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Jack vs Chris

Jack vs Chris

Titel: Jack vs Chris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis , Kataro Nuel
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wahrscheinlich ein Unfall gewesen sein. Ihre Eltern hatten keine Chance, leider ist auch nicht mehr viel von ihnen zu erkennen gewesen.“
    Ich dränge mich an dem Polizisten vorbei: „Danke für die Benachrichtigung, aber ich muss jetzt weg!“, dabei begebe ich mich schon zum Ausgang.
    „Aber, Herr …“
    „Alles in Ordnung, ich danke ihnen!“, schon bin ich aus dem Haus verschwunden.
     
          Außer Atem erreiche ich das Verlies, wie ich den Keller für mich bezeichne. Mit zittrigen Fingern öffne ich das Schloss und die Tür. Mein Herz schlägt hämmernd gegen meine Brust, ein Kloß bildet sich in meiner Kehle, langsam gleiten meine immer noch zitternden Finger zum Lichtschalter.
    Dong … Dong … Dong
    Es ist alles so, als wäre ich nie hier gewesen. Ich hatte mich auf einen bestialischen Geruch eingestellt, doch hier riecht es sauber und nach Zitrone. Keine menschlichen Überreste, nichts weist darauf hin, dass ich je hier gewesen bin. „Gut so, er hat deine Spuren für dich verwischt!“, höre ich mich im Geiste sagen. Lächelnd wende ich mich ab, verschließe die Tür von außen, befestige wieder das Schloss und begebe mich in meine Stammdisco. Heute tanze ich mir alles von der Seele.
     
     
    Jack
    Mittwoch der 21.:
     
          Es hat mich Stunden gekostet, alles wieder sauber zu machen. Doch jetzt ist es geschafft. Die fortgeschrittene Dämmerung lässt mich den leblosen Körper ungesehen in mein Auto bringen, dass ich vorher mit Planen ausgelegt habe. Eine Reinigungsaktion meines Autos habe ich wirklich nicht geplant. Fast zwei Stunden kostet es mich, zu dem einsam stehenden Haus, außerhalb eines Ortes zu finden. Eine Art Bauernhof erblicke ich und kann meine Überraschung kaum verbergen. Sollen Chris und ich so viel gemeinsam haben? Erinnerungen steigen in mir hoch, die ich nicht sehen will. Eilig entfliehe ich dem Inneren des Autos und gehe zum Haus. Die Türe ist nicht abgeschlossen, ich kann einfach so eintreten. Geschockt sieht mich eine blonde Frau mittleren Alters an, fällt sofort auf die Knie, ihre blauen Augen sehen mich reumütig an: „Du kommst mich holen, ich wusste es.“
    Nun bin ich doch irritiert: „Bitte?“, sollte man nicht normal fragen, was ich hier tue? Stattdessen solch einen Satz.
    „Ich sehe es an deinen Augen, du bist der Tod!“ Ein Lächeln erscheint auf meinen Lippen, das gefällt mir schon besser und vor allem ihr Zittern. „So, sieht man es mir an? Das ist gut, dann weißt du, was dir blüht.“ Eifrig nickt sie, Tränen laufen ihre Wange hinunter, als der Geruch von Alkohol um meine Nase weht. Übelkeit macht sich in mir breit, wie sehr mich dieser Gestank anwidert. Schon von Kind an kann ich diese übel riechenden Getränke nicht ertragen, doch genau das ist es, was mein Körper gerade benötigt. Ich gehe auf die kniende Frau zu, greife in ihr Haar und reiße sie nach oben. „Du wirst leiden, wie dein Sohn gelitten hat!“ Erbärmlich ist der Anblick der angetrunkenen Frau, ihr Gesicht von Tränen nass, versucht sie Luft zu holen, was einen Hustenanfall zur Folge hat. Für sie wird es eine Erlösung sein, auf das Licht zu treffen. Vielleicht nicht die Art, aber Erlösung ist Erlösung, da sollte man nicht so kleinlich sein.
     
          Sie wehrt sich nicht, lässt sich von mir mühelos auf den Esstisch fesseln. Geschockt hat die Frau die Heimkehr ihres Mannes wahrgenommen, betrachtet den entstellten Körper. „Ihn hast du dir auch geholt?“
    Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen: „Das war nicht ich, das war Chris!“
    Entsetzen steht ihr ins Gesicht geschrieben: „Chris lebt?“ Ein einfaches Nicken bestätigt ihre Frage. Weitere Tränen fließen ihre Wange hinunter, ihre Lippen formen Worte, die jedoch nicht ausgesprochen werden. „Sag, was du zu sagen hast, es werden deine letzten Worte sein!“, fordere ich sie auf, während ich meine Kamera aufstelle. Normalerweise mache ich keine Aufnahmen, doch das wird mein Geschenk für Chris sein.
    „Er hat erzählt, Chris sei tot … so viel Leid … so viel Schmerz“, schüttelt sie den Kopf. Das muss reichen, für Reue ist es jetzt zu spät. Gemütlich fische ich mir eine Zigarette aus meiner Tasche, zünde diese an und beginne, die Frau vor mir zu entkleiden. Erst jetzt scheint ihr bewusst zu werden, was geschieht. Sie schreit und windet sich unter meinen kundigen Fingern.
    „Was hat er Chris angetan?“, frage ich lächelnd, und weise auf die Überreste ihres Mannes.
    „So viel, zu

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