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Jack Taylor fliegt raus

Jack Taylor fliegt raus

Titel: Jack Taylor fliegt raus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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gekränkt.«
    Ein Polizist kam, blieb stehen und bellte:
    »Los, weitergehen, dies ist öffentliches Gelände.«
    Padraig war aufgesprungen, bevor ich antworten konnte, und sagte:
    »Ja, Herr Wachtmeister, wir sind schon unterwegs.«
    Wir gingen weiter und ich sagte:
    »Aufgeblasener Blödmann.«
    Padraig lächelte ein bisschen und sagte:
    »Ein Anflug von Kampfeslust.«
    »Ich kenne diese Typen. Ich war selbst mal einer.«
    »Ein Blödmann?«
    Ich lachte widerwillig.
    »Ja, wahrscheinlich. Aber ich war mal Polizist.«
    Er war überrascht, blieb stehen, nahm Maß und sagte:
    »Das hätte ich nicht vermutet.«
    »Ist schon lange her.«
    »Man spürt jedoch ein gewisses Sehnen. Vielleicht möchten Sie sich erneut bewerben.«
    »Ich glaube nicht. Heutzutage schätzen sie es, wenn die Kandidaten einen Abschluss haben.«
    »Aber einen Abschluss worin.«
    Wir waren mitten auf dem Platz angekommen. Eine Trink-Akademie bei den Toiletten rief nach Padraig. Ich sagte:
    »Bevor Sie gehen, kann ich Sie etwas fragen?«
    »Ich möchte Sie sogar darum bitten. Ich kann keine wahrheitshaltige Antwort versprechen, aber ich werde versuchen, das durch Überzeugung wettzumachen.«
    »Glauben Sie an Karma?«
    Er legte einen Finger an die Lippen, antwortete ewig lange nicht, dann:
    »Zu jeder Aktion gibt es eine gleichgeartete entgegengesetzte Reaktio n … Ja, ich glaube daran.«
    »Dann bin ich im Arsch.«

 
     
     
    »Die Herausforderung an jeden Menschen ist die Schöpfung.
    Wirst du in Ehrfurcht schaffen oder nebenbei?«
    Gary Zukav, Die Spur zur Seele

I ch hatte es mit lediglich einem Sechserpack nach Hause geschafft. Im Wein- und Spirituosenladen wollte ich mir Scotch einpacken lassen, aber wenn man mich ließ, blieb es nicht dabei. Padraigs Trank hatte vorgehalten und ich war ins Bett gegangen, ohne weiteren Schaden zu nehmen.
    Schlief bis zum Morgengrauen. Als ich zu mir kam, war ich nicht im ersten Kreis der Hölle. Es gelang mir, auf das Heilmittel zu verzichten und etwas Kaffee runterzukriegen. Ich war zittrig wie sonst was, aber das war nun nichts Neues. Stellte den Sechser in den Frigo und hoffte, bei der Ration zu bleiben. Duschte, bis mir die Haut klebte, und stutzte mir sogar den voll erblühten Bart. Sah prüfend in den Spiegel und machte:
    »Puha.«
    Das Abbild zeigte ein zerfetztes Gesicht.
    Rief Ann an. Brauchte es nur einmal klingeln zu lassen.
    »Ja.«
    »Ann, ich bin’s, Jack.«
    »Ja?«
    Eis.
    »Ann, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Lass es.«
    »Was?«
    »Ich kann das nicht mehr. Ich werde dir einen Scheck für deine Dienste schicken, ich werde sie nicht mehr brauchen.«
    »An n … , bitte.«
    »Dein Freund liegt auf dem Friedhof in Rahoon. Nicht weit von Sarah. Falls du je nüchtern genug bist, es bis dorthin zu schaffen. Ich persönlich bezweifle sogar das.«
    »Könnte ich nicht einfac h … «
    »Ich will es nicht hören. Bitte, ruf mich nicht mehr an.«
    Sie legte auf. Ich kämpfte mich in meinen Anzug und ging weg. Beim Dom hörte ich, wie mein Name gerufen wurde. Ein Mann kam angerannt und sagte:
    »Ich hab ihn.«
    »Was?«
    »Den Job bei der Post. Ich habe Sie doch als Referenz angegeben.«
    »Ich dachte, Sie wollten den Job gar nicht.«
    »Stimmt, aber es ist schön, gebraucht zu werden.«
    »Na, da bin ich ja froh. Wann fangen Sie an?«
    »Womit?«
    »Dem Job?«
    Er sah mich an, als wäre ich bescheuert, und sagte:
    »Ich werde ihn nicht annehmen.«
    »Oh.«
    »Auf jeden Fall habe ich ein Pferd für Sie.«
    In diesem Stadium erwartete ich halbwegs, dass er einen Hengst aus der Kirche traben ließ. Er sagte:
    »Das 15:30 Uhr in Ayr. Rocket Man. Der Bringer. Setzen Sie alles, was Sie haben.«
    »Wie viel ist in dem Fall alles?«
    »Im klassischen Sinne alles.«
    »Oka y … Danke.«
    »Ich habe zu danken. Ich wollte schon immer Briefträger werden.«

G ing auf einen Kaffee in den Java-Laden. Die Kellnerin konnte nicht Englisch, aber berückend lächeln. Guter Tausch. Ich sagte:
    »Doppelten Espresso.«
    Zeigte es ihr auf der Speisekarte.
    Augenblick der finanziellen Wahrheit. Holte mein Portemonnaie heraus und stieß den ersten Seufzer der Erleichterung aus. Es war nicht federleicht. Spähte hinein. Schein e … Scheine waren sichtbar. Zählte erst langsam, dann immer langsamer, im Takt eines Totenmarschs. Zweihundert. Bevor ich frohlocken konnte, fiel ein Schatten auf mich.
    Ein großer Mann, vertraut, aber nicht sofort erkennbar. Er sagte:
    »Kann ich mal mit Ihnen sprechen?«
    Ich legte

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