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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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LeJeune-Flügel zu erreichen. Sie passierten eine Schar von Fähnrichen in Jogginganzügen und betraten das Erdgeschoß, wo Robby ihn in das Basement hinunter führte. Jack war noch nie hier gewesen. Sie betraten einen schwach beleuchteten Korridor, der unvermittelt mit einer kahlen Wand endete. Ryan glaubte das dumpfe Knallen einer kleinkalibrigen Pistole zu hören, und diese Vermutung wurde bestätigt, als Jackson die massive Stahltür zum neuen Pistolenschießstand der Akademie öffnete. In der mittleren Reihe stand eine einsame Gestalt mit einer 22er Automatic in der ausgestreckten rechten Hand.
    Sergeant Noah Breckenridge war das Bild eines Unteroffiziers der Marineinfanterie. Knapp einsneunzig groß, ohne ein Gramm Fett an seinem sehnigen Körper. Er trug ein kurzärmeliges Khakihemd. Ryan hatte ihn schon einmal gesehen, aber nicht kennengelernt. Er hatte natürlich oft von Breckenridge gehört. In seinen achtundzwanzig Jahren als Marine war er überall gewesen, wo ein Marine hingeschickt werden kann, hatte er alles getan, was ein Marine tun kann. Seine Dekorationen nahmen fünf Streifen auf seiner Brust ein und begannen mit dem Marinekreuz, das er für herausragende Leistungen als Scharfschütze in Vietnam, beim Aufklärungsregiment der Ersten Armee, bekommen hatte. Unter den kleinen Bändern waren seine Auszeichnungen für Treffsicherheit angebracht, die ihn allesamt als Meisterschützen auswiesen. Breckenridge nahm jedes Jahr an den nationalen Meisterschaften in Camp Perry, Ohio, teil, und in den letzten fünf Jahren hatte er für seine Leistungen mit dem .45 Colt-Automatic zweimal den President's Cup gewonnen. Seine Stiefel waren so hochglanzpoliert, daß man Mühe hatte, die Farbe unter all dem Glanz als Schwarz zu identifizieren. Sein Messing blitzte, und sein Haar war so kurz geschnitten, daß eventuell vorhandene graue Stellen nicht zu sehen gewesen wären. Er hatte als gewöhnlicher Schütze begonnen und dann in Botschaften und auf See gedient. Er hatte Scharfschützen unterrichtet, er hatte in Parris Island Rekruten gedrillt und in Quantico sogar Offiziere ausgebildet.
    «Wie geht's, Gunny?» fragte Robby.
    «Guten Tag, Commander», sagte Breckenridge schleppend. «Und wie geht es Ihnen, Sir?»
    «Kann nicht klagen. Ich möchte, daß mein Freund hier Sie kennenlernt. Jack Ryan.»
    Sie gaben sich die Hand. Im Gegensatz zu Skip Tyler war Breckenridge jemand, der sich seiner Kraft bewußt war und damit haushielt.
    «Guten Tag. Ich hab' in der Zeitung von Ihnen gelesen.» Breckenridge musterte Ryan wie einen neuen Stiefel. «Ich kenne den Kameraden, der Sie in Quantico in die Mangel genommen hat.»
    Ryan lachte. «Und wie geht es King Kong Zwo?»
    «Willie hat den Abschied genommen. Er leitet jetzt ein Sportgeschäft in Roanoke. Er erinnert sich an Sie. Er sagt, Sie sind kein solcher Schlappschwanz gewesen wie die anderen Collegetypen, die er gehabt hat, und ich kann mir vorstellen, daß Sie das meiste von dem behalten haben, was er Ihnen beigebracht hat. Wenn die Zeitungen die Wahrheit schreiben, waren Sie Spitze, Lieutenant.»
    «Ich weiß nicht, Sergeant ...»
    «Gunny», verbesserte Breckenridge. «Alle nennen mich Gunny.»
    «Als es vorbei war, habe ich geklappert wie eine Babyrassel», sagte Ryan.
    Breckenridge lächelte breit. «Na ja, Sir, das tun wir alle. Hauptsache ist, man hat den Job erledigt. Was danach kommt, spielt keine Rolle mehr. Was kann ich für Sie tun, Gentlemen? Ein paar Runden mit einem Kleinkaliber gefällig?»
    Jackson berichtete, was der FBI-Agent gesagt hatte. Der Sergeant blickte ernst, und seine Kiefermuskeln traten hervor. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf.
    «Es macht Ihnen zu schaffen, nicht wahr? Das kann ich Ihnen nicht verdenken, Lieutenant. Terroristen!» zischte er. «Ein Terrorist ist ein Strolch mit einer MP. Das ist alles, nichts als ein gutbewaffneter Strolch. Es gehört nicht viel dazu, jemanden in den Rücken zu schießen oder die Leute in einem Flughafenraum niederzumähen. So. Sie fragen sich natürlich, wie Sie sich ein bißchen schützen können, Lieutenant? Nicht nur unterwegs, sondern auch zu Hause.»
    «Ich weiß nicht ... Aber ich denke, Sie sind der Mann, der mir einen Rat geben könnte.» Ryan hatte noch nicht darüber nachgedacht, aber Robby hatte es offensichtlich getan.
    «Wie haben Sie damals in Quantico geschossen?»
    «Ich habe mit dem 45er-Automatic und mit dem M-16 bestanden. Ich war nicht unter den ersten zehn, aber ich habe

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