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Jack Taylor fliegt raus

Jack Taylor fliegt raus

Titel: Jack Taylor fliegt raus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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wissen sie das?«
    Im dritten Stock ein Arzt und zwei Polizisten. Der Arzt fragte:
    »Gehören Sie zur Familie?«
    »Weiß ich nicht.«
    Die Polizisten wechselten einen Blick. Ich fragte:
    »Kann ich ihn sehen?«
    Der Arzt sah Ann an und sagte:
    »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.«
    »Kenne ich Sie?«
    Er schüttelte den Kopf und ich fuhr fort:
    »Das habe ich auch gedacht, also woher zum Teufel wollen Sie das wissen?«
    Einer der Polizisten sagte:
    »Hey.«
    Der Arzt sagte:
    »Kommen Sie mit.«
    Er führte mich den Korridor entlang, blieb vor einer Tür stehen und sagte:
    »Machen Sie sich auf das Schlimmste gefasst. Wir sind noch nicht dazu gekommen, ihn richtig sauber zu machen.«
    Ich antwortete nicht.
    Vorhänge waren um ein Bett zugezogen. Der Arzt sah mich ein letztes Mal an, zog dann den Vorhang zurück und sagte:
    »Ich lasse Sie allein.«
    Sean lag auf dem Rücken, schwere Blutergüsse auf der Stirn. Tiefe Wunden liefen ihm über das Gesicht. Seine Hose war zerfetzt und ein knochiges Knie stak hervor. Er trug einen Marinepullover, den ich ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. Der Pullover war dreckig.
    Ich beugte mich über ihn und zu meinem Schrecken fielen ihm meine Tränen auf die Stirn. Ich versuchte, sie wegzuwischen. Dann küsste ich ihm auf die Braue und sagte:
    »Ich trinke nicht, ist das nicht toll?«

Ihr lebt euer Leben
    aus kalten Hallos,
    und ich,
    der ich ärmer bin,
    lebe für nichts, nichts
    und wieder nichts.

A nn überredete mich, mir die Hand nachsehen zu lassen. Ichbekam einen frischen Gips und eine Standpauke. Die Schwester schnappte:
    »Brechen Sie sich nicht immer die Finger.«
    Womit sie es genau auf den Punkt brachte. Ann wollte mit mir nach Hause kommen, aber ich überzeugte sie davon, dass ich ein bisschen Zeit alleine verbringen musste. Ich sagte:
    »Ich werde nicht trinken.«
    »Oh Jack.«
    »Das schulde ich Sean.«
    »Das schuldest du dir selbst.«
    Sag was dagegen. Ich sagte nichts.
    Ich hatte ein paar Schmerzpillen abgestaubt. Strikte Anweisung, nur zwei pro Tag zu nehmen. Als ich nach Hause kam, schmiss ich drei davon ein. In Nullkomma fing ich an zu schweben. Ein Gefühl wohliger Distanz. Ich stieg mit einem funktionierenden Lächeln ins Bett. Es gefiel mir.
    Ein Zupfen an der Schulter zerrte mich widerwillig ins Wache. Sutton stand über meinem Bett und sagte:
    »Mann, warst du weg.«
    »Sutton, was zu m … Wie zum Teufel bist du reingekommen?«
    SogarimDunkelnkonnteichdasLächelnentziffern.Ersagte:
    »Du kennst mich, Jack. Ich komm überall rein. Hier, ich habe uns Kaffee gemacht.«
    Ich setzte mich auf und er drückte mir einen Becher in die Hand.
    Hob ihn an die Lippen und roch den Brandy. Ich rief:
    »Was ist das denn verdammtnochmal? Der ist ja mit Schuss!«
    »Nur um über den Schock wegzuhelfen. Das mit Sean tut mir echt leid.«
    Ich schob den Kaffee beiseite, stieg aus dem Bett und zog Jeans an. Sutton sagte:
    »Ich warte nebenan.«
    Im Badezimmer der prüfende Blick in den Spiegel. Meine Pupillen waren stecknadelkopfgroß. Schauderte, als ich dachte: »Wenn ich da Brandy draufgekippt hätte!«
    Steckte den Kopf unter den kalten Hahn und ließ das Wasser sprudeln. Es half, fühlte mich etwas weniger groggy. Ging zu Sutton hinaus, fragte:
    »Wann hast du’s gehört?«
    »Ist noch nicht lange her. Ich hab was zum Wohnen gefunden und war mit Einziehen beschäftigt. Tut mir leid, Jack, sonst wäre ich früher gekommen.«
    »Wo ist deine Wohnung?«
    »Du kennst die Hügel oberhalb der Sky Road?«
    »Vage.«
    »Ein Amerikaner hatte da ein Riesenlagerhaus von einem Dings. Aber das Wetter hat ihm zugesetzt. Ich habe es für ein Jahr gemietet. Möchtest du mitwohnen?«
    »Was? Nei n … Ich mein e … , nein, dank e … Ich bin Stadtkind.« Ich bemerkte eine irdene Flasche auf meinem Wandschrank, fragte:
    »Was ist das?«
    »Ach, die gehört mir. Das ist Genever, holländischer Gin. Ich nehme ihn mit, wenn ich gehe. Ich wollte nur sehen, dass mit dir alles in Ordnung ist. Ich weiß doch, was Sean dir bedeutet hat.«
    »Immer noch bedeutet!«
    »Meinetwegen.«
    Wir sprachen ein bisschen über Sean. Sutton sagte:
    »Den alten Kauz hast du richtig gern ge… Den alten Kauz hast du richtig gern.«
    Dann stand er auf und sagte:
    »Ich muss dann mal los. Wenn es irgendwas gibt, was ich für dich tun kann, mach ich’ s … , klar? Ich bin für dich da, Kumpel.«
    Ich nickte.
    Ein paar Minuten später konnte ich hören, wie er abfuhr. Ich blieb die nächste halbe

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