hatten, waren die Felsen ein Feind gewesen, dem er sich möglichst nicht genähert hatte. Damit sie nicht unter ihm oder seiner Tochter nachgaben. Der Blick vom Haus war großartig, aber die Höhe des Steilufers bedeutete, daß hinter dem Haus eine tausend Meter breite ungesehene Todeszone lag, die die Terroristen benutzt hatten, um sie zu überrumpeln. Und sie hatten Leitern gebraucht, um hinaufzusteigen - natürlich, dafür sind Leitern ja da! Sie waren so markiert, wie es in jedem Militärhandbuch der Welt stand, mit Holzpflöcken, die mit weißen Mullbinden umwickelt waren, damit man sie im Dunkeln schnell fand.
    «Okay, Leute», begann Ryan und sah sich um. «Der Kleine und ich gehen zuerst. Eure Hoheit, dann kommen Sie mit den Frauen. Robby, du bleibst zehn Meter dahinter und deckst den Rückzug.»
    «Ich kann ganz gut mit leichten Waffen umgehen», sagte der Prinz.
    Jack schüttelte nachdrücklich den Kopf. «Nein, wenn sie Sie erwischen, haben sie gewonnen. Wenn etwas schiefgeht, verlasse ich mich darauf, daß Sie sich um meine Frau und meine Tochter kümmern, Sir. Falls etwas passieren sollte, gehen Sie nach Süden. Knapp einen Kilometer weiter unten finden Sie eine Abflußrinne. Gehen Sie darin landeinwärts und bleiben Sie erst stehen, wenn Sie eine asphaltierte Straße finden. Die Rinne ist eine gute Deckung, und es müßte klappen. Robby, wenn sich was nähert, schießt du.»
    «Aber wenn ...»
    «Zum Teufel, kein Aber! Alles, was sich bewegt, ist der Feind.» Jack schaute sich ein letztes Mal um. Gib mir fünf ausgebildete Männer, vielleicht Breckenridge und vier andere, und ich könnte einen wunderbaren Hinterhalt legen ... und wenn Schweine Flügel hätten ... «Los, Kleiner, du steigst als erster runter. Wenn du

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