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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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bestanden.»
    «Schießen Sie noch, Sir?» fragte Breckenridge mit einem leichten Stirnrunzeln. Nur bestanden zu haben, bedeutete in den Augen eines Meisterschützen nicht allzu viel.
    «Normalerweise schieße ich ein paar Enten und Gänse. Aber ich habe diese Saison verpaßt», gab Jack zu.
    «Sonst nichts?»
    «Ich habe im September zwei Tage Tauben geschossen und auch ein paar runtergeholt. Bei Vögeln bin ich ganz gut. Ich benutze eine elfhundert Remington-Automatic, Kaliber zwölf.»
    Breckenridge nickte. «Ganz gut für den Anfang. Das ist die richtige Waffe für zu Hause. Auf kurze Entfernungen gibt es nichts Besseres als eine Flinte - eine Art Flammenwerfer, nicht?» Der Sergeant grinste. «Sie müssen also noch eine Faustfeuerwaffe haben.»
    Ryan überlegte. Dann würde er einen Waffenschein brauchen. Er könnte ihn vielleicht bei der Staatspolizei beantragen ... oder bei irgendeiner Bundesbehörde. Schon diese Frage beschäftigte ihn.
    «Vielleicht», sagte er schließlich.
    «Okay. Machen wir ein kleines Experiment.» Breckenridge ging in sein Büro und kam eine Minute später mit einer Pappschachtel zurück.
    «Lieutenant, das ist eine Hochleistungszielpistole, eine Zweiundzwanziger auf einem Fünfundvierzigerrahmen.» Der Sergeant reichte sie ihm.
    «Fühlt sich gut an», sagte Ryan. «Aber sie ist etwas leichter als der Colt.»
    «Das hier wird sie schwerer machen.» Breckenridge gab ihm ein volles Magazin. «Es sind fünf Schüsse. Schieben Sie es hinein, entsichern Sie aber bitte erst, wenn ich es Ihnen sage, Sir.» Der Sergeant war es gewohnt, Offizieren Befehle zu erteilen, und verstand sich darauf, es höflich zu tun. «Gehen Sie bitte in Reihe vier. Es ist ein schöner Tag im Park, ja?»
    «Ja. So hat der ganze Scheiß angefangen», bemerkte Ryan verdrossen.
    Der Sergeant ging zu den Lichtschaltern und knipste die meisten Lampen des Schießstands aus.
    «Okay, Lieutenant, halten Sie die Waffe bitte nach vorn gerichtet, aber gesenkt. Entsichern Sie sie und relaxen Sie.»
    Jack zog den Schieber mit der linken Hand zurück und ließ ihn nach vorn schnellen. Er drehte sich nicht um. Er befahl sich, zu entspannen und das Spiel mitzumachen. Er hörte, wie ein Feuerzeug angeknipst wurde. Vielleicht zündete Robby sich wieder eine Zigarre an.
    «Ich hab' ein Bild von Ihrer kleinen Tochter in der Zeitung gesehen, Lieutenant. Sie ist ein niedliches kleines Ding.»
    «Danke, Gunny. Ich habe eine von Ihren auf dem Campus gesehen. Sehr niedlich, aber nicht mehr klein. Wie ich höre, ist sie mit einem Fähnrich verlobt.»
    «Ja, Sir. Das ist mein Baby», sagte Breckenridge mit väterlichem Stolz. «Die jüngste von meinen dreien. Sie heiraten -»
    Ryan bekam einen furchtbaren Schreck, als unmittelbar zu seinen Füßen Knallfrösche explodierten. Er wollte sich umdrehen, aber Breckenridge schrie ihn an: «Da, da ist Ihr Ziel!»
    Fünfzehn Meter vor ihm flammte ein Licht auf und beleuchtete eine Zielsilhouette. Ein Teil von Ryans Verstand wußte, daß dies ein Test war - aber der andere kümmerte sich nicht darum. Die 22er sauste hoch und schien sich von selbst auf das Papierziel zu richten. Er feuerte alle fünf Schuß in weniger als drei Sekunden ab. Die Detonationen hallten noch, als er die Automatic mit bebenden Händen auf den Tisch zurück legte.
    «Verdammt, Sergeant!» Ryan schrie beinahe.
    «In meiner Freizeit arbeite ich unter anderem als Ausbilder für die Stadtpolizei von Annapolis. Und es ist ungeheuer schwer, den Streß von Kampfsituationen zu simulieren. Das hier ist der Trick, den ich entwickelt habe. So, sehen wir uns mal das Ziel an.» Breckenridge drückte einen Knopf, und ein versteckter Elektromotor zog das Papierziel zu ihnen.
    «Mist», sagte Ryan nach einem kurzen Blick darauf.
    «Nicht übel», meinte Breckenridge. «Sie haben viermal getroffen. Zweimal ins Weiße, zweimal ins Schwarze, beide in die Brust. Ihr Ziel liegt am Boden, Lieutenant, und ist verdammt schwer verwundet.»
    «Zwei Schüsse von fünf - es müssen die beiden letzten gewesen sein. Ich hab' mir bei ihnen etwas mehr Zeit gelassen.»
    «Das habe ich gemerkt.» Breckenridge nickte. «Der erste Schuß ging daneben - die Kugel flog oben links am Papier vorbei. Die nächsten beiden trafen hier ins Weiße. Die letzten beiden waren astrein. Nicht schlecht, Lieutenant.»
    «In London war ich eine Klasse besser.» Ryan war nicht überzeugt ... Die beiden Löcher außerhalb der schwarzen Zielsilhouette ärgerten ihn, und eine

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