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Jack Taylor fliegt raus

Jack Taylor fliegt raus

Titel: Jack Taylor fliegt raus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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die linke Hand auf den Tisch und sagte:
    »Wollen Sie sie noch mal brechen.«
    Es war der Typ von der Security-Firma, der Polizist, der mir die erste Tracht Prügel verpasst hatte. Er zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und sagte:
    »Ich möchte etwas erklären.«
    Die Kellnerin brachte den Kaffee, sah ihn an, aber er winkte ab. Ich sagte:
    »Das muss ich hören.« Er fing an.
    »Sie wissen, dass ich Polizist bin. Die Sicherheitsfirma zahlt gut, viele Kollegen machen das. Als Mr Ford sagte, dass Sie Schwierigkeiten machen, habe ich ausgeholfen. Mir war nicht klar gewesen, was für eine Art Mensch er war. Er ist tot, haben Sie das gewusst?«
    »Ich hab’s gehört.«
    »Ja, na ja, hat sich herausgestellt, dass er pervers war. Ich schwör’s Ihnen, so was kann ich überhaupt nicht ab. Nachde m … Nachdem wir Sie bearbeitet hatte n … , habe ich herausgefunden, dass Sie früher auch mal bei der Truppe waren. Wenn ich das gewusst hätt e … Ich schwöre, ich hätte das nie getan.«
    »Was wollen Sie, Vergebung?«
    Er senkte den Kopf.
    »Ich wurde im Geiste wiedergeboren.«
    »Wie nett.«
    »Nein, es ist wahr. Ich habe bei der Polizei und bei der Sicherheitsfirma gekündigt. Ich werde jetzt Gottes Werke tun.«
    Ich nippte am Espresso. Bitter wie nicht erhörte Gebete. Er sagte:
    »Es heißt, Sie sind immer noch an dem Fall dran, dem Selbstmord des jungen Mädchens.«
    »Ja.«
    »Ich möchte helfen. Um etwas wiedergutzumachen.«
    Er zog einen Zettel raus, sagte:
    »Hier ist meine Telefonnummer. Ich habe immer noch Kontakte, und wenn Sie irgendwas brauche n … «
    »… dann habe ich Gott auf meiner Seite, ist es das?«
    Er stand auf und sagte:
    »Icherwartenicht,dassSiedasverstehen,aberErliebtuns.«
    »Das ist tröstlich.«
    Er streckte die Hand aus und sagte:
    »Nehmen Sie’s mir nicht übel.«
    Ich ignorierte seine Hand, sagte:
    »Dann machen Sie mal schön so weiter.«
    Als er weg war, sah ich den Zettel an. Sein Name
    BRENDAN FLOOD
    und eine Telefonnummer standen drauf.
    Ich wollte den Zettel wegschmeißen und überlegte es mir anders.
    Ging in den Blumenladen. Da war dasselbe Mädchen, das mir die Rosen verkauft hatte. Sie sagte:
    »Ich erinnere mich an Sie.«
    »Gut.«
    »Haben sie gewirkt?«
    »Was?«
    »Die Rosen, bei Ihrer Dame?«
    »Gute Frage.«
    »Ac h … , wie schade. Wollen Sie es noch einmal versuchen?«
    »Nicht direkt.«
    »Ah ja?«
    »Ich brauche einen Kranz.«
    Ein Ausdruck des Grausens, dann:
    »Ist sie gestorben?«
    »Nei n … Nein, jemand anders, ein Freund.«
    »Das tut mir aber leid.«
    Ein kleiner Priester kam vorbei. Er sagte:
    »Wie geht’s.«
    Er hatte das fröhlichste Gesicht, das ich lange Zeit gesehen hatte. Das Mädchen fragte:
    »Wissen Sie, wer das ist?«
    »Ein kleiner Priester.«
    »Er ist der Bischof.«
    »Sie machen Witze!«
    »UnddernettesteMensch,denmansichnurdenkenkann.«
    Ich war erstaunt. Als Kind hatte ich Bischöfe gekannt, die wie Feudalherren regierten. Dass man einen Geistlichen zu sehen kriegte, der munter über die Straße hüpfte, relativ unerkannt, war eine Offenbarung.
    Das Mädchen sagte, wenn ich Name und Einzelheiten aufschriebe, würde sie dafür sorgen, dass der Kranz geliefert würde, und fügte hinzu:
    »Ich nehme doch nicht an, dass Sie ihn durch die Stadt schleppen wollen.«
    Ich spielte mit dem Gedanken, mit dem Kranz ins Wettbüro zu gehen, entschied mich aber dagegen. Das Mädchen sah mich nachdenklich an und sagte:
    »Ich glaube, als junger Mensch waren Sie ein ziemlich hübsches Ding.«

 
     
     
    »Es ist ein gutes Jahr für die Rosen.«
    Elvis Costello

H arte ist in der Nähe der Quay Street. Seit drei Generationen waren sie Buchmacher gewesen. Dann kauften die großen englischen Firmen die einheimischen Läden auf. Harte nahm das Geld und eröffnete direkt nebenan. Die Stadt war entzückt. Es gelingt nicht oft, dass man die Briten so schön abkochen kann.
    Ich kannte Tom Harte schon lange. Als ich eintrat, war er über Formulare gebeugt, in Zigarettenrauch gehüllt, und sagte:
    »Jack Taylor, ja, da soll doch. Ist das eine Razzia?«
    »Ich bin doch kein Polizist mehr.«
    »Das sagen sie alle.«
    »Ich möchte auf ein Pferd setzen.«
    Er breitete die Arme aus, umfasste praktisch seine Räume und sagte:
    »Da sind Sie hier ganz richtig abgebogen.«
    Ich gab den Namen an und fragte nach der Quote. Er sah im Teletext nach und sagte:
    »Fünfunddreißig zu eins.«
    Ich füllte einen Wettschein aus und legte mein gesamtes Bargeld daneben. Er las

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