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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Ich habe mit dir rumgeblödelt. Dein Zimmer wurde als kleines Extra verwüstet, weil ich weiß, wie viel dir diese Kackbücher bedeuten. Warst du da sauer, hat dich das auf Touren gebracht? Ich habe dich immer gehasst, wie du als Polizist rumstolziert bist, als wärst du was Besonderes. Jetzt hängst du mit drin, wie viel Stolzieren hast du jetzt noch drauf?«
    Ich sah ihn an, sagte:
    »Du hast mich aber angeheuert, weil du wusstest, dass ich sie finde?«
    »’türlich. Dadurch bist du zum Komplizen geworden.«
    »Dann, lieber Bill, wirst du nicht überrascht sein, wenn du erfährst, dass ich noch jemanden gefunden habe.«
    Er versuchte, sich aufzusetzen, war ganz Ohr. Ich sagte:
    »Ich habe über deine Schulzeit nachgedacht, was ich so über dich wusste, dann ist es mir eingefallen: du hattest eine Schwester.«
    Spucke bildete sich in seinen Mundwinkeln, er krächzte:
    »Da hältst du sie raus. Sie hat nichts damit zu tun.«
    Ich hatte seine volle Aufmerksamkeit, sagte:
    »Maggie. Ruhiges Mädel, hat nie geheiratet un d … «
    Ich machte eine Pause, als wollte ich die Information im Geiste zurechtrücken, dann:
    »Wohnt ganz allein in der Salthill Avenue 14. Keine erkennbaren Einkünfte. Du kümmerst dich um sie, stimmt’s?«
    »Ja und?«
    »Ja, und deshalb möchte ich, dass du die nächste Woche hierüber nachdenkst.«
    »Du bleibst ihr vom Leibe, hörst du.«
    »Stell dir vor, Bill, so ein zierliches Persönchen, wie so was wohl auf eine regelrechte Kampagne von Belästigungen und Einschüchterungen reagiert. Ich brauche dir nicht zu sagen, wie leicht es ist, einer alleinstehenden Frau einen Schrecken einzujagen.«
    Wut zerrte an seinem ausgemergelten Leib. Er fragte:
    »Was willst du?«
    »Mensch, Bill, gar nichts will ich. Ich glaube nur nicht, dass Maggie sehr gut zurechtkommen wird, wenn du einmal nicht mehr bist.«
    »Ich werd dir sagen, wer der Totschießer ist.«
    »Okay.«
    Er schloss die Augen. Der Kampf darum, nicht nachzugeben, spannte seine Stirn, dann:
    »Michael Neville. Er wohnt in einer der Wohnungen neben Spanish Arch. Im obersten Stock. Etwas stimmt nicht mit ihm, nicht nur dass er ohne Ende Juicy Fruit kaut. Es gibt ihn nicht wirklich; es ist, als imitierte er einen Menschen, aber ohne sich sehr anzustrengen.«
    Ich wollte gehen, und er fragte:
    »War’s das?«
    »Ja.«
    »Du lässt sie zufriede n … Maggi e … Sie ist nicht wie wi r … Si e … «
    »Also, Bill, ich werde darüber nachdenken.«
    Ich öffnete die Tür, und er rief:
    »Heiland, Jack, komm zurück. Gib mir irgendeine Garantie.«
    Ich schloss die Tür, ging den Korridor entlang. Traf die Empfangsfrau, die fragte:
    »Schöner Besuch gewesen?«
    »Schöner Besuch gewesen.«
    »Da wird er eher innere Ruhe finden.«
    »Würde ich auch sagen.«
    »Nett von Ihnen, dass Sie gekommen sind.«
    »Wir kennen uns schon ganz lange.«
    Das verdaute sie, suchte nach einem passenden Klischee, sagte:
    »Alte Freunde sind die besten.«
    »Besser hätte ich es auch nicht sagen können.«
    Als ich zur Hauptstraße kam, näherte sich ein Bus. Er hätte mich direkt in die Stadtmitte gebracht. Ich beschloss zu gehen. Kam an einer Telefonzelle vorbei und dachte:
    »Zwei Minuten, ich könnte bei der Polizei anrufen, sagen, was ich weiß, und Michael Neville wäre in null Komma nix geschnappt. Plus, ich würde bei Clancy punkten.«
    Ging weiter.
    Oder ich konnte die ban garda anrufen, sollte sie den Ruhm genießen.
    Nein, dies war etwas, was ich alleine machen musste. Als ich in Bohermore angekommen war, überquerte ich die Straße. Stand vor den Toren des Friedhofs. Ich wollte eintreten, Brendans Grab besuchen, ihm ein bisschen Ehrerbietung erweisen. Meine Füße wollten nicht von der Stelle.
    Holte eine Zigarette heraus und quengelte:
    »Na los, ist doch kein großer Akt. Geh rein, finde das Grab, sag Hallo, und schon bist du wieder weg.«
    Schaffte es nicht.
    Teilweise, weil ich wusste, wie er auf die Behandlung reagiert hätte, die ich Bill hatte angedeihen lassen. Konnte ihn hören:
    »Du hast was gemacht? Bist in das Zimmer eines sterbenden Mannes gegangen, hast ihn im Bett geschlagen?«
    So unverblümt klang es wirklich grob. Ich hätte ihn zu beschwichtigen versucht:
    »Er war ein Stück Scheiße, Müll. Er hat zwei unschuldige junge Männer ermorden, eine gebrechliche alte Frau terrorisieren lassen.«
    Er hätte den Kopf geschüttelt.
    »Gott vergebe dir, denn sonst wird es niemand tun.«
    Und wenn ich verzweifelt genug war, würde ich es so

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