Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
Vom Netzwerk:
Seelenfreund verbunden. So hat es John O’Donohue in seinem Buch Echo der Seele beschrieben.
    Ich hatte Jeff und Cathy zu lange vernachlässigt. Sagte mir:
    »Weil, jetzt haben sie ein Baby, lass sie erst mal zufrieden.«
    Halb glaubte ich manchmal diesen Scheiß. Der alte Spruch:
    »Wenn du unbedingt eine Rolle spielen willst, spiel deine eigene.«
    Oha.
    Trug ein Sweatshirt mit der Aufschrift
    667
    ( NACHBAR DER BESTIE )
    und die ausgeblichenen 501er.
    Dann fiel mir die AIB wieder ein. Las die Kontonummer und lernte sie auswendig. Mrs Bailey las den Irish Independent, sagte:
    »Wissen Sie, wer tot ist?«
    Irischer kann’s nicht mehr werden.
    Ich sagte:
    »Ich weiß bereits, wer tot ist, das können Sie mir glauben.«
    Sie sah mich frontal an, sagte:
    »Sehr locker, dieses Kleidungsstück.«
    »Bin ja auch ein sehr lockerer Typ.«
    Sie lächelte höflich und sagte dazu:
    »So hätte ich Sie nicht beschrieben.«
    Ging zuerst zur Bank. Ein Nicht-Landsmann hockte draußen auf einer Matte, bat:
    »Euro, bitte.«
    »In einer Minute, in Ordnung?«
    »Eine Minute, ich zähle mit.«
    Die Versuchung, ihm den Schädel zu spalten, wuchs mit der Erwiderung:
    »Ich zähle auf Sie.«
    Schlagzeile in der Lokalpresse?
    EX - POLIZIST ATTACKIERT ASYLANTEN
    Ganz bestimmt.
    In die Bank und der Schaltermaus meine Kontonummer präsentiert. Sie hatte ein Geldgesicht, hart, hart, hart.
    Ein Namensschildchen behauptete:
    »Siobhan«.
    Sie tippte die Zahlen ein, sagte:
    »Dieses Konto wurde auf den Namen Jack Taylor eröffnet.«
    Ich schenkte ihr das Asylantenlächeln, sagte:
    »Er ich sein.«
    Keinerlei Pfadfinderpunkte. Sie frostete mich an:
    »Ich werde irgendein Ausweispapier sehen müssen.«
    Damit hatte ich gerechnet und knallte ihr Folgendes hin: Pass, Führerschein, Leihbüchereiausweis.
    Sie untersuchte alles wie ein Steuerprüfer, schnappte:
    »Der Führerschein ist abgelaufen.«
    »Ein Sinnbild meines Lebens.«
    Sie blickte auf, fand das, was sie sah, offenbar nicht richtig schön. Ich sagte:
    »Siobhan, machen Sie ein fröhliches Gesicht, dies ist doch kein Tribunal.«
    »Es geht um eine beträchtliche Summe.«
    »Ohne Scheiß jetzt?«
    Ist mir so herausgerutscht, wer will mich dafür tadeln? Sie stand auf, sagte:
    »Ich werde mit einem Geschäftsführer sprechen müssen.«
    »Das überrascht mich jetzt aber.«
    Irgendwann erscheint ein Anzug, sagt:
    »Mr Taylor, willkommen bei der AIB .«
    Ich frage mich, wie viel ist beträchtlich?
    Und fragte das auch ihn.
    Er sieht sich um, sagt:
    »Ich kann Ihnen einen Ausdruck des Kontostands geben.«
    »Na, dann her damit.«
    Als ich ihn kriege, sehe ich ihn mir nicht an, stopfe ihn mir in die Tasche, sage:
    »Sagen Sie Siobhan, dass ich sie liebe.«
    Draußen nahm die Polizei gerade den Asylanten fest. Ich dagegen folgte der Aufforderung, wie es im Gedicht heißt:
    »Reite weiter, Reiter!«

»Sei egoistisch, dumm und bei guter Gesundheit.
Wenn aber die Dummheit fehlt, ist alles vergebens.«
    Flauberts Rat, wie man unbeschadet
durchs Leben kommt

Z u Garavan’s, rief nach einer pint und setzte mich in den snug, die behagliche Einzelsäuferkoje.
    Behaglich ist sie.
    Die pint kam, ich nahm einen tüchtigen Zug, kramte den Konto-Ausdruck hervor, rief:
    »Brandy, groß.«
    Und boxte in die Luft. Es waren keine unerschöpflichen Ruhestandsbezüge, aber ich würde einige Zeit nicht zu knausern brauchen. Schon gar nicht, wenn ich etwas Vorsicht walten ließ. Als der Brandy kam, fragte der Typ:
    »Kleine Feier?«
    »Ja. Was hätten Sie gern?«
    »Zehn Jahre Rosenkranz.«
    In dieser Kneipe kann man sie nicht beeindrucken. Ich wollte den ganzen Tag da sitzen, aber mein Gewissen jaulte:
    »He du, was ist mit Jeff und Cathy?«
    Also ging ich zu Nestor’s. Der Wachposten war auf seinem Platz, sein halbes Bier stand vor ihm. Jeff wusch Gläser. Der Wachposten sagte:
    »Haben Sie hier früher nicht mal getrunken?«
    Jeff lächelte.
    Ich stieg auf einen Hocker, sagte:
    »Tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe.«
    »Gut, dich zu sehen, Jack.«
    »Wie geht’s Cathy?«
    »Gut.«
    »Und dem Baby?«
    Der Brandy war schuld, ich kam nicht darauf, wie das Baby hieß. Beschämt wühlte ich nach meinen Lullen, kurbelte eine an, als Jeff sagte:
    »Sie gedeiht.«
    Und das Gespräch erstarb. Stotterte nicht und wurde dann langsam abgewürgt oder mäandrierte sich von Klischee zu Klischee und kollabierte. Ich sagte, nachdem horrend viel Zeit vergangen war:
    »Eine pint, Jeff.«
    »Unterwegs.«
    Kriegte

Weitere Kostenlose Bücher