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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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gefällig?«
    Jetzt sah er hin, sagte:
    »Taylo r … Ja, ich erinnere mich an Sie.«
    »Also wollen Sie das Geld oder nicht?«
    »Was soll ich machen?«
    »Mir sagen, wo Bill Cassell ist.«
    Ich zeigte ihm den Packen Geld. Er trank sein Glas aus, rülpste, massierte sich dann seinen Bierwanst, sagte:
    »Klar, kann ich Ihnen sagen.«
    »Dann los.«
    »Bill ist im Hospiz. Der Krebs ist im letzten Stadium. Der olle Bill wird nicht zurückkommen.«
    Ich gab ihm das Geld, sagte:
    »Richtig traurig klingen Sie nicht.«
    »Seinetwegen? Soll sich bloß verpissen, der Arsch. Seinem starken Mann, dem hat einer ins Knie geschossen.«
    »Wer?«
    »Irgendein Arsch, der nicht zielen konnte.«
    »Nicht zielen konnte?«
    »Ja, sonst hätte er ihm den Kopf runtergeschossen.«
    Er stand auf, sagte:
    »Ich muss wieder zur Arbeit, ein paar Schädel spalten.«
    Ich ging früh am Morgen zum Hospiz. Hatte zuerst angerufen, um mir bestätigen zu lassen, dass er da war, und mir die Besuchszeiten sagen zu lassen. Man hätte ein finsteres, deprimierendes Gemäuer erwartet.
    War es aber nicht.
    Voller Licht, heller Farben und nettem, fröhlichem Personal. Als ich im Empfang nach Bill fragte, lächelte die Frau, sagte:
    »Ah, Besuch?«
    »Ja.«
    »Folgen Sie mir.«
    Ich hatte Blumen, verschiedene Schokolade, Obst und Lucozade dabei: alles Zutaten bösen Karmas. Wir hielten vor einer hellblauen Tür, und sie klopfte. Wir hörten:
    »Herein.«
    Sie sagte:
    »Ich lasse Sie allein; dann können Sie ihn überraschen.«
    »Das habe ich auch vor.«
    Ich machte die Tür auf. Zuerst konnte ich ihn nicht sehen, dann wurde mir klar, dass er bereits erheblich geschrumpft war. Sein auf das Kissen gestützter Kopf war fast transparent. Die Augen hatten ihre Wildheit behalten.
    Oscar Wilde hat gesagt:
    »Gib einem Mann eine Maske, und er wird dir die Wahrheit sagen.«
    Ich hoffte, dass ein Krankenhausbett den gleichen Effekt haben würde. Ich durchquerte das Zimmer, schob mit dem Fuß den Papierkorb zurecht, ließ die guten Sachen hineinpoltern, sagte:
    »Was, du glaubst, ich hätte dir was mitgebracht?«
    Ging direkt zu ihm, zog ihn mit der linken Hand am Pyjama hoch. Er wog nichts. Mit der rechten Faust schlug ich ihm zweimal seitlich gegen den Kopf.
    Harte, solide Schläge.
    Die Wildheit glitt ihm aus den Augen und wurde von Schock ersetzt. Ich bezweifle, dass ihn jemals jemand in seiner Zeit als Erwachsener berührt hatte. Ich ließ los, und er fiel zurück. Ich zog mir einen Stuhl heran, holte meine Lullen raus, sagte:
    »Rauchen darf man hier wohl nicht?«
    Zündete an.
    Allmählich konnte er wieder kucken, und ich sagte:
    »Sag mir was über Rita Monroe.«
    Sein Atem kam in mühsam gekeuchten Schüben, als er anfing:
    »Sie war ein Biest aus der Hölle. Quälte mit Genuss die Magdalenen-Mädels. Ließ meine Mutter in nasse Laken gewickelt im Freien stehen. Hat ihnen die Haare abrasiert, plus tägliche Prügel und Essensentzug. Ihr Lieblingstrick war, meine Mutter in kochend heißes Wasser zu stellen, um das Böse herauszubrühen!«
    »Wer hat ihre Neffen umgebracht?«
    Er lächelte knapp.
    »Woher soll ich so was wissen? Aber wenn man jemanden richtig quälen will, richtig leiden lassen, nimmt man ihm das, was er am meisten liebt. Sie hatte keine Familie, aber ich habe gehört, dass sie diese Jungs vergötterte. Ich hatte gehofft, ihr in die Augen zu sehen, sie zu fragen, wie es sich anfühlt.«
    Er wedelte mit der Hand, um auf seine Lage zu verweisen, sagte:
    »Wie du siehst, bin ich verhindert.«
    »Du hast mein Zimmer auf den Kopf gestellt?«
    »Ic h … ? Aber du wohnst, habe ich gehört, immer noch im Bailey’s.«
    »Und die Einbrüche in ihrem Haus?«
    »Ich weiß, wie gesagt, nicht, woher ich das wissen sollte. Die Vorstellung gefällt mir aber, wie sie schon mal für die Hauptattraktion kirre gemacht wird.«
    Ich schubste den Stuhl zurück. Er zuckte nicht, sagte:
    »Was? Du willst mich totschlagen. Da würdest du mir einen Gefallen tun. Noch eine Woche, dann bin ich sowieso tot. Du fragst dich, warum ich dich eingestellt habe? Weißt du, ich brauchte einen Zeugen. Ich hätte diese Fotze jederzeit finden können. Du siehst, wie leicht es war, die Neffen aufzustöbern, aber du musstest davon überzeugt werden, dass es eine echte Suche ist, was für ein Zeuge wärst du sonst gewesen? Ich wollte, dass sie sich sicher fühlt, glaubt, die Vergangenheit wäre erledigt. Aber sobald meine Zeit abzulaufen begann, musste ich ein bisschen Dampf machen.

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