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Jack vs Chris

Jack vs Chris

Titel: Jack vs Chris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis , Kataro Nuel
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davor.
          Meine Gedanken schwirren, trotz der Angst, nur noch um eine Sache, so gern würde ich … Nein ich darf es nicht denken, muss es verdrängen und doch habe ich es in der Hand. Mein letzter Badbesuch hat es mir ermöglicht, das kleine Stück Metall zu entwenden. Es hat meine Körperwärme angenommen, schneidet mir immer wieder in die Handinnenfläche und schürt das Verlangen. Ein leichtes Brennen geht von den Schnitten aus, doch nehme ich es nicht wirklich wahr. Nur ein Gedanke ist in mir verankert: Ich muss es tun. Aber ich darf nicht. Niemals, ich bin nicht so wie er, ich bin nicht so! Die Hände zittern, das Herz scheint sich zu überschlagen, so hart schlägt es in meiner Brust.
          Irritiert vernehme ich das Geräusch des Autos, das aus der Halle fährt … Jack lässt mich allein? Er hat mich nicht gefesselt! Was ist los? Langsam richte ich mich auf, sicher liegt das scharfe Stück Metall in meiner Handfläche und lässt mich mutig voranschreiten. Die Tür ist offen, grauer Betonboden und Wände geraten in mein Blickfeld. Lässt er mich wirklich gehen? Ist das meine Chance? Zögernd setze ich Fuß für Fuß voreinander, traue der Stille nicht. Eine Falle? Mein Blick geht langsam nach links und dann nach rechts, doch ich sehe nichts. Alles scheint unwirklich in Ordnung. Was hat Jack vor? Meine Gedanken nützen mir jetzt nicht, ich muss hier raus. Schnell verschwinden und alles hinter mir lassen, obwohl … nein, ich muss hier verschwinden. Langsam schleiche ich zu dem großen Tor, das mein Entführer verschlossen hat. Hier ist kein Rauskommen. Mein Blick schweift durch die Lagerhalle, da sehe ich es, ein Stockwerk höher ist ein Fenster offen, vielleicht eine Möglichkeit zu entkommen.
          Doch diese Fluchtmöglichkeit lässt mich eher zurückschrecken, als freudig gucken. Die Wand draußen ist glatt. Keine Regenrinne, an der ich mich runter hangeln könnte, und die vier Meter bis zum Boden werde ich mit Sicherheit nicht unbeschadet überstehen. Seufzend gehe ich zurück in die „Wohnung“ von Jack. Vielleicht finde ich ein Seil? Diese fensterlosen Räume sind nicht gerade einladend. Allerdings ist das jetzt egal, ich brauche eine Möglichkeit, um fliehen zu können. Die Zimmerdurchsuchung verläuft kläglich, einzig ein Laken ist zu finden, welches nicht gerade eine hohe Qualität hat. Es würde mich nicht halten, genauso gut könnte ich den direkten Weg hinab wählen.
          Das bekannte Motorengeräusch dringt an mein Ohr, das Tor zur Straße geht auf. Wieso bin ich nicht dageblieben, jetzt hätte ich flüchten können. … Nein, hätte ich nicht. Er würde mich schneller einholen, als ich zum Spurt ansetzen könnte. Mit klopfendem Herzen sehe ich mich um, Nervosität breitet sich in mir aus. Was soll ich nur tun? Mein Blick bleibt an einem Draht hängen, und ich verstehe, was er sonst damit macht ... es ist sein Werkzeug, mit dem er Gnade walten lässt. Gnade? Was denke ich nur? Ehe ich mich versehe, habe ich es auch schon in den Händen. Mein Gehirn arbeitet auf Hochtouren, lässt mich ins Schlafzimmer laufen und die Handschellen nehmen. Sie sind offen, keine Schlüssel in der Nähe, doch diesen will ich auch nicht nutzen. Ich stelle mich neben die Eingangstür und warte mit angehaltenem Atem. Das Herz pocht schmerzhaft in meiner Brust, die Lunge zieht sich zusammen. Es ist, als würde alles in mir zerspringen wollen.
          Die Autotür schlägt zu, Schritte erklingen. Das Geräusch eines Feuerzeuges zerschneidet die Stille regelrecht. Der Geruch von Zigarettenqualm dringt beißend in meine Nase. Jack steht direkt an der Tür. Lauschend scheint er da zu lauern, dann macht er einen Schritt hinein und ich lasse den Bildern in meinem Kopf freien Lauf.
          Die eiserne Schlinge legt sich um seinen Hals, mein Körper schubst ihn nach vorne. Mit einem erstickten Laut lässt er die Zigarette aus der linken Hand fallen und fasst nach dem abschnürenden Fremdkörper, den ich in seinem Nacken miteinander verdrehe. Mein Körper entscheidet allein, und es kommt mir so vor, als würde ich danebenstehen. Ihn an die Wand pressend, schließe ich die Handschellen um sein rechtes Handgelenk und ziehe dieses nach oben, um ein Wasserrohr als Befestigung zu verwenden. Auch die linke Hand befindet sich bald in einer Handschelle und ich entferne meinen Körper von seinem. Mein Atem geht hektisch, während die Finger nach oben zucken. Zwischen Mittelfinger und Daumen blitzt die

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